Menschenmenge auf einer Straße, dazwischen Polizeiauto
Die Anreise zum Rammstein-Konzert erlebten die meisten Besucher als entspannt, Kritik gibt es vor allem an der Abreise-Situation. Bildrechte: MDR/Phillip Brendel

Sicherheitskonzept Nach Fan-Kritik: Zusätzliche Ausgänge bei Rammstein-Konzerten in Dresden

17. Mai 2024, 17:24 Uhr

Nach den ersten beiden Rammstein-Konzerten in Dresden sind viele Fans begeistert von der Show und dem Auftritt der Band. Doch deutliche Kritik gibt es am Sicherheitskonzept des Veranstalters, vor allem bei der Abreise. Das Konzept wird nun für die verbleibenden zwei Konzerte verbessert. Es werden weitere Ausgänge auf dem Gelände geschaffen.

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Nach den ersten beiden Rammstein-Konzerten in Dresden sind sich viele Fans einig: Die Show der Band war großartig. Doch nach beiden Konzerten melden sich zahlreiche Besucher bei MDR SACHSEN und äußern deutliche Kritik am Sicherheitskonzept der Veranstalter. Vor allem, dass es nur zwei Ausgänge auf dem Konzert-Gelände gibt, wird als problematisch gesehen.

Sicherheitskonferenz beschließt zusätzliche Ausgänge

Die Stadt hat am Freitag deshalb eine Sicherheitskonferenz einberufen, um Lösungen zu erarbeiten, teilte ein Sprecher auf Anfrage von MDR SACHSEN mit. Demnach wird es für die beiden verbleibenden Rammstein-Konzerte am Sonnabend und Sonntag folgende Ergänzungen geben:

  • zwei zusätzliche Ausgänge rechts und links der Bühne und in Richtung Westen mit entsprechender Kennzeichnung,
  • die bisherigen Ausgänge werden erweitert,
  • am Ausgang Pieschener Allee werden Erweiterungen geschaffen,
  • alle Karteninhaber werden per Mail über die Ausgänge informiert,
  • neue Hinweise auf dem Gelände zu den Ausgängen und ab Einlassbeginn Durchsagen.

Polizist als Besucher: Situation unverantwortlich

Johannes aus Dresden hatte nach dem ersten Konzert MDR SACHSEN geschrieben: "Der schmale Ausgang hat bei mir unweigerlich Assoziationen an die Loveparade 2010 geweckt. Auf der einen Seite Bauzäune, auf der anderen Seite die eingezäunten Trainingsgelände des Ostrageheges - bei einer Massenpanik wäre es ganz übel ausgegangen. Ich war froh, als ich endlich raus war."

Als Polizeibeamter habe ich das Gefühl gehabt, dass hier die Stimmung jederzeit kippen könnte.

F. Kieslich Besucher aus Bautzen

Ähnlich äußerten sich andere Besucher, darunter F. Kieslich aus Bautzen, der selbst Polizist ist: "Die Stimmung war sehr angespannt, ich habe mich sehr unwohl gefühlt und einige Gehnachbarn waren auch ängstlich, berechtigterweise. Als Polizeibeamter habe ich das Gefühl gehabt, dass hier die Stimmung jederzeit kippen könnte."

Die Situation sei unverantwortlich gewesen, so Kieslich. "Ich hoffe, dass das Auslasskonzept für den zweiten Tag überdacht wurde." Bei Annemaykantareit auf demselben Gelände seien nach dem Konzert alle Seiten geöffnet worden und er habe das Gelände in wenigen Minuten stressfrei verlassen können.

Übersichtsplan eines Konzertgeländes
Auf dem Übersichtsplan zum Konzertgelände ist nur ein Eingang/bzw. Ausgang eingezeichnet. Fabian F. und andere Besucher wussten nicht, dass es zwei Ausgänge gab. Bildrechte: F. Kieslich

Tag zwei bei Rammstein: "Trichterausgang geht gar nicht"

Doch auch nach dem zweiten Rammstein-Konzert meldeten sich einige Besucherinnen und Besucher bei MDR SACHSEN, die die Ausgangssituation als kritisch bewerteten. André Schöne aus Thüringen schrieb nach dem Konzert: "Ein Trichterausgang geht gar nicht. So viele Menschen, das muss aufgefächert werden! Kurz gesagt die Lage dafür völlig ungeeignet! Könnt froh sein das alle mitgespielt haben."

Veranstalter verweist auf enge Abstimmung mit Behörden

Stadt und Veranstalter, die wir mit der Kritik nach dem ersten Konzert konfrontierten, hatten auf Anfrage von MDR SACHSEN mitgeteilt, dass das Sicherheitskonzept auf dem Gelände verbessert werden soll. "Das Konzept wird derzeit optimiert und in einer Sicherheitsberatung mit den involvierten Ämtern und Behörden besprochen," sagte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag noch vor der Sicherheitskonferenz.

Der Veranstalter in Dresden, die Bernd Aust Kulturmanagement GmbH, teilte auf die Frage, welche Vorkehrungen es gebe, falls beim Konzert eine Panik ausbrechen sollte, mit: "Es gibt eine ständige Überwachung der Besuchersituation und Abstimmungen in Sicherheitskonferenzen: Die Behörden vor Ort sind strategisch darauf eingestellt." Es seien außerdem Vorkehrungen in Abstimmung mit der Polizei getroffen worden.

MDR (kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 16. Mai 2024 | 19:00 Uhr

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