Wladimir Putin
Wladimir Putin äußert sich zum Kriegsverlauf. (Archivaufnahme vom 30.09.2022) Bildrechte: IMAGO/SNA

Ukraine-News Putin: Ukrainische Gegenoffensive "erfolglos"

16. Juli 2023, 18:16 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

18:16 Uhr | Russland stellt Beteiligungen von Danone und Carlsberg unter Zwangsverwaltung

Russland stellt das Russlandgeschäft des französischen Lebensmittelherstellers Danone und der dänischen Brauereikonzerns Carlsberg unter Staatsverwaltung. Der Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am Sonntag einen Erlass, demzufolge eine Regierungsbehörde die Kontrolle über die Danone-Beteiligung sowie den Carlsberg-Anteil an Russlands größter Brauereigruppe übernimmt. Von Danone und Carlsberg waren am Sonntag zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

In einem ähnlichen Schritt wie dem nun von Putin unterzeichneten Erlass hatte Russland im April die Landesgesellschaften der Energiekonzerne Uniper aus Deutschland und Fortum aus Finnland unter staatliche Kontrolle gestellt. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im vergangenen Jahr haben sich zahlreiche westliche Konzerne aus Russland zurückgezogen. Im Zusammenhang mit einer möglichen oder vollzogenen Aufgabe des jeweiligen Geschäfts waren oft hohe Abschreibungen verbunden.

16:35 Uhr | US-Finanzministerin: Ukraine-Hilfe nützt der Weltwirtschaft

US-Finanzministerin Janet Yellen hat die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen als äußerst hilfreich für die globale Wirtschaft bezeichnet. Yellen sagte während eines Besuches im indischen Gandhinagar: "Die Beendigung dieses Krieges ist in erster Linie moralisch geboten." Aber es sei "auch das Beste, was wir für die Weltwirtschaft tun können".

Am Montag und Dienstag tagen in Gandhinagar die Finanzminister der G20-Gruppe, zu der neben den größten Industriestaaten auch sogenannte Schwellenländer zählen. Auch Russland gehört dieser Gruppe an.

16:17 Uhr | Ukraine nach eigenen Angaben nahe Kupjansk in der Defensive

Die ukrainische Armee befindet sich nach Angaben aus Kiew derzeit nahe der ostukrainischen Kupjansk in der Defensive gegen russische Angriffe. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sagte: "Zwei Tage in Folge hat der Feind im Sektor Kupjansk in der Region Charkiw aktiv angegriffen. Wir sind in der Defensive." Es fänden heftige Kämpfe statt. Positionen veränderten sich mehrfach am Tag.

In der Stadt Bachmut rückten die eigenen Truppen "allmählich" vor. Es gebe einen täglichen Vorstoß an der südlichen Flanke um Bachmut. An der Nordflanke versuche man die Positionen zu halten, der Feind greife an.

14:41 Uhr | Ukrainische Gegenoffensive laut Putin ohne Erfolg

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Gegenoffensive als erfolglos bezeichnet. Putin sagte dem Fernsehsender Rossija-1: Alle "Versuche des Feindes", die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, seien "während des gesamten Zeitraums der Offensive" erfolglos geblieben. Der Feind habe keinen Erfolg gehabt. Die Lage an der Front sei für die russischen Streitkräfte "positiv".

Die russischen Truppen verhielten sich "heldenhaft", sagte Putin. "Unerwartet für den Gegner" gingen "sie in einigen Sektoren sogar in die Offensive und erobern vorteilhaftere Positionen". Heute vermeldete der ukrainische Generalstab aus dem Süden des Landes Angriffe in Richtung der russisch besetzten Städte Melitopol und Berdjansk. Am Dienstag hatte Moskau von einem russischen Durchbruch um eineinhalb Kilometer an einem Frontabschnitt bei Lyman in der ostukrainischen Region Donezk gesprochen.

Das Interview mit Putin wurde heute ausgestrahlt.

12:40 Uhr | Tote bei Beschuss in Grenzregion

Die Ukraine hat nach russischen Angaben die Stadt Schebekino nahe der Grenze zur Ukraine angegriffen. Bei dem Beschuss mit Grad-Raketen sei eine Frau, die auf ihrem Fahrrad in der Nähe eines Marktes fuhr, getötet worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mit. Ein Gebäude und zwei Autos seien beschädigt worden.

Schebekino liegt in Russland etwa fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und war russischen Angaben zufolge bereits öfter Ziel der Ukraine.

11:40 Uhr | Putin droht mit Einsatz von Streubomben

Russland wird Präsident Wladimir Putin zufolge Streubomben einsetzen falls nötig. Sein Land verfüge über einen ausreichenden Vorrat, sagt Putin in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen. "Wenn sie gegen uns eingesetzt werden, haben wir selbstverständlich das Recht, entsprechend zu reagieren."

Die USA haben der Ukraine die weithin geächteten Streubomben zugesagt. Die Ukraine versprach, die Munition nur in besonderen Fällen einzusetzen und genau darüber Buch zu führen.

