Sauberkeit Von Sperrmüll bis Schrottauto: Knapp 12.500 Fälle im "Mängelmelder" in Leipzig

27. Oktober 2022, 18:13 Uhr

Die Bürgerinnen und Bürger der Städte Dresden und Leipzig können ihren Stadtverwaltungen über den sogenannten "Mängelmelder" illegal abgelegten Sperrmüll, kaputte Parkbänke oder übervolle Papierkörbe melden. In Leipzig sind seit Inbetriebnahme der Plattform vor 1,5 Jahren etwa 12.500 Meldungen eingegangen. Für die meisten davon ist die Stadtreinigung zuständig. Sie schwört auf diese Art der Sauberhaltung der Stadt und wird ab nächstem Jahr auch "Umweltdetektive" einstellen.

Seit Mitte April 2021 sind knapp 12.500 Meldungen über den "Mängelmelder" der Stadt Leipzig eingegangen. Für allein 7.500 Meldungen davon ist die Stadtreinigung bisher zuständig gewesen. "Der Mängelmelder ist eine gute Sache, um mehr Stadtsauberkeit zu erreichen", sagte deren Pressesprecherin, Susanne Zohl, im Gespräch mit MDR SACHSEN.

Da mit jeder Meldung die genauen Koordinaten und ein Bild vom Fundort übermittelt werden, mache dies die Beseitigung schneller und einfacher. Laut Zohl könne die Stadtreinigung Meldungen über illegal abgelegten Müll innerhalb von drei Tagen wegräumen. Diese Nachricht solle jedoch niemanden animieren, Dinge einfach im Stadtgebiet abzustellen. Sperrmüll könne kostenlos auf einem der 15 Wertstoffhöfe in Leipzig abgegeben werden.

Der Mängelmelder ist eine gute Sache, um mehr Stadtsauberkeit zu erreichen.

Susanne Zohl Pressesprecherin Stadtreinigung Leipzig

"Mängelmelder" schickt Info an zuständige Behörde

Doch verschiedene Ämter stehen im Hintergrund des "Mängelmelders", berichtete Susanne Zohl weiter. Für abgestellte Autos ohne Kennzeichen oder Schrottfahrräder sei das Ordnungsamt zuständig. Bei kaputten Bänken oder Wasserverschmutzung sei es das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Der Mängelmelder sei keine App, sondern eine Webseite mit Kontaktformular. "Für Bürgerinnen und Bürger ist das einfach und bequem", so Zohl.

Beliebte Standorte für achtlos hingeworfenen Müll sowie geplant abgelegten Sperrmüll seien laut Stadtreinigung dunkle Stellen mit wenig Publikumsverkehr. Laut "Mängelmelder"-Webseite stammen die meisten aktuellen Meldungen aus dem Leipziger Norden und dem Gebiet um den Hauptbahnhof. "Es ist in unserem Interesse, eine saubere Stadt zu haben, in der wir uns wohlfühlen", appellierte Zohl an die Bevölkerung.

Fahrzeuge der Stadtreinigung aufgereiht
Die Stadtreinigung ist eine der Ansprechpartnerinnen, die sich um Meldungen der Bürger kümmert. Bildrechte: IMAGO

"Umweltdetektive" ab 2023 in Leipzig unterwegs

Die große Mehrheit der knapp 850 sich noch in Bearbeitung befindlichen Meldungen betrifft abgestellte Fahrzeuge ohne Kennzeichen sowie Schrottfahrräder. Laut Zohl seien die Verursachenden oft nicht ausfindig zu machen, weshalb das Ordnungsamt kein Bußgeld ausstellen könne. Ab 2023 will die Stadt Leipzig deshalb sogenannte Umweltdetektive einstellen, die an Hotspots eingesetzt werden und die Täterinnen und Täter ertappen, ansprechen und zur Verantwortung ziehen sollen.

Auch Dresden hat umgestellt - "Dreck weg"-App gibt es nicht mehr

In Dresden funktioniert die Meldung solcher Mängel im Stadtbild seit einigen Monaten ebenfalls über das "Mängelmelder"-Kontaktformular. Die Umstellung sei bereits länger geplant gewesen, wurde dann aber auf Anfang Februar 2022 vorgezogen. Das laufende System sei von einer Sicherheitslücke betroffen gewesen, so die Stadt Dresden in einer Mitteilung.

Knapp zehn Jahre konnten Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt, Schäden und Vandalismus über die sogenannte "Dreck weg"-App melden. Diese wurde laut Stadtverwaltung auch gut genutzt. Im vergangenen Jahr gingen über 3.000 Meldungen bei der Stadtverwaltung ein. 2020 waren es den Angaben zufolge noch 1.798 Meldungen. Im Dresdner "Mängelmelder" sind für 2022 allein schon knapp 3.300 Einträge verzeichnet.

Darüber hinaus gibt es auch private Anbieter, über die per App oder Online-Formular Müllkippen und ähnliche Bürgeranliegen geteilt werden können. Laut Anbieter erhalten die zuständigen Behörden dann entsprechende E-Mails, die sie auf bearbeiten können. Auf den städtischen Meldeplattformen zu reagieren, stellt für Ämter und Stadtreinigung dagegen eine selbstaufgelegte Pflicht dar. Davon zeugen die zeitnahen Kommentare der Behörden unter den Meldungen, teilweise sogar mit Angabe der Bearbeitungsnummer.

MDR (sme/mz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport | 27. Oktober 2022 | 16:30 Uhr

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