Energieversorgung Demonstration gegen Stromtrasse Südlink in Südthüringen

09. Oktober 2022, 21:48 Uhr

Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben am Sonntag Menschen aus Thüringen und Bayern gegen die Stromtrasse Südlink demonstriert. Viele sind vom Trassenverlauf direkt betroffen. Sie fordern eine dezentrale Energieversorgung.

In der Nähe von Henneberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben am Sonntag knapp 50 Menschen aus Thüringen und Bayern gegen die umstrittene Stromtrasse Südlink demonstriert. Dazu aufgerufen hatte der Verein "Thüringer gegen Südlink".

Demonstranten fordern dezentrale Energieversorgung

Der Vorsitzende Heiko Ißleib sagte, die Stromleitung zerstöre völlig unnötig die Natur. Statt eine Monsterleitung von Nord nach Süd zu bauen, solle Deutschland eher auf dezentrale Energieversorgung mit Fotovoltaik, Windenergie und Wasserstoff setzen. So sei man künftig auch nicht mehr so stark von Versorgern abhängig wie bisher. Auch der Krieg in der Ukraine habe nichts daran geändert, dass die Stromleitung unnötig sei.

Zu der Demonstration kamen vor allem Menschen, die vom Trassenverlauf direkt betroffen sind, unter anderem aus der Meininger Region, aus der Umgebung von Schweinfurt in Franken und aus dem Raum Barchfeld-Immelborn im Wartburgkreis.

Südlink-Trasse soll zehn Millionen Haushalte versorgen

Die Südlink-Trasse soll nach Angaben des Netzbetreibers TransnetBW als Gleichstromleitung eine Übertragungskapazität von vier Gigawatt erhalten und kann damit etwa zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Derzeit wird der endgültige Trassenkorridor von Brunsbüttel nach Schweinfurt geplant. In Thüringen sind Teile der Rhön im Kreis Schmalkalden-Meiningen und im Wartburgkreis betroffen.

MDR (jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 09. Oktober 2022 | 19:00 Uhr

48 Kommentare

Harka2 am 11.10.2022

@Martin
Die Offshore-Windkraftanlagen erzeugen keinen großen Lärm im Wasser. Sie stören deshalb die Meeresbewohner weniger als all die vielen lauten Schiffe. Machen sie doch mal den Selbstversuch und gehen sie zu einer Windkraftanlage an Land und legen ihr Ohr direkt an den Mast. Ja, er brummt, aber nur sehr leise. Der Krach der Propeller ist größer, nur ist der unter Wasser nicht zu hören. Und was die Umweltverträglichkeit angeht, bin ich mir recht sicher, dass der Krach der Explosion von Fukushima größer war und die Umweltschäden davon von keiner Windkraftanlage auch nur ansatzweise erreicht werden können. Wenn man sich gegen etwas ausspricht, muss man auch immer Alternativen anbieten (oder sich zum Dummkopf outen). Was wäre denn die Alternative zu Offshore-Windkraftanlagen? AKW? Braunkohleverstromung? Sonstige endliche fossile Brennstoffe? Wohl eher nicht.

Harka2 am 11.10.2022

@martin
Die Trasse befindet sich bereits im Bau bzw. der konkreten Planungsphase. Die Zeit für alternative Routen ist gar lange abgelaufen. Letztlich ist es egal, wo die Trasse lang läuft, es wird immer Leute geben, die dagegen sind. Echte Alternativen würden bedeuten, dass Bayern seinen Strom selbst erzeugt - wie soll das gehen? Neue AKW? Donaustaustufen - wer braucht schon Passau oder Regensburg? Bei Landshut die Isar stauen? Das Münchener Oktoberfest wäre dann zwar nur mit Gondeln zu erreichen, aber da Venedig dank Klimaerwärmung eh absäuft, könnte man den Gondolieres Asyl gewähren.

Harka2 am 11.10.2022

@martin
Ja. Die Initiative ist bekannt und keine sich spontan zusammengefundene Gruppe. Wenn man dann noch Verwandschaft im Werratal hat und diese nur hin und wieder besucht, zudem auch beruflich in der Gegend zu tun hat, bekommt man das schon mit.

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