08:30 Uhr | Baerbock für mehr militärische Unterstützung der Ukraine

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee ausgesprochen. Die Grünen-Politikerin sagte der "Bild", "Welt" und "Politico", man versuche alles mögliche zu leisten, damit die Ukraine diesen Krieg gewinnen könne. Es müsse nun geprüft werden, wo die Unterstützung besser werden könnte.

Konkret nannte Baerbock mögliche Geräte für die Räumung verminter Gebiete. Zudem wies die Ministerin darauf hin, dass das Auswärtige Amt parallel zu den Waffenlieferungen auf diplomatischem Weg alles versuche, damit die Angriffe Russlands aufhörten.

05:30 Uhr | Belarussisches Hacker-Kollektiv macht Wagner-Truppenbewegung öffentlich

Nach Angaben des belarussischen Hacker-Kollektivs "Hajun Project", das militärische Aktivitäten im Land überwacht und von den belarussischen Behörden als extremistische Organisation angesehen wird, ist eine aus mindestens 60 Fahrzeugen der Wagner-Gruppe bestehende Kolonne von Russland aus ins belarussische Tsel unterwegs. Darunter seien Lastwagen, Kleintransporter, Lieferwagen und Busse. Die Fahrzeuge würden Nummernschilder aus Donezk und Luhansk in der Ostukraine tragen.

Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Bericht von "Hajun Project" nicht unabhängig überprüfen. Weder Russland noch Belarus äußerten sich unmittelbar zu den Berichten über die Fahrzeugkolonne.

04:00 Uhr | Russland: Ukrainische Drohnenangriffe auf Sewastopol abgewehrt

Russlands Luftabwehrkräfte sowie die russische Schwarzmeer-Flotte haben am frühen Sonntag nach eigenen Angaben neun ukrainische Drohnen über dem Schwarzmeerhafen Sewastopol auf der Krim abgefangen. Wie Michail Raswoschajew, der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, auf Telegram schrieb, hatten sich die Angriffe über dem Hafen von Sewastopol und den Stadtteilen Balaklawa und Chersones ereignet.

03:32 Uhr | Anklageerhebung wegen Anschlagsplänen auf zwei Journalistinnen

Ein Moskauer Gericht hat Anklage gegen sieben Personen erhoben. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, sollen die Angeklagten vorgehabt haben, zwei prominente russische Journalistinnen "aus nationalem Hass" in einem von der Ukraine unterstützten Attentat töten zu wollen. Es handle sich bei den Inhaftierten um fünf Jugendliche sowie zwei Männer. Ihnen wird laut Agentur "Hooliganismus" vorgeworfen. Sie sollen zunächst bis 14. September in Haft bleiben.

Tass hatte zuvor gemeldet, dass der russische Geheimdienst FSB nach eigenen Angaben die geplanten Attentate auf die staatliche Medienmanagerin Margarita Simonjan sowie und die regierungskritische TV-Moderatorin Xenia Sobtschak vereitelt hatte.

02:55 Uhr | Wagner-Söldner in Belarus eingetroffen

Kämpfer der Wagner-Gruppe sind nach Angaben ukrainischer und polnischer Behörden in Belarus eingetroffen. "Wagner ist in Weißrussland", erklärte Andrij Demchenko, ein Sprecher der ukrainischen Grenzbehörde auf Telegram. "Es könnte sein, dass es im Moment mehrere hundert von ihnen gibt", twitterte der stellvertretende Koordinator der polnischen Sonderdienste, Stanislaw Zaryn, über die Ankunft der Wagner-Kämpfer in Belarus. Polen erklärte bereits Anfang Juli, seine Grenze zu Belarus wegen möglicher Bedrohungen verstärken zu wollen.

01:10 Uhr | Russische Angriffe auf Region Saporischschja

Nach dem Beschuss eines Dorfes bei Saporischschja im Süden der Ukraine sind nach Angaben des Leiters der ukrainischen Präsidialverwaltung Andrij Yermak drei Zivilisten verwundet worden. Wie er auf Telegram mitteilte, haben russische Streitkräfte das Dorf Stepnohirske in der Region mit mehreren Raketenwerfern beschossen und ein Verwaltungsgebäude getroffen.

Russland soll auch die Stadt Saporischschja beschossen haben, wobei dem Behörden zufolge mindestens 16 Gebäude getroffen und beschädigt worden sind.

Dagegen sagte Wladimir Rogow, ein von Russland eingesetzter Vertreter in den von Moskau kontrollierten Teilen von Saporischschja, nicht russische, sondern ukrainische Streitkräfte hätten eine Schule im Dorf Stulneve zerstört.

00:21 Uhr | Baerbock: Keine Verhandlungsbereitschaft bei Putin

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht absehbar keine Grundlage für Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine. "Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten. Aber derzeit geht es nicht (darum), was man sich wünscht, sondern derzeit geht es darum, der Realität ins Auge zu blicken", sagte sie auf die Frage, ob man mit Putin verhandeln könne, in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko den Springer-Medien.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 16. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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