Menschen protestieren gegen Neonazis
Stinkefinger und Trillerpfeife: Gegendemonstranten haben in Dresden unmissverständlich gezeigt, was sie von den Neonazis und ihrem sogenannten Trauermarsch halten. Bildrechte: MDR/SPM

Gedenken 13. Februar Demo-Ticker: Lautstarker Protest gegen "Trauermarsch" der Rechtsextremen

11. Februar 2024, 18:27 Uhr

Wie jedes Jahr wird am 13. Februar in Dresden an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnert. Bereits an diesem Wochenende haben erste Demonstrationen und Gegenveranstaltungen in der sächsischen Landeshauptstadt stattgefunden. Im Ticker lesen Sie die Ereignisse des 11. Februars nach.

18:00 Uhr | Zusammenfassung zum Demo-Sonntag in Dresden

MDR SACHSEN beendet an dieser Stelle mit einer Zusammenfassung den Ticker zum Demo-Sonntag in Dresden.

16:55 Uhr | Noch Behinderungen auf drei Stadtlinien der DVB

Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben kommt es aktuell noch zu Umleitungen der Straßenbahnlinien 3 und 8 sowie der Buslinie 66. Die übrigen Linien sind wieder auf dem planmäßigen Weg unterwegs, allerdings teilweise noch mit Verspätungen.

16:30 Uhr | Einsatztaktik der Polizei geht offenbar auf

Die Einsatztaktik der Polizei ist offenbar aufgegangen. Nach Angaben eines Polizeisprechers konnten das rechtsextreme und das Lager der Gegendemonstranten stets auf Abstand gehalten werden - Demos in Hör- und Sichtweite waren aber möglich. Trotz bislang 15 eingeleiteten Strafverfahren bezeichnet der Polizeisprecher in einer ersten Zwischenbilanz den Tag als friedlich. Es sollen rund 1.000 Neonazis zu dem sogenannten Trauermarsch angereist sein. An den Gegendemonstrationen beteiligten sich laut Polizei etwa 5.000 Menschen.

16:21 Uhr | Zeitung: OB Hilbert bei den Gegendemonstranten

Die "Sächsische Zeitung" hat auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) unter den Gegendemonstranten ausfindig gemacht. Er wird mit den Worten zitiert, es sei "wichtig, hier präsent zu sein." Der Rathauschef zeigte sich erfreut darüber, dass trotz des Dauerregens so viele Menschen sich den Neonazis auf der Straße entgegengestellt haben.

15:49 Uhr | Neonazi-Marsch zurück am Hauptbahnhof

Nach einer verkürzten Wegstrecke ist der Demonstrationzug der Rechtsextremen wieder an seinem Ausgangspunkt in der Nähe des Hauptbahnhofs angekommen. Der Polizeikessel gegen rund 150 Demonstrierende aus dem linken Spektrum in unmittelbarer Nähe an der Hochschule für Technik und Wirtschaft war von der Polizei vorher aufgelöst worden.

Die Strecke des "Trauermarschs" war verkürzt worden, weil die Polizei eine Konfrontation mit Gegendemonstranten am Lennéplatz verhindern wollte. Nun halten die Rechtsextremen eine Kundgebung ab - wieder begleitet von lautstarkem Protest.

Menschansammlung am Dresdner Hauptbahnhof
Die Neonazis sind mit ihrem "Trauermarsch" zurück auf der Südseite des Dresdner Hauptbahnhofs. Bildrechte: MDR SACHSEN

15:26 Uhr | Lautstarke Proteste gegen Neonazis

Auf ihrem weiteren Weg werden die Rechtsextremen von linkem Gegenprotest am Rand der Parkstraße begleitet - mit Trommeln, lauten Pfiffen und Rufen: "Alle zusammen gegen den Faschismus".

15:12 Uhr | Protest in Hör- und Sichtweite am Georgplatz

Am Georgplatz unweit des Rathauses ist der "Trauermarsch" der Neonazis (vorn) in Hör- und Sichtweite am Gegenprotest aus dem linken Spektrum vorbeigezogen. Ein großes Polizeiaufgebot hält beide Lager auf Abstand.

Demonstrationszüge am Georgplatz
Am Georgplatz kamen sich die Neonazis und die Gegendemonstranten sehr nahe. Bildrechte: MDR SACHSEN

14:52 Uhr | Warum Studentinnen gegen Rechtsextreme auf die Straße gehen

Die beiden Studentinnen Jule und Annika wollen zeigen, dass für Rechtsextremismus in Dresden kein Platz ist. "Auch wenn die Rechten hier präsent sind, sind die Rechten nicht in der Übermacht", sagt Jule. Die 22-Jährige war schon häufiger in Dresden gegen Rechtsextremismus und für Toleranz, Vielfalt und Demokratie auf der Straße.

