Heinz-Steyer-Stadion Stadioneröffnung: Auch Kampfrichter bekommen Gänsehaut
Hauptinhalt
01. September 2024, 10:13 Uhr
Das Heinz-Steyer-Stadion ist eröffnet. Mit einer großen Veranstaltung samt sportlicher Wettkämpfe läutete die Stadt Dresden die umgebaute Multifunktionsarena ein. Doch all das wäre nicht möglich gewesen, ohne die ganzen Dresdner Vereine, Freiwillige und andere Menschen, die bei dem Event gearbeitet haben. Ein paar von ihnen hat MDR SACHSEN getroffen.
- Die Cheerleader-Show war nur ein Programmpunkt der Stadionseröffnung.
- Hautnah dabei sein als Volunteer.
- Kampfrichter statt Sportskanone.
Rund drei Jahre hat der Umbau des Heinz-Steyer-Stadions gedauert und laut Stadt Dresden hat es dafür über 50 Millionen Euro gebraucht. Doch der Aufwand scheint fast vergessen, als die ersten Wettkämpfe die Arena zum Toben bringen. Am Freitagabend wurde der Bau durch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) feierlich eröffnet. Zusätzlich besuchten auch Ministerpräsident Michael Kretschmer und diverse ehemalige Sportprofis, wie Heike Drechsler oder Hagen Melzer das Event. Laut Veranstalter war die rund 10.000 Plätze fast ausverkauft. Keine Selbstverständlichkeit für ein Leichtathletikevent, so berichteten mehrere Sportler freudig. Zusätzlich konnten die Zeremonie und die Wettkämpfe auch im MDR-Livestream verfolgt werden.
Damit so eine riesige Veranstaltung glattläuft, braucht es natürlich allerhand Menschen, die das Ganze überhaupt erst ermöglichen. Im Gegensatz zu Sportlern und Prominenz leisten sie ihre Arbeit aber ohne öffentliche Aufmerksamkeit. Viele von ihnen treibt die Liebe zum Sport und die Hoffnungen zum umgebauten Stadion am Eröffnungsabend an.
Wir haben drei Jahre gewartet, bis wir endlich wieder hier rein können. Ein Gänsehautmoment.
Cheerleading bei Leichtathletik statt Football
Damit das Publikum von ganzem Herzen bei den Wettkämpfen anfeuern kann, muss es erstmal in Euphorie versetzt werden. Dafür ist Luise Hadan mit ihrem Team heute hier. Seit fünf Jahren ist sie Cheerleader und treibt normalerweise die Footballmannschaften der Dresden Monarchs an. Im Heinz-Steyer-Stadion hat sie mit ihrem Verein eine besondere Aufgabe. Während der Eröffnungszeremonie geben sie eine eigene Show mit beeindruckenden Hebefiguren und Sprüngen zum Besten. Das kommt beim Publikum gut an. Doch voller Begeisterung ist Luise Hadan auch selbst - wegen des neuen Stadions. "Wir haben drei Jahre gewartet, bis wir endlich wieder hier rein können. Ein Gänsehautmoment." Das Stadion sei das Zuhause der Monarchs, welche wegen des Umbaus auf die Bärnsdorfer Straße umziehen mussten. Im Vergleich dazu hätte es hier eine ganz andere Atmosphäre, berichtet sie freudig.
Helfer sein hat auch Vorteile
Schließlich starten die Wettkämpfe des Abends. Als Neuauflage des "Goldenen Ovals" wurde das Leichtathletik-Meeting beworben. Es wird gesprintet, gelaufen, gesprungen und auch Diskus und Speer geworfen. Athleten sind teils weit angereist, um dabei zu sein. Einige waren zuletzt in Paris bei den Olympischen Spielen. Zusätzlich zu den Sportlern laufen aber auch überall Menschen in weißen Trikots über die Laufbahn und den Rasen. Sie sind die freiwilligen Helfer der Veranstaltung. Die "Volunteers" sorgen dafür, dass alles möglichst reibungslos abläuft.
Eine Aufgabe ist beispielsweise das Umbauen zwischen den Sportarten. Dafür ist Tore Machnow eingeteilt. Nach dem Diskuswerfen soll er mit den anderen Volunteers das Infield fürs Speerwerfen umbauen. Er selbst ist auch Leichtathlet beim Dresdner Sportclub, heute hilft er aber nur und schaut zu. Denn als Helfer könne man in noch mehr Aspekte dieser großen Veranstaltung hineinschauen und hautnah dabei sein, berichtet er. Deshalb habe er sich als Freiwilliger gemeldet. Auch er freut sich über das neue Stadion. "Ich denke, dass Sport total wichtig ist für eine Stadt und die Entwicklung. Und, dass dieses Stadion dazu beiträgt."
Auch Kampfrichter haben Gefühle
Die Helder komme natürlich, um den Sport hautnah zu sehen. Doch manche schauen noch genauer hin - die Kampfrichter. Irgendjemand muss schließlich die neuen Stadionrekorde festhalten.
Ich war nicht so eine große Sportskanone.
Das ist mitunter Uta Jepels Job. Sie sitzt als Kampfrichterin an der Bahn für den Dreisprung. Aber auch bei anderen Disziplinen wäre sie dabei. "Man muss ja überall mal reinschnuppern." Aber warum daneben sitzen, statt selbst mitmachen? Das erklärt Jepel mit ihren Anfängen im Sportverein: "Ich war nicht so eine große Sportskanone, aber es musste ja auch Helfer geben und da bin ich dabeigeblieben." Sie kommt vom Leichtathletik-Sportverein Pirna und ist sehr zufrieden mit ihrer Aufgabe. Die Gemeinschaft der Kampfrichter sei wie eine zweite Familie für sie. "Es ist ein schönes Arbeiten. Deshalb mache ich das schon so viele Jahre." Auf das Stadion angesprochen berichtet auch sie von Gänsehaut. Sie ist oft in Dresden im Einsatz, deshalb sei die Eröffnung der Sportstätte ein ganz besonderes Erlebnis für sie.
Große Pläne für das Stadion
Die Eröffnungsfeierlichkeiten des Heinz Steyer Stadions werden sich noch über das Wochenende ziehen. Am Sonntag werden die Dresden Monarchs das erste Spiel im umgebauten Stadion absolvieren.
Dieses Thema im Programm: Sport im Osten | 30. August 2024 | 18:00 Uhr