Ein Mann und eine Frau im Rollstuhl spielen Tischtennis.
Tischtennis im Rollstuhl beim inklusiven Sportfest in Sömmerda. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

Zusammen statt getrennt Der Teamgeist zählt: Erstes inklusives Sportfest in Sömmerda

01. September 2023, 20:39 Uhr

Alter egal, körperliche Beeinträchtigung auch: Beim ersten inklusiven Sportfest in Sömmerda waren 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei und machten zusammen das "Buddy"- Sportabzeichen.

Von Medizinballwerfen bin 100-Meter-Laufen können die Teilnehmer zahlreiche Stationen absolvieren und zeigen, was sie drauf haben. Die sportliche Leistung ist aber nur nebensächlich - was viel mehr zählt sind Spaß und Teamgeist.

Das inklusive Sportfest ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Finneck, dem Kreissportbund Sömmerda, Special Olympics Thüringen und dem Thüringer Behinderten- und Rehabilitations- Sportverband. Sven Lochmann, Sportjugendkoordinator des Ksb Sömmerda und Mathias Aller, Geschäftsbereichsleiter der Stiftung Finneck, freuen sich über die rege Beteiligung. Im Frühjahr hatten sie noch mit 300 Sportlern gerechnet, am Ende wurden es sogar über 600. Die Jüngsten Teilnehmer sind erst 12, die ältesten über 60 Jahre.

Sportfest-Teilnehmer erwärmen sich.
Die Sportfest-Teilnehmer erwärmen sich. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

Mit dabei sind auch zahlreiche Schüler der Gymnasien in Kölleda und Sömmerda. "Es ist natürlich auch eine Herausforderung, so viele Menschen, auch unterschiedlichen Alters, zusammenzubekommen", erzählt Sven Lochmann, "doch mit der Zeit sind wir alle an den Aufgaben gewachsen."

Eine Dosenpyramide bei einem Sportfest.
Eine Disziplin: Dosenwerfen. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

An den einzelnen Stationen trainieren Teilnehmer mit und ohne Beeinträchtigung zusammen. Dafür bekommen sie am Ende das Tages das "Buddy"- Sportabzeichen. So auch Jason vom Albert-Schweizer-Gymnasium und Christian, die sich bei den Trainingseinheiten im Voraus des Sportfestes kennengelernt haben. Christian ist blind, aber er läuft und springt für sein Leben gerne. An der Sprunggrube unterstützt ihn Jason von der Seite. "Er hat mitbekommen, dass ich blind bin", erzählt Christian, "und ist auf mich zugekommen und hat gesagt, dass er mir gerne helfen würde und mich gefragt, was er tun soll."

Zwei Jugendliche in einem Stadion.
Jason (links) unterstützt den blinden Christian beim Weitsprung. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

Mit Jasons Hilfe muss Christian nur noch von der Startlinie loslaufen und auf Jasons Signal zum Abspringen warten. Das funktioniere einwandfrei. Für den 14-jährigen Jason ist die Unterstützung von körperlich Beeinträchtigten völlig selbstverständlich und nur menschlich. "Dafür ist Teamsport doch da", findet er. Sven Lochmann und Mathias Aller sind von solchen Szenen gerührt. "Da stehen einem schon mal die Tränen in den Augen", sagt Aller.

Zwei Männer auf einer Laufbahn.
Die Sportfest-Organisatoren Sven Lochmann, Sportjugendkoordinator vom Ksb Sömmerda (rechts) und Mathias Aller, Geschäftsbereichsleiter der Stiftung Finneck. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

MDR (seg)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 01. September 2023 | 17:10 Uhr

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