Impressionen von einer Eisenbahnbrücke
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Landkreis Greiz Historisches Eisenbahn-Viadukt in Weida wird gesichert

11. März 2024, 20:28 Uhr

Im Landkreis Greiz haben am Montag die Sicherungsarbeiten am alten Eisenbahn-Viadukt in Weida begonnen. Die Deutsche Bahn hatte sich zuvor vergeblich um den Abriss des denkmalgeschützten Bauwerks bemüht. Wie es mit der Brücke in Zukunft weitergeht, ist noch unklar.

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Am Montag haben im Landkreis Greiz die Bauarbeiten am stillgelegten Viadukt in Weida begonnen. Am östlichen Ende der mehr als 28 Meter hohen Bahnbrücke arbeiten Fachleute an dem Steingewölbe. Sie entfernen dort Wildwuchs und dichten offene Fugen ab. Außerdem wurde ein Bereich, aus dem bereits Steine heruntergebrochen waren, mit wasserabweisenden Platten abgedeckt.

Ziel der Arbeiten in dieser Woche ist es, den steinernen Brückenbereich besser gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Die Deutsche Bahn rechnet mit Kosten von rund 15.000 Euro.

Bahnverkehr vor mehr als 40 Jahren eingestellt

Der Oschütztal-Viadukt wurde 1884 erbaut. Damals war es die erste sogenannte Pendelpfeiler-Brücke in Deutschland. Bei dieser Konstruktion lagert die Brücke auf Pendelstützen, die die Schwingungen von darüberfahrenden Zügen abfedern.

Für den Bau in Weida waren der Architekt Claus Köpcke und der Bauingenieur Hans Manfred Krüger zuständig. An sie erinnert eine Gedenktafel unterhalb des Viadukts. Das Bauwerk war 1977 erstmals unter Denkmalschutz gestellt worden. Der letzte planmäßige Zugverkehr darüber fuhr 1982.

Impressionen von einer Eisenbahnbrücke
Seit Monaten wird um die Zukunft des historischen Bauwerks gestritten. Bildrechte: MDR/Marian Riedel

Abriss-Antrag abgelehnt

Für die genietete Eisenfachträger-Konstruktion hatte die Deutsche Bahn AG zuletzt einen Rückbauantrag gestellt. Dieser wurde vom Eisenbahnbundesamt aber abgelehnt. Die Leiterin der DB-Pressstelle in Leipzig, Susann Constantinescu, bestätigte MDR THÜRINGEN, dass derzeit an einem Korrosionsschutzgutachten für die 185 Meter lange Brücke gearbeitet wird. Auf dieser Grundlage soll dann mit allen beteiligten Behörden besprochen werden, wie es mit dem Viadukt weitergeht.

Zukunft des Viadukts ungewiss

Zurzeit wird die Bundesstraße unter der Brücke mit einem Gerüsttunnel vor möglicherweise herabfallenden Teilen geschützt. Diese Sicherungseinrichtung war zunächst nur bis 31. März genehmigt. Mittlerweile hat die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Greiz die Befristung bis zum 30. September 2024 verlängert. Noch ist nicht absehbar, wann eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Oschütztal-Viadukts allen wird.

Das Eisenbahnviadukt in Weida 1 min
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1 min

Die Bahn will das Viadukt in Weida abreißen lassen und hat dazu einen Antrag gestellt. Zudem hat der Konzern Sicherungsarbeiten ausführen lassen, die dem Bauwerk nach Ansicht des Denkmalschutzes eher geschadet haben

MDR THÜRINGEN - Das Radio Fr 19.05.2023 13:00Uhr 00:54 min

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MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 11. März 2024 | 19:00 Uhr

13 Kommentare

Roadrunner vor 7 Wochen

Oh doch. 1982 gab es ein Heidentheater unter den Lokpersonalen des Bw Gera, weil die im Güterverkehr eingesetzten Personale über die doch schon recht altersschwache Brücke fahren mussten und offen die Frage in den Raum stellten, warum sie auf ein solches Himmelfahrtskommando geschickt würden. Die Kollegen vom P-Zug-Dienst hatten ja derartige Probleme nicht. Ein Zug ist eben kein Radfahrer und auch keine Wanderergruppe...

Principal vor 7 Wochen

Doch, das Viadukt war wochenlang im Notbetrieb zu DDR-Zeiten. Sie wurde auch nicht auf eine neue sondern auf eine bestehende Trasse verschwenkt (Saalfeld-Gera). Preußen und Sachsen waren keine Kleinstaaten, diese bestanden auch nicht auf getrennten Trassen sondern den Preußen war der Damm bereits ins Rutschen gekommen und daher verweigerten sie den Sachsen die Mitbenutzung. Mit der Gründung der DR blieb das Problem des Damms bestehen - und auch das Umsteigen in Weida von dem sächsischen auf den preußischen Bahnhofsteil, selbst vor 1982 noch.

Principal vor 7 Wochen

Tja, schon beim Bau der Strecke Gera-Eichigt hatten die Preußen Probleme mit dem rutschenden Schüttdamm und verweigerten daher den Sachsen die Mitbenutzung des Damms. Zu DDR-Zeiten dann das gleiche, der Damm rutschte ab. In den 90ern zwangsläufig die Wiederholung.

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