Begräbnis für einen bei Bachmut gefallenen US-Kämpfer der Ukrainischen Fremdenlegion in Kiew Mai 2023
Begräbnis für einen gefallenen US-Kämpfer der Ukrainischen Fremdenlegion in Kiew. Auch Deutsche kämpfen auf ukrainischer Seite. Bildrechte: IMAGO/ABACAPRESS

Ukraine-News Deutsche Extremisten zu Kämpfen in Ukraine ausgereist

29. Juli 2023, 23:22 Uhr

Ukraine-News vom Samstag, 20. Juli

23:22 Uhr | Putin bestreitet Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive

Entgegen anderslautender Berichte aus Kiew und dem Westen hat Russlands Präsident Wladimir Putin ukrainische Vorstöße an der Front zurückgewiesen. "Nein, es gibt keine größeren Veränderungen", sagte Putin am Abend vor Journalisten in St. Petersburg. "Natürlich wurde der Feind überall gestoppt und zurückgedrängt."

Rund 17 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte das ukrainische Militär hingegen erst kürzlich die Befreiung des Dorfes Staromajorske im Südosten des Landes gemeldet. Auch bei Bachmut im Osten soll es demnach Vorstöße geben.

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22:45 Uhr | Putin: Russlands Agrarsektor profitiert von gekündigtem Getreideabkommen

Russische Unternehmen profitieren nach den Worten von Präsident Wladimir Putin von dem Rückzug seines Landes aus dem Abkommen über Getreideexporte aus der Ukraine. Aufgrund der dadurch gestiegenen Marktpreise stiegen auch die Gewinne russischer Getreidexporteure. Daran wolle Russland die ärmsten Länder der Welt in Form von kostenlosen Getreidelieferungen beteiligen, sagte Putin.

22:25 Uhr | Putin: Vorschläge afrikanischer Staaten und Chinas für Frieden interessant

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Vorschläge afrikanischer Staaten wie auch die Vorschläge Chinas als mögliche Grundlage für einen Frieden in der Ukraine bezeichnet. Ein Waffenstillstand sei allerdings schwierig umzusetzen, solange die ukrainische Armee ihre Offensive fortsetze, sagte Putin auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs.

22:03 Uhr | Ukraine meldet Angriff auf Brücke zu Krim

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut die Chongar-Brücke attackiert und beschädigt. Die Abteilung für strategische Kommunikation der ukrainischen Armee teilte mit, dass man am Sonnabendmorgen die Brücke zur Krim erfolgreich angegriffen habe.

Ein Mitarbeiter des russischen Untersuchungsausschusses besucht eine durch einen ukrainischen Angriff beschädigte Brücke in der Nähe des Dorfes Chongar.
Das Bild von der Chongar-Brücke stammt vom 23. Juni. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Von russischer Seite hieß es dagegen, die ukrainischen Geschosse seien abgewehrt worden. Der russische Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, sagte, es habe sich um zwölf Geschosse gehandelt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben bislang nicht. Die Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee. Sie war im Juni von den Ukrainern angegriffen und beschädigt worden (siehe Foto).

21:46 Uhr | Saudi-Arabien plant Ukraine-Konferenz

Saudi-Arabien plant einem Zeitungsbericht zufolge eine internationale Konferenz zur Lage in der Ukraine. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Diplomaten berichtet, sollen zum Treffen hochrangige Repräsentanten von bis zu 30 Staaten eingeladen werden, darunter auch Vertreter der Ukraine, westlicher Länder sowie aus Schwellenländern wie Indien und Brasilien. Das Treffen ist laut Zeitungsbericht für den 5. und 6. August in der Hafenstadt Dschidda am Roten Meer geplant.

20:15 Uhr | Selenskyj besucht "vorgerückte Stellungen"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben "vorgerückte Stellungen" der ukrainischen Armee nahe Bachmut in der Ostukraine besucht. Im Onlinedienst Telegram schrieb er, er habe anlässlich des Tages der Spezialeinheiten der ukrainischen Armee den Soldaten vor Ort gedankt. Die von ihm besuchten Einheiten hätten kürzlich bei der Rückeroberung des von russischen Truppen besetzten Dorfes Staromajorskje an der Südfront beigetragen, schrieb Selenskyj weiter. Bachmut –  eine Stadt in der Oblast Donezk – war im Mai von den russischen Truppen eingenommen worden. Die Stadt hatte einst 70.000 Einwohner, wurde aber von den längsten und blutigsten Gefechten im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zerstört. Im vergangenen Monat hatte die Ukraine eine Gegenoffensive gestartet, über deren Verlauf wenig bekannt ist.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Truppenbesuch
Ukrainischer Präsident Selenskyj bei einem Besuch seiner Truppen im Oblast Donezk am Sonnabend. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

17:11 Uhr | Polen meldet Annäherung von Wagner-Kämpfern an die Grenze

Nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki hat sich eine Gruppe von hundert Kämpfern des privaten Militärdienstleisters Gruppe Wagner der weißrussischen Stadt Grodno nahe der polnischen Grenze genähert. Die Situation werde immer gefährlicher. Morawiecki behauptete, dass sich die Wagner-Kämpfer wahrscheinlich als weißrussischer Grenzschutz tarnen und illegalen Migranten helfen würden, auf polnisches Gebiet zu gelangen, um Polen damit zu destabilisieren.

