Leipzig Ballermann-Sängerin Müller weist Nazi-Gruß-Vorwürfe erneut zurück

14. Oktober 2022, 11:02 Uhr

Die Polizei hat nach einem Auftritt von Ballermann-Sängerin Melanie Müller ihr Wohnhaus in Leipzig durchsucht. Der Grund: Sie soll sie bei dem Auftritt Mitte September den sogenannten Hitler-Gruß gezeigt haben. Die Sängerin bestreitet die Vorwürfe erneut und distanziert sich von rechtsradikalem Gedankengut.

Nach dem Eklat um einen mutmaßlichen Nazi-Gruß und nach der Durchsuchung ihres Wohnhauses hat die Ballermann-Sängerin Melanie Müller die Vorwürfe erneut zurückgewiesen. "Ich habe den dort mir unterstellten Hitlergruß nicht gezeigt", teilte die 34-Jährige auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur" mit. "Ich weise darauf hin, dass ich mich in den vergangenen elf Jahren weder in irgendeiner Weise auch nur annähernd rassistisch, rechtsradikal oder in anderer Weise verfassungsfeindlich geäußert habe, etwaige Gesten gezeigt oder auch nur ansatzweise derartige Meinungen geäußert oder gebilligt habe."

Ich habe den dort mir unterstellten Hitlergruß nicht gezeigt.

Melanie Müller Schlagersängerin

Müller will mit Behörden zusammenarbeiten

Sie sei bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, betonte die einstige Dschungelkönigin und "Promi Big Brother"-Gewinnerin. Es sei selbstverständlich Aufgabe der Staatsanwaltschaft, derartigen Vorwürfen nachzugehen. Sie gehe aber von einer Kampagne gegen sie aus, "die in erster Linie dazu dient, mich zu verunglimpfen und mich in meiner wirtschaftlichen Existenz zu schädigen".

Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen das Wohnhaus der 34-Jährigen durchsucht. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Leipzig MDR SACHSEN sagte, steht die Razzia im Zusammenhang mit dem laufenden Ermittlungsverfahren wegen eines Videos.

Verdacht: Sängerin soll Nazi-Gruß gezeigt haben

In dem Video soll zu sehen sein, wie die Sängerin während eines Auftritts Mitte September in Leipzig auf der Bühne einige Male den rechten Arm in die Höhe schnellen lässt. Bei der Durchsuchung soll Beweismaterial gesichert und anschließend ausgewertet werden, sagte die Sprecherin. Es gehe um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das Staatsschutz-Dezernat der Leipziger Kriminalpolizei ermittelt nun, ob es sich um den sogenannten Hitler-Gruß oder eine harmlose, auffordernde Geste ans Publikum handelte.

Die Geste hatte die 34-Jährige als harmlose Aufforderung ans Publikum bezeichnet: "Seit elf Jahren stehe ich auf der Bühne und mache immer diese Handbewegungen. Nicht aus rechtsradikalem Hintergrund, sondern 'Zicke zacke zicke zacke', also genau so, wie ich es dort mache."

Ermittlungen wegen Nazi-Parolen auf Konzert in Leipzig

Ermittelt wird in diesem Zusammenhang auch noch gegen Unbekannt, weil bei dem Auftritt von einigen Zuschauern Äußerungen mit eindeutig rechtsradikalem und nationalsozialistischem Gedankengut gefallen sein sollen. Müller hatte sich davon distanziert und erklärt, dass sie den Auftritt daraufhin abgebrochen und die Veranstaltung verlassen habe. Einen in Dresden geplanten Auftritt hatte die in Oschatz geborene Sängerin daraufhin abgesagt.

MDR (kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten aus der Region Leipzig | 13. Oktober 2022 | 12:30 Uhr

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