29.11.2019 | 16:38 Uhr Damaskuszimmer nach 20 Jahren wieder eröffnet
Hauptinhalt
29. November 2019, 16:34 Uhr
Einst war es ein Empfangszimmer im fernen Damaskus. Jetzt eröffnen Studierende der Palucca- und der Kunsthochschule Dresden den restaurierten Raum mit einer Performance.
Was kann uns heute ein 200 Jahre altes Zimmer aus Syrien sagen? Mit der Performance "Shifting Perspective" eröffnen der Palucca Hochschule für Tanz Dresden sowie Studierende der Hochschule für Bildende Künste das restaurierte Damaskuszimmer Japanischen Palais.
Vertriebene Autoren
Die Performance wurde begleitend zur Ausstellung "library of exile" von Edmund de Waal entwickelt. Die Bibliothek umfasst mehr als 2.000 Bücher, oft in Übersetzung, von Autoren und Autorinnen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. Sowohl Performance als auch die Ausstellung thematisieren Migration, Exil aber auch Verständigung über die Sprachgrenzen hinweg.
Recycling von Materialien
Die Vorstellungen beginnen am Freitag um 19 Uhr sowie am 30. November und am 1. Dezember um 15 Uhr. Bei der Performance werden ausschließlich Materialien aus der vorhergehenden Ausstellung "Erfindung der Zukunft" verarbeitet. "So entsteht ein Weiterleben von Materialien, ein Recycling, eine neue Identität sowie eine neue Perspektive", hieß es aus der Palucca-Hochschule.
Empfangszimmer aus Damaskus
Das Damaskuszimmer im Japanischen Palais ist in den vergangenen Jahren umfassend restauriert. worden. Das um 1810 entstandene Empfangszimmer eines Damaszener Altstadthauses ist durch den Verkauf nach Deutschland und die jahrzehntelange Depotlagerung den üblichen Übermalungen und Renovierungen entgangen. Vorher waren die Wohnräume einer fortwährenden Nutzung ausgesetzt.
Damaskuszimmer passte nicht in Privatmuseum von Sammler Folkwang
Der Gründer des Museum Folkwang (heute in Essen), Karl Ernst Osthaus, hatte das Damaskuszimmer 1899 nach einer seiner Reisen gekauft. Weil das Zimmer nicht in sein Privatmuseum passte, schenkte er es 1930 der im Aufbau befindlichen Orientabteilung des Völkerkundemuseums Dresden. Aber erst 1997 rückte es wieder in den Fokus, als erste Schritte zur Konservierung, Restaurierung und Wiederaufstellung des Zimmers unternommen wurden.
Quelle: MDR/kt
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 30.11.2019 | ab 15:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden
