Schlechter Kartenvorverkauf Verein sagt Elbhangfest in Dresden ab
Hauptinhalt
19. April 2023, 11:45 Uhr
Der Vorverkauf sei nicht wie gewünscht verlaufen, die Risiken seien hoch und überhaupt brauche das Veranstaltungskonzept einen Wandel. Der organisierende Verein hat die Reißleine gezogen und das diesjährige Elbhangfest in Dresden abgesagt.
Das Dresdner Elbhangfest 2023 fällt aus. Der gleichnamige Verein sagte die 31. Ausgabe der Veranstaltung ab, nachdem die Mitgliederversammlung am Dienstag gegen die Durchführung gestimmt hatte. Trotz einer Rettungsaktion sei es nicht gelungen, wenigstens eine hälftige Grundfinanzierung zu sichern, teilte der Verein auf seiner Internetseite mit. Danach wurden bis zum Stichtag 15. April nur 8.700 statt der nötigen 12.000 Tickets verkauft. Zuerst berichtete das Onlineportal der "Sächsischen Zeitung".
Zu hohes finanzielles Risiko für Verein
Der Verein sieht sich "größtmöglichen Risiken für die Gesamtfinanzierung gegenüber". Weitere Gründe für die Absage sind laut Elbhangfestverein die unsichere wirtschaftliche Lage, ein nicht mehr einzuschätzendes Kaufverhalten von Gästen, Unsicherheiten über die Akzeptanz des Gesamtkonzepts und die Verschiebung eines erheblichen finanziellen Risikos auf das Festwochenende "mit einer drohenden Insolvenz vor allem bei Schlechtwetter".
Suche nach neuem Konzept für 2024
Das bisherige Konzept ist aus Sicht des Vereins nicht mehr finanzierbar. Man wolle mit Blick auf eine Festausgabe im Jahr 2024 nun neue Konzepte suchen und auch die Preisstruktur überdenken. Bereits gekaufte Karten sind nach Angaben der Organisatoren für das Elbhangfest im nächsten Jahr gültig. Bänder und Tickets könnten aber auch am Ort des Kaufs zurückgegeben werden. Trotz Absage werde im Juni gefeiert, sind viele Anwohner entlang der rechtselbischen Pillnitzer Landstraße überzeugt. Ein spontanes Nachbarschaftsfest wäre die Alternative.
Das Fest fand erstmals 1991 statt. Es war aus der Initiative zum Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Loschwitzer Kirche entstandene. Jeweils am letzten Juniwochenende sind die einstigen Weindörfer am Elbhang Marktplätze und Bühnen, Bewohner öffnen ihre Gärten und Höfe und laden zum Verweilen bei Kaffee, Bier und Wein ein.
Das dreitägige Stadtteilfest wird vom Elbhangfestverein organisiert und über Eintritte, Marktgebühren und Sponsoren finanziert. Wegen schleppenden Vorverkaufs hatte der Verein Mitte März vor der Absage gewarnt und Bürgerschaft, Unternehmen und Stadt um Hilfe gebeten. In der Vergangenheit hatte der Elbhangfestverein wiederholt Probleme bei der Finanzierung.
MDR (ama)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 19. April 2023 | 11:30 Uhr
Alf09 am 19.04.2023
Warst du schon mal zum Elbhangfest? Gerade zwischen Blauen Wunder und Pillnitz gab es viele kleine Höfe, Kneipen und andere Einrichtungen mit Livemusik!
sikolos am 19.04.2023
Das Konzept ist überholt. Bezahle doch nicht dafür Eintritt und werde dann noch abgezockt bei Getränke und Essen
Pattel am 19.04.2023
Richtig,die Feste sind nur so schön wie wir sie uns gestalten