Ein Förderband transpotiert Kali auf einen Berg.
In Bernterode würde Südharz Kali gerne ein neues Bergwerk eröfnen. (Symbolbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Widerstand Eichsfeld lehnt Pläne für Kali-Bergwerk in Bernterode ab

15. Februar 2024, 13:44 Uhr

Der Landkreis Eichsfeld hat sich gegen ein neues Kali-Bergwerk in Bernterode zur Düngemittelproduktion ausgesprochen. Begründet wird das unter anderem mit dem Naturschutz.

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Der Landkreis Eichsfeld hat sich gegen ein neues Kali-Bergwerk in Bernterode ausgesprochen. Wie Landrat Werner Henning (CDU) mitteilte, sollte sich das Landratsamt zu dem Vorhaben von Südharz Kali positionieren.

Mit Blick auf den Denkmalschutz und die Natur sehe der Landkreis die Pläne kritisch, so Henning. Der Bau eines Bergwerkes mit Düngemittelproduktion sei ein nachhaltiger, nicht wieder gut zu machender Eingriff am Standort Bernterode.

Planungsgemeinschaft ebenfalls ablehnend

Die Regionale Planungsgemeinschaft Nordthüringen lehnt das Vorhaben ebenfalls ab. Auch bei den Bürgern rege sich Widerstand. Das liegt laut Henning auch daran, dass Südharz Kali die Pläne bisher nicht visualisiert hat. Viele könnten sich nicht vorstellen, wie die Industriegebäude und Halden im Ort aussehen würden.

Dr. Werner Henning, Landrat des Landkreises Eichsfeld
Werner Henning, CDU-Landrat im Eichsfeld (Archiv) Bildrechte: MDR/Harry Carius

Eine Stellungnahme kam auch von der Gemeinde Breitenworbis. Sie soll am Donnerstagabend in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats vorgestellt werden. In der Region ist zudem eine Bürgerinitiative aktiv, um die Pläne von Südharz Kali zu verhindern.

Ursprüngliche Pläne sahen Bernterode im Fokus

Im Oktober hatte das Unternehmen die Pläne vorgestellt. Die Unterlagen hatten dem Unternehmen zufolge zwei mögliche Wege vorgesehen: Zum einen könnte bei Bernterode die bestehende bergbauliche Infrastruktur genutzt werden. Alternativ könne bei Haynrode ein neuer Schachtzugang geschaffen werden.

Außerdem, so das Unternehmen damals, sei ein Industriegebiet in Leinefelde als Standort für die Rohsalzaufbereitung und für Transport und Logistik möglich. Durch das Schienennetz und die Autobahnanbindung sei die Infrastruktur gut geeignet für das Vorhaben.

Hintergrund: Ende Dezember 2023 hat MDR THÜRINGEN-Reporter Armin Kung die Geschäftsführerin der Südharz Kali GmbH, Babette Winter, zu den Plänen für die Wiederbelebungsplänen von Kail-Bergbau interviewt:

Ein Förderband transpotiert Kali auf einen Berg. 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (mte/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. Februar 2024 | 13:30 Uhr

17 Kommentare

Hobby-Viruloge007 vor 10 Wochen

Sie haben noch vergessen, dass die Schlangen beim Bäcker länger sein werden.

Ihre Fakten stimmen zudem nicht. Der Frischwasserverbrauch soll bei 45m2 /liegen. Man baut vermutlich die Anlagen neben einem Bahnanschluss, um diesen zu nutzen.

So so, es gibt eine breite Ablehnung in der Region. Soweit ich die Eichsfelder kenne, haben die lieber einen Audi, als ein Lastenrad vor der Tür ......

Hobby-Viruloge007 vor 10 Wochen

Aha, die Bildchen von Südharz-Kali sind nicht schön genug, deswegen brauchen wir die nicht in Thüringen.
Anscheinend hat die spätrömische Dekadenz das Eichsfeld erreicht. Anstatt das maximale für die Region herauszuholen, wird eine zukunftsträchtige Investition möglicherweise verhindert.

Südharz-Kali hat die Abbau-Rechte für Gebiete bis Gräfentonna erhalten. Man könnte ja versuchen, die Unternehmensverwaltung ins Eichsfeld zu bekommen.

Wasser, Abwasser und Eichsfeldwerke sind in regionaler Hand und freuen sich sicherlich über Umsätze mit einem Großverbraucher .....

Hobby-Viruloge007 vor 10 Wochen

Ja 500, neue Arbeitsplätze brauchen wir nicht in Nordthüringen. Die Löhne liegen heute schon deutlich über denen von Nordhessen und Süd-Niedersachen. Das zudem noch weitere Arbeitsplätze bei Schachtbau Nordhausen und Co entstehen würden, dass spielt auch keine Rolle.....
(Satire)

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