25.01.2020 | 16:51 Uhr Sachsens Regierung beschließt 220 Millionen Euro schweres Sofortprogramm
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25. Januar 2020, 16:51 Uhr
Auf einer zweitägigen Kabinettsklausur in Oberwiesenthal hat die sächsische Regierung eine Liste mit 170 Projekten erstellt, die sie in diesem Jahr auf den Weg bringen will. 220 Millionen Euro stehen für dieses Sofortprogramm 2020 zur Verfügung. Alle Details zu den geplanten Vorhaben hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach der Klausurtagung nicht verraten. Er wolle zunächst nächste Woche die Fraktionen im Landtag informieren, sagte er auf der Pressekonferenz im Fichtelberghaus. Einiges aber ist schon klar: Der Meisterbonus soll zur Stärkung des Handwerks von derzeit 1.000 Euro auf 2.000 Euro angehoben werden, kündigte Kretschmer an.
Azubi-Ticket wird erweitert
Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sagte, dass er nun zuallererst mit den Zweckverbänden reden wolle. Im Rahmen des Sofortprogrammes soll das Azubi-Ticket zukünftig auch für Menschen gelten, die einen Freiwilligendienst in Sachsen absolvieren. Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) nannte aus seinem Ressort unter anderem neue Förderprogramme, um Auenflächen zurückzugewinnen. Außerdem soll das Schulgeld bei der Erzieherausbildung und bei der Ausbildung von Gesundheitsfachberufen abgeschafft werden. In Chemnitz soll möglichst noch in diesem Jahr ein Modellstudiengang zur Medizinerausbildung starten.
Ein Thema bei der Klausur war der schlechte Zustand der Wälder in Sachsen. Die Staatsregierung stellt nun für die Beseitigung der Borkenkäferschäden 52 Millionen Euro bereit. Umweltminister Günther bezeichnete die Waldschäden als dramatisch.
Auch regionale Vertreter vor Ort
Bei der Klausurtagung war auch die Region ein Thema. Am Treffen nahmen deswegen kommunale Vertreter wie der Landrat des Erzgebirgskreises sowie mehrere Bürgermeister teil. Die schwarz-grün-rote Koalition hatte angekündigt, in ihrer Regierungszeit sich als Kabinett immer mal wieder auch außerhalb der Landeshauptstadt treffen zu wollen.
Das Kabinett reiste zur Tagung umweltfreundlich an: Mit dem Landrat und Bürgermeistern des Erzgebirgskreises ging es per Bahn von Neudorf nach Oberwiesenthal, dann zu Fuß zur Schwebebahn und mit ihr auf den Gipfel des Fichtelberges.
Quelle: MDR/lam/ds/kb/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 25.01.2020 | ab 14:00 Uhr in den Nachrichten
MDR SACHSENSPIEGEL | 25.01.2020 | 19:00 Uhr
Maiki am 26.01.2020
Und was ist mit den "normalen" Leuten die einfach nur von A nach B wollen und vielleicht auch noch in Schichten arbeiten? Das wäre doch genialer Umweltschutz, anstatt dass jeder mit dem eigenen Auto durch die Gegend karrt und vor allem in Großstädten noch nach Parkplätzen suchen muss.
Maiki am 26.01.2020
Wie wäre es das Geld in den öffentlichen Personennahverkehr zu stecken damit er, auch an Wochenenden, Feiertagen und Nachts, so attraktiv wird, dass man auf das eigene Fahrzeug verzichten kann?
beyer am 26.01.2020
Das mit der umweltfreundlichen Anreise zählt nur, wenn auch so wieder abgereist wurde.
Selbst wenn die Schwebebahn mit Atomstrom betrieben würde wäre das Benutzen selbiger umweltfreundlicher als extra mit der Limousine auf den Berg zu fahren.