Tradition Tausende Besucher bei Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt

02. April 2023, 16:55 Uhr

Im Eichsfeld sind am Palmsonntag traditionell Tausende Menschen durch Heiligenstadt gezogen. Die Prozession läutet die letzte Woche vor Ostern ein und symbolisiert den Leidensweg von Jesus Christus. Sie gilt als christliches Glaubensbekenntnis. Auch in anderen Teilen Thüringens wurde die Karwoche mit Gottesdiensten eröffnet.

Rund 11.000 Menschen sind nach Schätzungen der Polizei bei der traditionellen Prozession zum Palmsonntag durch Heiligenstadt im Eichsfeld gezogen. Mit dieser Tradition wird an den Leidensweg von Jesus Christus erinnert, der nach christlichem Glauben am Sonntag vor Ostern in Jerusalem eingezogen war und dort mit Palmzweigen begrüßt wurde.

Sechs von Männern auf den Schultern getragene große Passionsfiguren symbolisieren diesen Leidensweg, vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zur Kreuzigung Jesu am Karfreitag. Die jahrhundertealte Palmsonntagsprozession, die zu den größten in Deutschland zählt, gehört zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco. Sie leitet die vorösterliche Karwoche ein und ist als ein Bekenntnis der Gläubigen zu Jesus Christus zu verstehen. Seit 1581 gibt es dieses Passionsspiel bereiten. Die Prozession wurde von den Jesuiten ins Leben gerufen und fand ursprünglich am Karfreitag statt.

Gottesdienste eröffnen Karwoche

In ganz Thüringen wurde die Karwoche mit Gottesdiensten eingeläutet. Im Erfurter Dom wurde eine der biblischen Passionserzählungen vorgelesen. Diese berichten vom letzten Abendmahl Jesu, von seiner Gefangennahme und Verurteilung, der Kreuzigung und seinem Begräbnis. Die Mitglieder der Gemeinde zogen mit grünen Zweigen in der Hand in die Kirche ein.

MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 02. April 2023 | 19:00 Uhr

5 Kommentare

DER Beobachter am 04.04.2023

Ich als Evangelischer finde übrigens durchaus interessant, dass eine katholische Prozession im DDR-säkularisierten Mitteldeutschland offenbar (Gott sei Dank?) mehr Zulauf bekommt als russlandfähnchenchwenkende Hohldenkerdemos...

DER Beobachter am 03.04.2023

wikipedia: "Wörtlicher Kanon Osterdatums ist nicht erhalten; ob verbindliche Regelung zur Errechnung des Ostertermins verabschiedet wurde ist nicht gesichert. Vielleicht nur so etwas wie Empfehlung, sich an in Alexandria errechneten Ostertermin und Berechnungsweg zu halten. Jedenfalls kann Regelung oder Empfehlung aus verschiedenen erhaltenen Bemerkungen von Autoren des 4.Jahrhunderts rekonstruiert werden. Danach wurde empfohlen: Ostern muss bei allen Kirchen am selben Tag gefeiert werden. Ostern ist nach Frühlingsanfang zu feiern. an einem Sonntag nach dem jüdischen Pessach-Fest. Der Bischof von Alexandria soll jährlich Osterdatum berechnen und frühzeitig dem Papst melden, damit es von hier aus allen anderen Kirchen angezeigt werden kann. Die Alexandrinische Wissenschaft wurde als die am besten für mathematisch-astronomische Berechnungen befähigte gehalten. Papst soll aber aus differierenden Ergebnissen konkurrierender Berechnungsarten auswählen oder Einigung durch Verhandlungen .

DER Beobachter am 03.04.2023

Das Konzil wurde von Kaiser Konstantin einberufen und von Bischof Ossius von Cordoba geleitet. Alle 2-300 beteiligten Bischöfe hatten wohl Stimmrecht. Demnach muss es eine weitgehend demokratisch akzeptierte Festlegung gewesen sein.

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