Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg
Zum Russland-Afrika-Gipfel wurden 17 afrikanische Staatschefs erwartet. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News Putin verspricht afrikanischen Staaten Gratis-Getreide

27. Juli 2023, 22:05 Uhr

22:05 Uhr | Selenskyj besucht überraschend Verklärungskathedrale

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat während eines überraschenden Besuchs in der Hafenstadt Odessa eine mutmaßlich bei russischen Angriffen beschädigte Kathedrale besichtigt. Selenskyj habe sich über das Ausmaß der "durch die jüngsten massiven russischen Bombenangriffe auf die zivile Infrastruktur und das historische Zentrum von Odessa verursachten" Zerstörungen in der Verklärungskathedrale informiert, teilte sein Büro am Abend mit.

Am Sonntag hatte nach ukrainischen Angaben ein Angriff unter anderem die Verklärungskathedrale in der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt von Odessa schwer getroffen.

21:04 Uhr | Institut sieht Zurückhaltung afrikanischer Staaten

Das Hamburger Giga-Institut für Afrika-Studien sieht bei den afrikanischen Staaten eine gewisse Zögerlichkeit im Umgang mit Russland. Die Politikwissenschaftlerin Julia Grauvogel sagte MDR AKTUELL, beim ersten Afrika-Gipfel 2019 seien 50 afrikanische Staats- und Regierungschefs nach Russland gekommen, jetzt seien es nur 17. Das zeige, dass sich die afrikanischen Länder von Russland entfremdet hätten. Ein Grund sei das von Russland aufgekündigte Getreideabkommen mit der Ukraine.

Grauvogel betonte, es gehe den Staaten dabei nicht so sehr um das Getreide, das auf dem afrikanischen Kontinent ankomme, sondern insgesamt um die Menge, die sich auf dem Weltmarkt befinde. Afrikanische Regierungen fürchteten hohe Preissteigerungen, da diese zu Revolten und Demonstrationen in den eigenen Ländern führen könnten.

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20:54 Uhr | Nachfrage: Was ist von Putins Zusagen zu halten?

Kremlchef Wladimir Putin hat zum Auftakt des zweiten russischen Afrika-Gipfels in St. Petersburg den Vertretern des Kontinents verlässliche Lebensmittellieferungen zugesichert. "Russland bleibt ein zuverlässiger Lieferant von Nahrung für Afrika", sagte Putin bei einer teils im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung mit Vertretern der Afrikanischen Union.

Was ist von dem Versprechen, weiter Nahrung nach Afrika zu liefern, und in einige Länder kostenlos, zu halten? Wir sprechen mit Bettina Rudloff, Expertin für Entwicklungspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik.

20:02 Uhr | Kiew beklagt fehlende Mittel zur Verteidigung

Dieses vom ukrainischen Rettungsdienstes zur Verfügung gestellte Bild zeigt Feuerwehrkräfte bei den Löscharbeiten an einem Schauplatz eines zerstörten Wohngebiets nach einem Angriff.
Nach einem Angriff auf die Stadt Mykolajiw Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Emergency Service/AP | Ukrainian Emergency Service

Der Ukraine fehlen nach eigenen Angaben bei der Verteidigung gegen russische Luftangriffe auf ihre Getreide-Infrastruktur am Schwarzen Meer entscheidende Mittel. Die ukrainische Armeesprecherin Natalia Gumenjuk sagte, Kiew brauche nicht erst in zwei oder drei Monaten eine verstärkte, leistungsstarke und moderne Raketen- und Luftabwehr, um die Arten von Raketen abzuwehren, die der Feind einsetze. Andernfalls gebe es womöglich bald keine ukrainischen Häfen mehr.

Seit dem Ausstieg Moskaus vergangene Woche aus dem internationalen Abkommen zum Transport ukrainischen Getreides durch das Schwarze Meer greift Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw an.

17:55 Uhr | Eklat bei Fecht-WM

Bei der Fecht-WM in Italien ist es zu einem Eklat gekommen. Die ukrainische Olympiasiegerin Olha Charlan verweigerte nach einem Gefecht der unterlegenen Russin Anna Smirnowa den im Reglement vorgeschriebenen Handschlag. Smirnowa blieb nach dem verweigerten Handschlag eine Dreiviertelstunde auf der Wettkampffläche sitzen und blockierte damit nachfolgende Kämpfe. Nach langen Debatten entschieden die Kampfrichter, die Ukrainerin Charlan zu disqualifizieren. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten nannte den Ausschluss absolut beschämend.

17:04 Uhr | Russland: Lager mit vom Westen gelieferten Waffen angegriffen

Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ukrainische Lager mit vom Westen gelieferten Rüstungsgütern angegriffen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums richteten sich die Luftangriffe gegen "Flugfelder, Kontroll- und Entsendungszentren der ukrainischen Armee, Montagehallen und Lagerstätten für Marinedrohnen wie auch Raketen, Waffen und militärische Ausrüstung, die aus europäischen Ländern und den USA geliefert wurden".

