Ruinierte Wohnhäuser in der Stadt Avdijwka
Beschädigte Wohnhäuser in Awdijiwka am 18. Februar 2024. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News Ukrainischer Generalstab bezeichnet operative Lage als schwierig

18. Februar 2024, 21:09 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 18. Februar 2024 sind beendet.

21:09 Uhr | Ukrainischer Generalstab bezeichnet "operative Lage" als schwierig

Die ukrainischen Truppen sind auch am Sonntag von angreifenden russischen Verbänden unter Druck gesetzt worden. Der Generalstab in Kiew schrieb dazu auf seiner Facebook-Seite: "Die operative Lage in der Ost- und Südukraine bleibt schwierig." Insgesamt seien 56 Gefechte an verschiedenen Frontabschnitten registriert worden. Aus der Umgebung des verlorenen Awdijiwka berichtete der Generalstab von neuen Gefechten. Besonders schwere Kämpfe habe es südlich von Saporischschja im Zentralabschnitt der Front gegeben, wo dem Generalstab zufolge sieben russische Angriffe abgewiesen wurden.

20:30 Uhr | "Düstere Stimmung" bei Münchner Sicherheitskonferenz

Was hat die Münchner Sicherheitskonferenz gebracht und wo hat Deutschland seine Hausaufgaben nicht gemacht? Stephan Bierling, Professor für internationale Politik und transatlantische Beziehungen, schätzt ein. Mehr Details im Video von MDR AKTUELL.

18:35 Uhr | China liefert nach eigenen Angaben keine tödlichen Waffen an Russland

Chinas Außenminister Wang Yi hat seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba bei einem Treffen während der Münchner Sicherheitskonferenz versichert, dass sein Land keine tödlichen Waffen an Russland liefere. Peking nutze die Situation nicht aus und verkaufe keine tödlichen Waffen an Konfliktgebiete oder Konfliktparteien, hieß in einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums. China war von Seiten der USA mehrfach vorgeworfen worden, tödliche Waffen an Russland zu liefern, was Peking stets bestritt.

Der Erklärung des chinesischen Außenministeriums zufolge betonte Wang im Gespräch mit Kuleba auch, dass sein Land im Ukraine-Krieg eine neutrale Position einnehme und am Ziel einer politischen Konfliktlösung festhalte. Unabhängig von der internationalen Lage hoffe China auf normale Beziehungen mit der Ukraine.

16:50 Uhr | Russland übernimmt volle Kontrolle über Awdijiwka

Russland hat nach eigenen Angaben die volle Kontrolle über die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine übernommen. Wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau melden, sind die russischen Truppen an der Front bei Awdijiwka rund neun Kilometer vorgerückt.

Blick auf Awdijiwka
Blick auf Awdijiwka am Tag des ukrainischen Rückzugs, dem 17. Februar 2024. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Zuvor hatte die russische Führung erklärt, dass sich nach dem ukrainischen Rückzug aus der seit Monaten schwer umkämpften Stadt noch einige ukrainische Soldaten in einer Kokerei aus der Sowjetzeit verschanzt hätten. Der Fall Awdijiwkas ist Russlands größter militärischer Erfolg seit Mai 2023, als russische Truppen die Stadt Bachmut erobert hatten. Russlands Präsident Wladimir Putin gratulierte dem Militär und sprach von einem "wichtigen Sieg".

Awdijiwka 4 min
Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

15:58 Uhr | Briten melden Ablösung des Chefs der Schwarzmeerflotte

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums könnte Russland den bisherigen Chef der Schwarzmeerflotte, Viktor Sokolow, ausgetauscht haben. Das Ministerium verwies in seinem Update bei X auf entsprechende Berichte russischer Kommentatoren. Ähnlich wie bei seinem Vorgänger Igor Ossipow sei das höchstwahrscheinlich auf die Versenkung mehrere Schiffe durch die Ukraine zurückzuführen.