Zwei junge Frauen bei Regenwetter auf einer Demo
Jule (li.) und Annika wollen für Vielfalt, Offenheit und Demokratie einstehen und sind deshalb zur Demo gegen den "Trauermarsch" gekommen. Bildrechte: MDR SACHSEN

"Man fühlt sich hoffnungslos, wenn man Nachrichten sieht", sagt Annika. Ihr machten die Demos gegen Rechts große Hoffnung. "Man muss einstehen dafür, woran man glaubt: Diversität, Offenheit und Demokratie."

14:25 Uhr | Neonazis beginnen ihren "Trauermarsch"

Gegen 14:10 Uhr hat sich der sogenannte Trauermarsch der Rechtsextremen am Hauptbahnhof in Bewegung gesetzt. In der Nähe des Rathauses an der St.-Petersburger-Straße hat die Polizei zahlreiche Einsatzkräfte zusammengezogen. Dort kommen sich der Aufzug der Neonazis und Gegenproteste nahe. Ein direktes Aufeinandertreffen wollen die Beamten verhindern.

Menschen aus der rechtsextremen Szene mit Kränzen
Die Rechtsextremen und Neonazis haben ihren sogenannten Trauermarsch begonnen. Die Teilnehmer sollen während des Aufmarschs schweigen. Bildrechte: MDR/SPM

14:05 Uhr | Drei Protestzüge gegen den "Trauermarsch" unterwegs

Drei Demonstrationszüge des Gegenprotestes sind aktuell in Dresden unterwegs - gestartet am Hauptbahnhof, dem Bahnhof Mitte und dem Sachsenplatz. Die Polizei spricht von rund 4.000 Teilnehmenden. Der Grund für die Proteste - der sogenannte Trauermarsch der Rechtsextremen - hat sich unterdessen an der Strehlener Straße aufgestellt.

Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum mit Bannern der Jusos
Gegendemonstranten haben sich zu drei Protestumzügen formiert. Bildrechte: MDR SACHSEN

13:42 Uhr | Polizei kesselt Demonstranten ein

Die Polizei hat an der Hochschule für Technik und Wirtschaft eine Gruppe von Demonstrierenden aus dem linken Spektrum eingekesselt.

Polizeikräfte kesseln Demonstranten ein
Polizisten haben ein linke Gruppe aus dem Gegenprotest eingekesselt. Bildrechte: MDR/SPM

Zuvor hatten sie versucht, durch eine Polizeiabsperrung in Richtung der Neonazis zu gelangen. Die Polizei spricht von 150 Personen.

12:52 Uhr | Protestmarsch gegen rechten "Trauermarsch" unterwegs

Am Hauptbahnhof hat sich ein Protestmarsch gegen den sogenannten Trauermarsch der Rechtsextremen in Richtung Technische Universität in Bewegung gesetzt. Er führt an der Bayrischen Straße vorbei, wo sich hinter einer Polizeiabsperrung Neonazis für ihre Veranstaltung sammeln.

Menschen haben sich zu einem Demozug vereinigt
Ein Protestzug gegen den sogenannten Trauermarsch ist am Hauptbahnhof Richtung TU-Gelände gestartet. Bildrechte: MDR SACHSEN

12:42 Uhr | Leipziger "Omas gegen Rechts" beginnen ihren Protest

Die Leipziger "Omas gegen Rechts" haben ihre Demonstration am Bahnhof Mitte begonnen, wie sie selbst auf der Plattform X berichten. Sie schreiben dort von aktuell 250 Menschen, die den Neonazis ihren Trauermarsch "vermiesen" wollen.

12:36 Uhr | Rechtsextreme sammeln sich an der Bayrischen Straße

Immer mehr rechtsextreme Demo-Teilnehmer am geplanten "Trauermarsch" haben sich am Hauptbahnhof/Ausgang Bayrische Straße versammelt, wie die Szene selbst auf der Plattform X berichtet und mit Videos untermalt.

12:12 Uhr | Erste Gegendemos formieren sich

Am Hauptbahnhof/Wiener Platz haben sich erste Gegendemonstranten gegen den sogenannten Trauermarsch der Rechtsextremen versammelt und informieren Passanten und Unterstützer über ihr Anliegen. Die Demo ist dort offiziell gestartet.

Die Neonazis planen ihren "Trauermarsch" ab 13 Uhr. Sie wollen laut eigenem Bekunden "allen Opfern der Luftangriffe auf Dresden" gedenken.

Menschen demonstrieren gegen Rechtsextreme
Gegen 12 Uhr haben sich zahlreiche Gegendemonstranten am Hauptbahnhof versammelt, um gegen den sogenannten Trauermarsch von Rechtsextremen zu protestieren. Bildrechte: MDR SACHSEN

11:06 Uhr | Flixbus verlegt Abfahrtshaltestelle am Hauptbahnhof

Der Fernbusanbieter Flixbus weist seine Fahrgäste darauf hin, dass die Haltestelle Hauptbahnhof/Bayrische Straße wegen der Demos nicht angesteuert werden kann. Die Busse würden ersatzweise vom nahen Busparkplatz an der Ammonstraße auf der anderen Seite des Hauptbahnhof abfahren.

