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Der US-Geheimdienst CIA will seine Spionage-Aktivitäten in Russland ausweiten. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Carolyn Kaster

Ukraine-News CIA will Aktivitäten in Russland ausweiten

02. Juli 2023, 21:30 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

21:30 Uhr | Kiew spricht von komplizierter Lage an den Fronten

Die Ukraine hat am Sonntag ein Vorrücken russischer Truppen in vier Bereichen der Frontlinie in der Ostukraine und "heftige Kämpfe" gemeldet. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar schrieb am Sonntag im Onlinedienst Telegram: "Überall toben heftige Kämpfe." Die Situation sei "kompliziert". Russland rücke in den Bereichen Awdijiwka, Marjinka, Lyman und Swatowe vor.

Südlich der ostukrainischen Stadt Bachmut und in der Nähe von Berdjansk und Melitopol in der Südukraine rückten Malijars Angaben zufolge allerdings die ukrainischen Truppen vor, wenn auch nur mit "teilweisem Erfolg". An der südlichen Front leisteten die russischen Soldaten "erheblichen Widerstand", auch Minen seien ein Problem, erklärte Malijar. Die Ukraine bemühe sich aber "kontinuierlich und unermüdlich" darum, "die Voraussetzungen für einen möglichst schnellen Vormarsch zu schaffen", fügte sie hinzu.

18:25 Uhr | Selenskyj besucht Odessa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei einem Besuch in Odessa zuversichtlich gezeigt, dass die Befreiung derzeit besetzter Gebiete im Süden des Landes gelingen wird. "Der Feind wird definitiv nicht die Bedingungen im Schwarzen Meer diktieren", erklärte Selenskyj. Und die jetzigen Besatzer werden künftig "Angst haben, sich unserer ukrainischen Krim und unseren Küsten am Asowschen Meer zu nähern."  

Auf Telegram veröffentlichte Selenskyj zudem Videos aus Odessa, die ihn bei Treffen mit Kommandeuren sowie bei einem Besuch von verwundeten Soldaten in einem Krankenhaus zeigen.

16:35 Uhr | Update: CIA sieht wachsende Chance auf neue Agenten in Russland

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA sieht durch den Ukraine-Krieg gute Chancen, in Russland Agenten anzuwerben.

Portrait William J. Burns, Direktor der Central Intelligence Agency
CIA-Direktor William Burns (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Auf einer Veranstaltung in Südengland sagte CIA-Direktor William Burns laut einem Bericht der BBC, in Russland wachse die  Enttäuschung über den Verlauf des Kriegs. Diese werde weiter an der russischen Führung nagen. Burns sagte, die Revolte von Wagnerchef Jewgeni Prigoschin sei "eine lebhafte Erinnerung an die zersetzende Wirkung von Putins Krieg auf seine eigene Gesellschaft und sein eigenes Regime.". Diese Unzufriedenheit in Russland schaffe eine einmalige Gelegenheit, die sich die CIA nicht entgehen lassen werde.

Burns verwies darauf, dass sein Dienst vor kurzem ein Anwerbe-Video auf Telegram veröffentlicht hat. Darin wird erklärt, wie man mit der CIA heimlich und anonym in Kontakt treten kann. Schon in der ersten Woche sei die Botschaft 2,5 Millionen Mal angeklickt worden.

15:35 Uhr | Kuleba: Minenfelder und russische Lufthoheit größte Probleme

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die russische Lufthoheit und Minenfelder als die größten Probleme für die ukrainische Gegenoffensive bezeichnet. Kuleba sagte in einem Interview von "Bild", "Welt" und "Politico", die ukrainischen die Soldaten müssten am Tag manchmal 200 oder 300 Meter unter Einsatz ihres Lebens durch ein Minenfeld robben, um das Gelände für die vorrückenden Truppen zu räumen.

Darüber hinaus würden die Streitkräfte darunter leiden, dass ihnen Anti-Luft-, Anti-Hubschrauber- und Anti-Flugzeug-Waffen am Boden fehlten. Mit Kampfhubschraubern und Kampfflugzeugen sei es den Russen gelungen, die ukrainischen Gegenoffensivkräfte zu treffen.

12:52 Uhr | Prigoschins Medienkonzern schließt

Der vom russischen Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin kontrollierte Medienkonzern soll nach Angaben des Direktors einer Tochter geschlossen werden. "Ich gebe unsere Entscheidung bekannt, zu schließen und den Informationsraum des Landes zu verlassen", sagte der Chef von RIA FAN, Jewgeni Subarew, in einem Video. Einen Grund nannte er nicht. Er äußerte sich eine Woche nach der Meuterei der Wagner-Söldner in Russland.