Obwohl nicht vom russischen Verteidigungsministerium bestätigt, sei Sokolow wahrscheinlich von seinem Stellvertreter Vizeadmiral Sergej Pintschuk ersetzt worden, bis eine interne Untersuchung zur Versenkung des großen Landungsschiffs Zesar Kunikow abgeschlossen sei. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht regelmäßig Informationen zum Kriegsverlauf in der Ukraine. Moskau wirft London Desinformation vor.

12:35 Uhr | Ukrainisches Militär spricht von "minimalen Verlusten" nach Rückzug

Nach dem Rückzug ukrainischer Truppen aus der östlichen Stadt Awdijiwka hat sich die Lage an der dortigen Front nach ukrainischer Darstellung "einigermaßen stabilisiert". Die eigenen Verluste seien "angesichts der Umstände minimal", sagt ein Militärsprecher im Fernsehen.

Der russische Präsident Wladimir Putin gratulierte nach Angaben von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow seiner Armee zu dem Sieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr  Selenskyj betonte hingegen auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass der Rückzug aus Awdijiwka für die russische Armee keinen Vorteil bedeute. Russland habe "nichts erobert", sagte er. Die eigenen Soldaten zu retten, "ist die wichtigste Aufgabe für uns", führte Selenskyj weiter aus. Er machte auf der Konferenz den Mangel an Artillerie und Waffen mit hoher Reichweite für ausbleibende Erfolge der Ukraine im Krieg verantwortlich.

11:10 Uhr | Putin: Ukraine-Krieg als Frage von Russlands "Leben und Tod"

Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Kampfgeschehen in der Ukraine als eine Frage von "Leben und Tod" seines Landes bezeichnet. Für den Westen seien die Entwicklungen an der Front "eine Verbesserung ihrer taktischen Position. Aber für uns ist es unser Schicksal, es geht um Leben und Tod", sagte Putin laut Auszügen eines am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem Journalisten Pawel Sarubin im staatlichen Fernsehen.

Vor etwa einer Woche hatte Putin dem umstrittenen rechten US-Journalisten Tucker Carlson ein Interview gegeben. Gegenüber Carlson hatte Putin auch versichert, dass eine Niederlage Russlands in der Ukraine "unmöglich" sei.

11:00 Uhr | US-Senator beklagt fehlende Waffenproduktion im Westen

Der republikanische US-Senator J.D. Vance warnt vor einer falschen Debatte bei Militärausgaben. "Man gewinnt Kriege nicht mit Schecks oder BIP-Berechnungen", sagte er mit Blick auf die Nato-Debatte zur Höhe der Verteidigungsausgaben der Europäer. "Man gewinnt Kriege mit Waffen. Der Westen produziert nicht genug Waffen", sagt er auf der Sicherheitskonferenz in München. "Wir müssen die Deindustrialisierung im Rüstungsbereich stoppen." Vance verweist darauf, dass auch die USA trotz Milliardenausgaben nicht in der Lage seien, der Ukraine derzeit ausreichend Munition zu liefern.

09:50 Uhr | Ukraine: Russische Offensive an südlicher Front abgewehrt

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben eine russische Offensive an der Front im Süden zurückgeschlagen. Wie das Militär am Sonntag mitteilte, seien dabei am Samstag in der Region Saporischschja drei russische Panzer und 15 weitere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Die russischen Truppen hätten sich daraufhin "auf ihre früheren Stellungen zurückgezogen". Russland äußerte sich zunächst nicht dazu.

Die Region Saporischschja war im vergangenen Sommer Schwerpunkt einer ukrainischen Gegenoffensive. Am Samstag hatten sich die ukrainischen Truppen aus der seit Monaten schwer umkämpften Stadt Awdijiwka im Osten des Landes zurückziehen müssen, um einer Einkesselung zu entgehen.

07:50 Uhr | Ukraine meldet erneut Abschuss von russischem Kampfflugzeug

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Dabei habe es sich um einen Jagdbomber SU-34 gehandelt, teilte der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk über Telegram mit. Zudem habe die Luftabwehr zwölf russische Angriffsdrohnen sowie einen Marschflugkörper vom Typ Kh-59 zerstört. Erst am Samstag hatte das ukrainische Militär den Abschuss von drei russischen Kampfflugzeugen gemeldet.

