Europäische Zentralbank EZB hebt Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte an

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins weiter angehoben. Wie der EZB-Rat mitteilte, steigt der Satz um 0,5 Punkte auf 3 Prozent. Mit der fünften Zinserhöhung in Folge reagieren die Notenbanker auf die hohe Inflation.

Euro Symbol 2020 vor der alten Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Abend
Die EZB in Frankfurt: Der Rat der Notenbank hat erneut den Leitzins um 0,5 Prozent angehoben. Bildrechte: IMAGO / Ralph Peters

Die Europäische Zentralbank EZB hat den Leitzins weiter angehoben. Wie der EZB-Rat nach einer Sitzung in Frankfurt mitteilte, wurde eine Anhebung um 0,5 Prozentpunkte beschlossen. Der Leitzins liegt damit künftig bei 3,0 Prozent.

Mit der bereits fünften Zinserhöhung in Folge reagieren die Euro-Notenbanker auf die hohe Inflation in der Euro-Zone. Sie soll damit zeitnah gedrosselt und mittelfristig auf die Zielmarke von zwei Prozent gebracht werden. Zudem kündigte der EZB-Rat eine weitere Leitzins-Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte auf seiner nächsten Sitzung im März an.

Zinsen so hoch wie vor 15 Jahren

In der Eurozone liegt der Spitzenrefinanzierungssatz nach der jüngsten EZB-Entscheidung bei 2,5 Prozent und der Einlagensatz bei 3,25 Prozent. So hoch waren die Zinsen zuletzt im November 2008. Zeitgleich mit der EZB zog auch die Bank of England ihren Leitzins um 0,4 Prozentpunkte an. Am Mittwoch hatte bereits die US-Notenbank Fed die Zinsen angehoben – allerdings nur um vergleichsweise moderate 0,25 Prozentpunkte.

Unternehmensvertreter und Banken begrüßten die erneute Anhebung des EZB-Leitzinses. Weitere Leitzinserhöhungen seien der richtige Weg, um der anhaltend hohen Inflation zu begegnen, sagte der Analyst der ING Deutschland-Direktbank Carsten Brzeski.

Inflation mit 8,5 Prozent weiter hoch

Auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband begrüßte die Leitzinserhöhung. Der Bundesverband deutscher Banken äußerte die Hoffnung, dass die europäischen Währungshüter auch die längerfristigen Inflationserwartungen besser begrenzen und kontrollieren können.

Die Inflation in der Eurozone hatte sich nach einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat im Januar weiter verlangsamt. Mit 8,5 Prozent lag sie aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

AFP/dpa(dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 02. Februar 2023 | 15:30 Uhr

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