11:45 Uhr | Angriff auf Kiew vom Schwarzen Meer aus

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei dem russischen Angriff in der Nacht auf Kiew drei Marschflugkörper und acht Drohnen abgeschossen. "Alle Luftziele" seien zerstört worden, Drohnen iranischen Typs, die vom Schwarzen Meer aus abgefeuert worden seien. Drei Häuser in der Region Kiew seien durch Trümmerteile beschädigt worden. Ein Mann habe dabei Verletzungen am Bein erlitten.

10:40 Uhr | Polen verlegt weitere Kräfte nach Osten

Wegen der geplanten Verlegung russischer Wagner-Söldner in das Nachbarland Belarus verlegt Polen hunderte weitere Polizisten an seine Ostgrenze. Die 500 Beamten, auch Mitglieder einer Anti-Terroreinheit, sollen die bereits rund 5.000 Grenzschützer und 2.000 Soldaten verstärken, die dort stationiert seien, teilte Innenminister Mariusz Kaminski auf Twitter mit. Laut Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski hat Polen eigene Erkenntnisse, dass bis zu 8.000 Wagner-Kämpfer in Belarus unterkommen könnten.

07:40 Uhr | Wiederholte Forderung nach Diplomatie

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat einmal mehr eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Krieg gefordert. "Wir müssen viel stärker auf Diplomatie setzen, um den Ukraine-Krieg zu beenden", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Und ich erwarte, dass die Bundesregierung sich dafür öffnet." Wie konkret eine diplomatische Lösung aussehen könnte, blieb dabei wie schon in früheren Wortmeldungen des sächsischen Regierungschefs zu diesem Thema völlig offen.

Aus Sicht des künftigen deutschen Botschafters in Russland, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), haben Friedensgespräche mit Russland derzeit keinen Sinn. Er sagte der "Welt am Sonntag", im Moment suchten beide Seiten ihren Vorteil militärisch. Solange das so sei, bleibe Diplomatie im Hintergrund.

Im Funke-Interview sagte Kretschmer auch: "Wir dürfen uns den Weg zu russischem Gas nicht für alle Zeiten versperren." Die deutsche Energiewende erklärte er für schon gescheitert. Angesichts einer extremen Verteuerung von Energie hierzulande sei es nötig, "neu über alles nachzudenken: Atomkraft, Kohleausstieg, heimisches Gas, Nord Stream 1, Ausbau der Erneuerbaren. Es gibt viele Möglichkeiten, zu einem Kompromiss zu kommen."

05:15 Uhr | CIA sieht günstige Situation in Russland

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA sieht in Russland eine wachsenden Stimmung gegen den Ukraine-Krieg und will diese für seine Aktivitäten nutzen. "Diese Abneigung schafft eine günstige Gelegenheit für uns", sagte CIA-Chef William Burns in einer Rede im englischen Oxfordshire. Er verwies darauf, dass die CIA kürzlich eine an die russische Bevölkerung gerichtete Video-Botschaft bei Telegram verschickt habe. Darin werde informiert, wie man den US-Geheimdienst im sogenannten Darknet kontaktieren könne. Das Video sei in der ersten Woche 2,5 Millionen Mal angeschaut worden, sagte Burns bei seinem Besuch in England. Hier ein Bericht der BBC (englisch).

04:15 Uhr | Reiseverbote in Russland geplant

Die nationalistische Liberaldemokratische Partei Russlands (LDPR) will engen Verwandten hochrangiger russischer Amtsträger das Reisen in "unfreundliche Länder" verbieten. Die Partei arbeite an einem Gesetzentwurf, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Demnach geht es hier unter anderem um Richter oder führende Manager staatlicher Unternehmen. In Russland werden Länder, die Russland wegen des Kriegs in der Ukraine mit Sanktionen belegt haben und die Ukraine unterstützen als "unfreundlich".

04:30 Uhr | Erster Luftangriff auf Kiew seit zwölf Tagen

Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht den ersten russischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew seit zwölf Tagen abgewehrt. Von Kiews Militärverwaltung hieß es, alle anfliegende Ziele seien getroffen worden. Informationen über mögliche Opfer oder Schäden gab es nicht. Für Kiew und Umgebung sowie Regionen in der Zentral- und der Ost-Ukraine gab es in der Nacht für etwa eine Stunde Luftalarm. Zuletzt waren unter anderem Kiew und das nahe der polnischen Grenze liegende Lwiw in der Nacht zum 20. Juni aus der Luft angegriffen worden.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 02. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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