07:06 Uhr | Biden kritisiert nach Fall Awdijiwkas US-Kongress

US-Präsident Joe Biden hat nach dem Rückzug ukrainischer Truppen aus der Stadt Awdijiwka die Untätigkeit des Kongresses für den Rückschlag verantwortlich gemacht. Das ukrainische Militär habe sich aus Awdijiwka zurückzuziehen müssen, nachdem die ukrainischen Soldaten aufgrund der Untätigkeit des Kongresses ihre Munition rationieren mussten, was zu den ersten nennenswerten Gewinnen Russlands seit Monaten geführt habe, hieß es vonseiten des Weißen Hauses. Zuvor hatte ein Telefonat zwischen Biden und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattgefunden. Biden sicherte Selenskyj demnach abermals die Unterstützung der USA zu und betonte, dass der Kongress dringend ein neues Hilfspaket für die Ukraine genehmigen müsse. 

Mit dem Senat hatte zwar jüngst eine der beiden Kammern des US-Kongresses nach langen Verzögerungen Pläne für neue Ukraine-Hilfen im Wert von rund 60 Milliarden US-Dollar (knapp 56 Milliarden Euro) zugestimmt. Die Zustimmung des Repräsentantenhauses gilt aber weiterhin als offen, weil dort die Republikaner eine knappe Mehrheit haben.

04:30 Uhr | Kuleba rechnet mit Taurus-Lieferung

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet, dass die Bundesregierung letztlich die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern beschließen werde. "Wir vertrauen immer darauf, dass solche Probleme irgendwann gelöst werden, denn das hat uns das Leben in den letzten zwei Jahren gelehrt", sagte Kuleba am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.

Kuleba begründete seine Hoffnung auf die Taurus-Lieferung damit, dass das Engagement Deutschlands in der Ukraine-Krise derzeit deutlich zunehme. Das habe auch der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Bundeskanzler Olaf Scholz gezeigt, bei dem ein langfristiges Sicherheitsabkommen unterzeichnet und ein neues Waffenpaket genehmigt wurde.

03:30 Uhr | Chinesischer Außenminister ruft zu Friedensgesprächen auf

Chinas Außenminister Wang Yi hat zu baldigen Friedensgesprächen in der Ukraine aufgerufen. China habe sich unermüdlich für die Förderung der Friedensgespräche in der Ukraine eingesetzt und fordere die Wiederaufnahme der Verhandlungen so früh wie möglich, so Wang in einer Mitteilung seines Ministeriums.

Zugleich betonte Wang, dass sein Land im Ukraine-Konflikt neutral agiere. China sei weder Urheber noch Beteiligter der Ukraine-Krise. Es habe weder tatenlos zugesehen noch die Krise ausgenutzt, um daraus Profit zu schlagen.

01:30 Uhr | Russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte

Rettungskräfte bergen die Leiche eines Opfers eines nächtlichen russischen Angriffs.
Rettungskräfte bergen nachts die Leiche eines Opfers eines russischen Angriffs. In Kramatorsk starben zwei Menschen. Bildrechte: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Madeleine Kelly

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge mehrere Städte in der Ukraine mit Raketen und Artillerie angegriffen. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet und weitere unter den Trümmern zerstörter Gebäude begraben worden. Im ostukrainischen Kramatorsk habe eine Rakete einen industriell genutzten Stadtteil und einzelne Wohnhäuser getroffen, teilte die Stadtverwaltung mit. Zwei Menschen seien ums Leben gekommen.

Russische Granaten schlugen zudem in eine Schule in der nahe gelegenen Stadt Slowjansk ein. Rettungsteams suchten unter den Trümmern nach mindestens einer Person. Weiter nördlich in der Stadt Kupjansk sei ein Mensch ums Leben gekommen, als ein zweistöckiges Haus von russischen Granaten getroffen wurde, sagte der Gouverneur der Region Charkiw.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 59 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 18. Februar 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 18. Februar 2024 | 06:00 Uhr

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