Subventionen Landwirte in Sachsen bekommen EU-Gelder nach Verzögerung ausgezahlt

26. Januar 2024, 14:21 Uhr

Sachsens Landwirte und der Agrarminister Wolfram Günther (Grüne) dürften aufatmen. Die für Dezember versprochenen EU-Subventionen gehen seit Freitag auf den Konten der Betriebe ein, wie das Agrarministerium mitteilte. Die Zahlungen seien am Donnerstag von der Bundeskasse angewiesen worden. Zudem würden die Ausgleichszahlungen für Umweltleistungen bis Ende Januar von der Hauptkasse Sachsen ausgezahlt. Es geht um insgesamt rund 241 Millionen Euro.

Ein Traktor fährt über ein großes Feld.
Die EU-Gelder für die sächsischen Landwirte werden seit Freitag ausgezahlt. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Nachteilsausgleich können Landwirte ab März beantragen

Für entstandene Nachteile könnten die Landwirtinnen und Landwirte zudem ab Anfang März einen Nachteilsausgleich über das Förderportal der Sächsischen Aufbaubank beantragen. Dieser pauschale, einmalige Ausgleich beträgt ein Prozent der Direktzahlungen, wobei eine Bagatellgrenze von 50 Euro gilt. Die Summe soll Kosten decken, die beispielsweise als Zinsen für Überbrückungskredite, für Stundungsgebühren oder für mögliche Beratungsleistungen angefallen sind.

Das Agrarministerium hatte die wochenlange Verzögerung mit der gewachsenen Bürokratie und Softwareproblemen begründet. Die Landwirte hatten gegen die verspätete Auszahlung im November vor dem Landtag demonstriert. Auch bei den aktuellen Bauernprotesten in Sachsen wegen der geplanten Kürzungen der Agrardiesel-Förderung war die Auszahlungs-Panne kritisiert worden. Sie machten geltend, das gerade am Jahresende viele Zahlungen etwa für Versicherungen fällig sind.

Ausgleichszulage und Direktzahlungen? Dafür, dass Landwirte ihre Flächen in festgeschriebenen "benachteiligten Gebieten" ökologisch und schonend bewirtschaften, erhalten sie die sogenannte Ausgleichszulage von 55 Euro je Hektar. Das betrifft rund 3.000 Betriebe in Sachsen. Die Direktzahlungen in Höhe von 240 Euro pro Hektar erhalten rund 7.000 Betriebe im Freistaat. Diese umfassen verschiedene Leitungen darunter die Einkommensgrundstützung, Zahlungen für Junglandwirte, Ökoregeln und Tierprämien, wie etwa die Zahlungen für die Haltung von Mutterkühen.

MDR (kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 26. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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