11:00 Uhr | Umleitungen bei Dresdner Verkehrsbetrieben

Wegen der Demonstrationen in der Innenstadt melden die Dresdner Verkehrsbetriebe Umleitungen der Straßenbahn-Linien 9, 10 und 11 sowie der Buslinien 66 und 68 . Die Gret-Palucca-Straße ist nicht nutzbar, deshalb fahren die Straßenbahnen der Linie 9 und 11 auch nicht zum Hauptbahnhof Nord.

10:30 Uhr | "Omas gegen Rechts" aus Leipzig reisen zur Demo nach Dresden

Die "Omas gegen Rechts" haben sich von Leipzig aus gemeinsam mit dem Zug auf den Weg in die sächsische Landeshauptstadt gemacht. Wie die Antifaschistinnen auf dem Portal X (vormals Twitter) mitteilen, wollen sie sich daran beteiligen, "den Nazi-Aufmarsch in Dresden stoppen".

10:14 Uhr | Polizei baut Absperrungen auf

Die Polizei hat in Dresden entlang der geplanten Demo-Strecke der Rechtsradikalen Absperrungen errichtet. Die Ordnungskräfte wollen Proteste und Gegenproteste in Sicht- und Hörweite ermöglichen und das Versammlungsrecht durchsetzen.

Polizei baut Absperrungen auf
In der Nähe des Hauptbahnhofs hat die Dresdner Polizei am Vormittag Absperrungen errichtet. Bildrechte: MDR SACHSEN

09:39 Uhr | Grüne Jugend plädiert für Ende des Gedenkens am 13. Februar

Die Grüne Jugend in Sachsen kritisiert die sogenannten Trauermärsche der rechtsextremen Szene zum Gedenken an die Opfer der Bombardierung von Dresden. Landessprecherin Paulina Großeibl erklärte: "Wir bewerten es als einen Skandal, dass in unserer freiheitlichen Demokratie Neonazis aus ganz Europa - von den Sicherheitsbehörden geschützt - durch Dresden ziehen können." Man unterstütze das Bündnis "Dresden Wi(e)dersetzen" und fordere das Abschaffen des Gedenkens an den 13. Februar 1945. Ferner lehnt der grüne Nachwuchs im Freistaat auch die alljährliche Menschenkette ab - mit der Begründung, die Menschenkette sei voriges Jahr durch die rechtsextreme Kleinstpartei Freie Sachsen unterwandert worden.

Die Grüne Jugend ruft zum Gegenprotest am heutigen Sonntag und am 13. Februar auf.

09:09 Uhr | Verkehrseinschränkungen am östlichen Innenstadtbereich

Durch die Demonstrationen kann es zu Verkehrseinschränkungen kommen. Die Polizei Dresden geht nach eigenen Angaben von einem Demo-Schwerpunkt am östlichen Rand der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Elbe aus. Altstadt und Neustadt seien nicht betroffen. Mit Verkehrseinschränkungen im ÖPNV ist zu rechnen. Informationen zum Fahrplan der DVB finden Sie hier.

Bundespolizisten laufen über eine Straße
Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz in Dresden vor. Bildrechte: MDR SACHSEN

08:55 Uhr | Tausende Tote bei Bombardierung Dresdens vor 79 Jahren

Am 13. Februar 1945 haben die Alliierten einen mehrtägigen Angriff auf Dresden begonnen. Tausende Bomben haben große Teile der Stadt zerstört und nach Einschätzung einer Expertenkommission sind bis zu 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Bereits zwei Tage vor dem 79. Jahrestag finden in Dresden zahlreiche Demonstrationen und Gegenveranstaltungen statt.

08:30 Uhr | Großer Polizeieinsatz erwartet

Die Polizei geht von einer "konfrontativen Versammlungslage" in der Innenstadt aus. Es werde dabei auch mit Rechtsextremisten vor allem aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie Linksextremisten besonders aus Chemnitz und Leipzig gerechnet. Die Polizei will nach eigenen Angaben die Versammlungsfreiheit gewährleisten und gleichzeitig beide Lager trennen. Bei Blockaden oder körperlichen Auseinandersetzungen werde eingeschritten, kündigte sie an.

08:00 Uhr | Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern vor Gedenktag

Tausende Demo-Teilnehmende werden heute im Vorfeld des Gedenktags zum 13. Februar in Dresden erwartet. Insgesamt sind nach Angaben der Stadtverwaltung 13 Demonstrationen und Kundgebungen genehmigt. Dazu gehören eine Demonstration mit 1.000 angemeldeten Teilnehmern aus dem rechten Spektrum und zahlreiche Gegendemonstrationen. Bei diesen sind demnach 12.000 Demonstranten angemeldet.

MDR (ali/phb/lam/ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 11. Februar 2024 | 19:00 Uhr

Mehr aus Dresden und Radebeul

Mehr aus Sachsen