16:23 Uhr | Ukraine forciert offenbar Gegenoffensive

Bei ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Streitkräfte laut einem Bericht der "New York Times" ihren bislang wichtigsten Vorstoß gegen die russischen Invasoren begonnen. Daran seien im Südosten des Landes Tausende teils vom Westen ausgebildete und ausgerüstete Soldaten beteiligt, die bislang in Reserve gehalten worden seien, berichtete die US-Zeitung unter Berufung auf das Pentagon. Ziel sei es, die Landbrücke zwischen der russisch-besetzten Ukraine und der Halbinsel Krim zu durchtrennen oder zumindest so weit vorzurücken, dass die strategisch wichtige Halbinsel in Reichweite der ukrainischen Artillerie gerate.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte dazu, die neuen Attacken seien bislang erfolglos. "Alle Versuche der Gegenoffensive wurden gestoppt, der Feind mit großen Verlusten zurückgeworfen."

13:19 Uhr | Putin verspricht afrikanischen Staaten Gratis-Getreide

Zum Auftakt des Russland-Afrika-Gipfels in St. Petersburg hat der russische Präsident Wladimir Putin zum Ausgleich für fehlendes Getreide aus der Ukraine kostenlose Getreidelieferungen an sechs afrikanische Staaten versprochen. Moskau werde in den kommenden Monaten "in der Lage sein, kostenlose Lieferungen von 25.000 bis 50.000 Tonnen Getreide nach Burkina Faso, Simbabwe, Mali, Somalia, in die Zentralafrikanische Republik und nach Eritrea zu gewährleisten", sagte Putin in seiner im russischen Fernsehen übertragenen Eröffnungsrede des Gipfels.

Das Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides Mitte Juli hatte zu Befürchtungen hinsichtlich der Getreideversorgung insbesondere afrikanischer Staaten geführt.

12:31 Uhr | Sport-Wettkämpfe mit Russen wieder unter Bedingungen erlaubt

Das ukrainische Sportministerium hat seinen Athleten erlaubt, bei Wettbewerben mit russischer und belarussischer Beteiligung anzutreten. Russen und Belarussen dürfen dabei jedoch nur als neutrale Einzelstarter teilnehmen, wie es einer in der Nacht veröffentlichten Anordnung des Ministeriums hieß.

Bei der Fecht-WM in Mailand wird diese Lockerung bereits umgesetzt.Im Säbel-Finale der Damen kam es am Donnerstag jedoch zu einem Eklat: Die Ukrainerin Olha Charlan verweigerte der Russin Anna Smirnowa nach dem Gefecht den sonst üblichen Handschlag. Smirnowa reagierte mit einem fast einstündigen Sitz-Protest mitten auf der Planche.

09:10 Uhr | Putin lädt zum Russland-Afrika-Gipfel

Der russische Präsident Wladimir Putin berät heute mit Vertretern aus 49 Staaten über mögliche Wege einer engeren Kooperation mit afrikanischen Ländern.Im Fokus des Treffens steht aber auch die Lage in der Ukraine und das von Russland aufgekündigte Getreideabkommen. Viele afrikanische Länder kämpfen mit den gestiegenen Getreide- und Energiepreisen infolge des Krieges gegen die Ukraine.

Erwartet werden nach russischen Angaben 17 Staatschefs, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. Dieser hatte angekündigt, den Gipfel nutzen zu wollen, um einen Friedensplan zwischen Russland und der Ukraine voranzutreiben. Putin bestätigte, dass er zu solchen Gesprächen bereit sei.

Seit Beginn der Ukraine-Offensive international weitgehend isoliert, bemüht sich Russland um engere Beziehungen zu Afrika. Die erste Ausgabe des Afrika-Russland-Gipfels hatte mit 54 Teilnehmerstaaten 2019 in Sotschi stattgefunden.

07:30 Uhr | Ein Toter bei erneutem Beschuss von Hafen in Odessa

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht zu Donnerstag erneut Hafenanlagen in der Region Odessa beschossen. Es seien Raketen auf die Anlagen abgefeuert worden, teilte Oleh Kiper, der Gouverneur der im Süden der Ukraine gelegenen Region, mit. Ein Wachmann sei getötet worden. Zudem sei ein Frachtterminal beschädigt worden. Seit Russland am Montag vergangener Woche das Getreideabkommen ausgesetzt hat, werden wiederholt die Häfen der Ukraine am Schwarzen Meer angegriffen.

00:11 Uhr | Rotes Kreuz kürzt Mittel für humanitäre Hilfe

Die Dachorganisation des Roten Kreuzes kürzt die Mittel für die humanitäre Hilfe in der Ukraine. Der genaue Umfang stehe noch nicht fest, sagte der Sprecher des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK), Achille Després, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Als Grund nennt er die schwierige finanzielle Situation des IKRK auf globaler Ebene. Allerdings werde auch 2023 das meiste Geld in die Ukraine fließen, auch nach den Sparmaßnahmen. Das Budget des IKRK für die Ukraine ist das höchste weltweit und belief sich 2022 auf insgesamt rund 435 Millionen Euro.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 27. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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