Anton Motolko, Gründer des belarussischen Oppositionsprojekts Hajun, das militärische Aktivitäten in Belarus beobachtet, widersprach den Angaben Morawieckis. Motolko sagte der Nachrichtenagentur Reuters, seine Gruppe habe keine Beweise für eine Annäherung der Wagner-Gruppe an Grodno.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 66 min
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13:43 Uhr | Britischer Geheimdienst meldet verstärkte Kämpfe in Südukraine

Ein Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums meldet für die zurückliegenden 48 Stunden eine Zunahme des Kampfgeschehens in der Südukraine. Das Papier nennt als einen der Schwerpunkte das Dorf Robotyne südlich von Orichiw. 80 Kilometer östlich davon sei es ukrainischen Truppen zudem gelungen, das Dorf Staromajorske zurückzuerobern.

Die russische Seite sprach von einem zunächst lokalen Erfolg der Ukrainer bei Staromajorske sowie dem späteren Stopp der Offensive. Der Interims-Gouverneur des von Russland kontrollierten Teils des Gebiets Saporischschja, Jewgei Balizki, schrieb auf Telegram, die russischen Truppen hätten einen Angriff zweier ukrainischer Brigaden auf das Dorf abgewehrt. Der Gegner habe dabei erhebliche Verluste erlitten.

Weitere Offensivbemühungen der Ukrainer meldet der britische Geheimdienst im Nordabschnitt der Front im Wald von Serebrjansk westlich von Kremina. Dort habe es aber nur wenig Fortschritte gegeben. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

09:05 Uhr | Deutsche Politiker fordern Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern

Politiker von Regierungs- und Oppositionsparteien fordern die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber sagte der "Welt am Sonntag", der Erfolg der von Großbritannien an die Ukraine gelieferten Marschflugkörper zeige, wie wichtig diese Waffen seien. CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter forderte, die Bundesregierung solle Kiew "sofort" Taurus-Marschflugkörper liefern. Die Bundeswehr besitze 600 dieser Systeme. Davon seien zwar etwa 450 nicht einsatzbereit, könnten aber für den Export in die Ukraine ertüchtigt werden.

Ein Tornado, mit einem davor liegenden Luft-Boden-Marschflugkörper "Taurus"
Tornado der Luftwaffe mit Marschflugkörper Taurus (rechts). Bildrechte: picture alliance / dpa | Jörg Carstensen

Das Bundesverteidigungsministerium bekräftigte unterdessen sein Nein zu Taurus-Lieferungen. Eine Sprecherin teilte der "Welt am Sonntag" mit, Minister Boris Pistorius (SPD) habe zu Taurus-Marschflugkörpern klargestellt, "dass es keine Lieferung geben wird". Großbritannien hatte Mitte Mai als erstes Land die Ukraine mit Marschflugkörpern Storm Shadow beliefert. Frankreich zog im Juli mit der Lieferung einer ungenannten Zahl baugleicher Marschflugkörper Scalp nach.

08:33 Uhr | Deutsche Extremisten zu Kämpfen in Ukraine ausgereist

Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind dutzende Extremisten aus Deutschland zu Kämpfen in das Kriegsgebiet gereist. Das teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage der "Welt am Sonntag" mit. Insgesamt hätten Sicherheitsbehörden Ausreisen von 61 Personen registriert, "die einen Extremismus-Bezug oder eine Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen", zitiert die Zeitung das Ministerium. Bei 39 Personen gebe es tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass diese "mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen" das Land verlassen hätten. Davon seien 27 pro-russisch und zwölf pro-ukrainisch orientiert.

07:45 Uhr | Ukraine meldet neun Verletzte nach Raketeneinschlag in Dnipro

Beim Einschlag einer russischen Rakete in der ukrainischen Stadt Dnipro (ehemals Dnjepropetrowsk) im Zentrum des Landes sind nach ukrainischen Angaben mindestens neun Menschen verletzt worden. Wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko im Onlinedienst Telegram mitteilte, schlug die Rakete am Freitag in einem mehrstöckigen Wohnhaus im Stadtzentrum ein. In Onlinenetzwerken und ukrainischen Medien verbreiteten Videos war zu sehen, wie Rauch aus den oberen Stockwerken des schwer beschädigten Wohnhauses aufstieg und Trümmerteile auf dessen Hof herumlagen.

Russischen Angaben zufolge galt der Angriff einem Gebäude des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb am Freitagabend im Nachrichtendienst Twitter: "Ein Hochhaus und das Gebäude des Sicherheitsdienstes der Ukraine wurden getroffen. Wieder russischer Raketenterror."

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 29. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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