Montag, 20.07.2020
Hurra, es sind Ferien. In diesem Jahr ist das irgendwie komisch. Schule fand in den letzten Monaten nur bedingt statt. Der Schulbetrieb wurde wieder aufgenommen, mancherorts mussten die Schulen aber von heute auf morgen wieder schließen. Stellt sich da tatsächlich die Sehnsucht auf Ferien ein? Nur wenige werden das Gefühl haben, nach einem anstrengenden Kampf um gute Ergebnisse nun endlich ausschlafen zu können. Der Rhythmus ist weg. Und trotzdem: Es sind Ferien.
Ganz normal. So wie es seit langer Zeit im Kalender stand. Das ist ein Schuss Normalität in den Abläufen. Eine Art Erholung vom Chaos der letzten Monate auch für die Lehrerinnen und Lehrer. Die Klage "Immer derselbe Trott" ist in normalen Zeiten weit verbreitet. Doch die letzten Monate haben mir gezeigt, ein Rhythmus ist so wichtig. Zu wissen, wann ich aufstehen muss, wann es zur Schule geht, wann die Arbeit beginnt, eine Mahlzeit dran ist – das ist wohltuend für mein Leben. Und wenn ich dann so richtig ausgepowert bin, dann ist die Erholung ein Genuss. Nach der Arbeit der Urlaub. Nach der Schule die Ferien. Das tut gut.
In der Bibel finde ich immer wieder Hinweise, dass ein Lebensrhythmus ein Geschenk ist. Ganz am Anfang wird erzählt, dass Gott Licht und Finsternis schied und darauf Tag und Nacht wurden. Und es wird erzählt, dass Gott bei der Schöpfung sechs Tage arbeitete, aber am siebten Tag ruhte. Dass sich selbst Jesus nach getaner Arbeit zurückzog, um allein zu sein. Vielleicht ist diese Ferienzeit der Auftakt dazu, dass wir zu einem angenehmen Lebensrhythmus zurückkehren können. Ich kann mich erinnern: Gegen Ende der Ferien habe ich mich als Kind immer richtig auf die Schule gefreut. Das ist als Erwachsener nicht anders. Immer in den letzten Tagen des Urlaubs fängt es langsam an zu kribbeln. Denn Arbeit ist ja auch schön. Es braucht diesen Rhythmus. Möge er wieder Einkehr halten in das Leben vor allem bei unseren Kindern. Darum bitte ich Gott.