
Teileinsturz der Carolabrücke Hafenbetreiber: Hunderttausende Euro Mehrkosten wegen gesperrter Elbe
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12. Oktober 2024, 12:41 Uhr
Die Sperrung der Elbe in Dresden durch das Bundesschifffahrtsamt gilt seit dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 nun schon seit über einem Monat. Die Betreiber der Elbehäfen stellt das vor große Herausforderungen. Mit jeder weiteren Woche häufen sich weitere finanzielle Ausfälle und Verluste an, auch wenn Transporte teilweise auf die Schiene und Straße verlagert werden.
Der Teileinsturz der Carolabrücke sorgt bei den Sächsischen Binnenhäfen weiter für hohe Verluste. Geschäftsführer Heiko Loroff zufolge hat die Sächsische Binnenhöfen Oberelbe GmbH (SBO) nach einem Monat "Ausfälle und Mehrkosten in sechsstelliger Höhe" zu verzeichnen. Werde die Elbe bis zum Jahresende gesperrt, sei mit mindestens einem mittleren sechsstelligen Betrag als Ausfall zu rechnen. Loroff zufolge wurden alle Transporte für die SBO-Tochtergesellschaft CSP mit den Häfen Decin und Lovosice bis auf weiteres abgesagt.
Umplanungen, Umwege, Leerfahrten
Massegut wie Salz und Sulfat konnten demnach in Tschechien auf die Bahn und Lkw umgeladen werden. Die Schwerlasttransporte in Lovosice seien allerdings komplett weggefallen und gehen über die Donau. Der SBO fehlen nun die Schiffe, welche in Tschechien entladen werden sollten, in ihren Häfen Dresden, Riesa und Torgau. Für Schiffsverladungen ab dem Alberthafen Dresden habe man Leerfahrten ab Magdeburg geordert. Noch sei unklar, ob diese Leerfahrten von den Verladefirmen bezahlt werden, so Loroff.
Zudem ist nicht entschieden, ob und in welcher Höhen Schadensansprüche bei der Stadt Dresden geltend gemacht werden können, sagte der SBO-Chef auf Nachfrage von MDR SACHSEN in der vergangenen Woche. "Wir wissen momentan nicht, welche Maßnahmen die Stadt plant, um den Schifffahrtsweg wieder passierbar zu machen und bis wann das erfolgen soll", so Loroff.
MDR (wim)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 10. Oktober 2024 | 19:00 Uhr