Eine Radfahrerin fährt auf einem rot markierten Radweg.
Künftig sollen Radfahrerinnen und Radfahrer auch in der Eisenacher Straße aus Richtung Lindenbühl legal geradeaus fahren können. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

278 Änderungsvorschlage So sollen Radfahrer in Mühlhausen mehr Platz bekommen - Neues Konzept vorgestellt

07. September 2023, 08:47 Uhr

In Mühlhausen sollen Radfahrer mehr Platz auf den Straßen erhalten. Das sieht das neue Radwegekonzept für die Stadt und die neun Ortsteile vor. Es enthält 278 Änderungsvorschlage zum bestehenden 195 Kilometer langen Wegenetz. So sollen unter anderem für Radfahrer Einbahnstraßen geöffnet und Fahrbahnen neu markiert werden. Bei dem neuen Konzept soll zudem darauf geachtet werden, dass Fahrradwege durchgehender und sicherer werden.

In Mühlhausen sollen Radfahrer mehr Platz auf den Straßen erhalten. Das sieht das neue Radwegekonzept für die Stadt und die neun Ortsteile vor. Es enthält 278 Änderungsvorschlage zum bestehenden 195 Kilometer langen Wegenetz.

So sollen unter anderem für Radfahrer Einbahnstraßen geöffnet und Fahrbahnen neu markiert werden. Bei dem neuen Konzept soll zudem darauf geachtet werden, dass Fahrradwege durchgehender und sicherer werden.

Breitere Wege und bessere Markierungen

Bei den Änderungsvorschlägen geht es um neue Markierungen, Verkehrszeichen oder Einbahnstraßen für Radfahrer zu öffnen. Als Beispiele für Markierungen nannte Planerin Heike Prahlow in Mühlhausen den Bastmarkt, die Martinistraße und den Goetheweg.

In der Martinistraße müsse der vorhandene Fahrradstreifen breiter oder besser markiert werden. Am Kreuzgraben fehle ein Schutzstreifen für Radfahrer; die Fahrbahnbreite gebe es aber her. In der Eisenacher Straße aus Richtung Lindenbühl sei ein Radweg auf der Fahrbahn denkbar; auch weil der Fußweg zu schmal sei. Hier müsste die Fahrbahn einspurig statt derzeit zweispurig werden.

Online-Umfrage mit mehr als 700 Teilnehmern

Vor der Vorstellung des Konzeptes hatten sich mehr als 700 Menschen zwischen zehn und 79 Jahren an einer Online-Umfrage beteiligt. Der Wunsch nach breiteren und eigenen Radwegen sei dort besonders häufig geäußert worden, sagte die zuständige Planerin Heike Prahlow aus Hannover. Bei der Vorstellung des ersten Radwegekonzeptes am Mittwochabend waren 50 Zuhörer dabei.

Einbahnstraßen sollten freigegeben werden

Einbahnstraßen sollten laut Konzept schnell freigegeben werden. Vorgeschlagen wurden unter anderem die Erfurter Straße, der Schillerweg, die Felchtaer Straße, die Wahl- und Jüdenstraße, die Brücken- und die Rosenstraße.

Autos stehen in einer Gasse in Mühlhausen.
Auch die Wahlstraße soll künftig von Radfahrerinnen und Radfahrern legal entgegengesetzt befahren werden können. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Beispiel Germaniastieg

Der Germaniastieg gilt als Hauptroute im Mühlhäuser Radverkehrsnetz; auch weil er ein Abschnitt des Unstrut-Radweges ist und den Bahnhof aus Richtung Norden anbindet. Lösungsvorschläge laut Konzept: Ausbau des Weges und Beleuchtung ergänzen.

Beispiel Kreuzgraben

Der Kreuzgraben ist ebenfalls eine Hauptroute. Hier fahren jeden Tag 6.300 Fahrzeuge entlang. Lösungsansatz der Planer: Die Route westlich der Hauptmannstraße mit Piktogrammen markieren; östlich der Hauptmannstraße einen Schutzstreifen markieren. Und am Knotenpunkt Kiliansgraben soll der Weg für geradeaus fahrende Radfahrer mit Piktogrammen markiert werden und die Radfahrer nach Norden und Süden vorher in den Seitenraum leiten.

Reine Fahrradstraßen

Auch Straßen nur für Radfahrer wurden vorgeschlagen, vor allem in der Nähe von Schulen: zum Beispiel Schwabenstraße- und Ruhrstraße, Ammersche Landstraße, Karl-Marx-Straße und Forstbergstraße.

Was Fahrradfreundlichkeit noch alles ist

Um eine fahrradfreundliche Stadt zu werden, bedarf es aber noch mehr. Radverkehrsnetz, Radrouten, Radverkehrsanlage im Straßen- und Wegenetz, Wegweiser und Fahrrad-Garagen am Ziel und zu Hause. Im Bereich Bahnhof seien Fahrradgaragen geplant, sagt Bürgermeisterin Beate Sill.

Stadtrat diskutiert und entscheidet im Dezember

Das Konzept soll laut Bürgermeisterin Beate Sill (pl) bis Jahresende grünes Licht vom Stadtrat erhalten. Erste Punkte des Konzeptes sollen im kommenden Jahr umgesetzt werden. So soll es auch beim neuen Kreisel am Pfortenteich eine Fahrradspur geben. Langfristig sei auch eine Fahrradstraße geplant.

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MDR (jml/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 07. September 2023 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

randdresdner vor 34 Wochen

Hier, wie in allen Orten, bitte kleckert nicht beim Umsetzen von neuen Radwegen

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