Hermsdorf Ukrainischer Botschafter und Ramelow besuchen nach Brand evakuierte Flüchtlinge
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09. Juni 2023, 06:55 Uhr
Nach dem Brand in Apolda besuchen der ukrainische Botschafter Makeiev und Thüringens Ministerpräsident die evakuierten Flüchtlinge in Hermsdorf. Makeiev lobt die Rettungskräfte und wird von Ukrainern regelrecht umlagert.
Nach dem Brand in der Flüchtlingsunterkunft in Apolda hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, den Thüringern für ihre Hilfsbereitschaft gedankt. Makeiev sagte bei einem Besuch in der Notunterkunft in Hermsdorf, Verwaltung, Rettungsdienste und Polizei hätten nach dem Unglück in Apolda sehr gut und schnell reagiert. Die Solidarität mit den Brandopfern sei fantastisch gewesen. Makeiev erklärt, dass viele der Geflüchteten in Deutschland bleiben wollen.
Der Botschafter wurde bei seinem Besuch in Hermsdorf von den Flüchtlingen regelrecht umlagert. Viele suchten das Gespräch mit ihm, um ihre Nöte, Sorgen und Wünsche mitzuteilen. Sie sei froh, dass der Botschafter da gewesen sei und seinen Landsleuten zugehört habe, sagte eine Ukrainerin MDR THÜRINGEN. Sie würde auch gerne in Deutschland bleiben, hier wohnen und arbeiten und sich integrieren.
Eine andere Ukrainerin hat dagegen andere Pläne. Sie hoffe, dass nach dem Krieg in der Heimat wieder alles in Ordnung sei. Dann wolle sie wieder nach Hause zurückkehren, sagte die Frau MDR THÜRINGEN.
Makeiev: Feuer in der Unterkunft traumatisches Erlebnis
Laut Makeiev wurde in den Gesprächen mit den Geflüchteten klar, dass viele von ihnen in den Kriegsgebieten in der Ukraine Schlimmes erlebt haben - von Bombenangriffen bis hin zu Folter durch die russischen Besatzungstruppen. Das Feuer in der Unterkunft in Apolda sei daher für diese Menschen ein traumatisches Erlebnis gewesen. Klar ist aber laut Makeiev auch: Viele der ukrainischen Geflüchteten wollen gerne in Deutschland arbeiten.
Ramelow: Geflüchtete sollen wieder nach Apolda
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte bei dem Besuch in Hermsdorf, nach dem Feuer in Apolda sei es darum gegangen, schnell eine andere Unterkunft zu finden, in der die Menschen zur Ruhe kommen konnten. Ziel ist laut Ramelow, die Geflüchteten nach Apolda in ihre gewohnte Umgebung zurückzubringen. Die Kinder wollten wieder in ihre Schulen und Kindergärten, das habe oberste Priorität.
Nach dem Brand in der Unterkunft in Apolda am Sonntagabend mussten über 200 Menschen in der Erstaufnahmestelle in Hermsdorf einquartiert werden. Gestern konnte etwa die Hälfte von ihnen schon wieder nach Apolda zurückgebracht werden. Wann der Rest die Erstaufnahmestelle Hermsdorf verlassen kann, ist noch unklar. Für sie müssen andere Wohnungen gefunden werden.
Die Leiterin der Erstaufnahmestelle, Victoria Höhne, sagte MDR THÜRINGEN, für die Menschen werde gut gesorgt. In Hermsdorf gebe es genug Platz, einen Catering-Service und einen Sozialdienst. Laut Höhne wurden etwa für die Kinder ein Basketballkorb und ein Fußballtor aufgestellt. Ziel sei, dass spätestens Montag alle Brandopfer wieder nach Apolda zurückkehren könnten.
MDR (caf)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 08. Juni 2023 | 18:20 Uhr