Freitag, den 23.04.2021: Bücher

Einmal im Jahr haben die Dienstbesprechungen keine Tagesordnung. Die Idee ist, einander Lesefrüchte vorzustellen und Entdeckungen auf dem Buchmarkt zu präsentieren. Es müssen keine Fachbücher sein, die sich um Religion und Kirche drehen. Alles ist möglich. Gedichte, Comics, Kurzgeschichten, Neuerscheinungen oder alte Schinken, die jemand wieder entdeckt hat. Da gibt es nicht nur gute Buchtipps, selten lernen wir uns in den Runden auch so persönlich kennen.

Heute ist der Internationale Tag des Buches. Der 23. April ist der Sterbetag bekannter Autoren, William Shakespeare zum Beispiel oder Miguel de Servantes. Ein gutes Datum, um das Buch und das geistige Eigentum von Schriftstellern in Ehren zu halten und Bücher zu verschenken. Natürlich haben auch die Kirchen an diesem Tag etwas zu präsentieren. Das Buch der Bücher. Die Bibel. Jedes Jahr kommen neue Übersetzungen hinzu. Und wenn sich Anfang Mai die Entführung Martin Luthers auf die Wartburg vor 500 Jahren jährt, ist eine Frucht der Schutzhaft damals die Entstehung einer deutschen Bibelübersetzung und deren breite Veröffentlichung durch den Buchdruck.

Zwar gilt uns Christen die Bibel als das Wort Gottes, und in dieser Sammlung vieler Schriften aus Judentum und Christentum ist nach unserem Glauben der Weg zu einem sinnvollen Leben und zum ewigen Heil zu finden, dennoch schätzt der Glaube den Wert kluger Literatur auch außerhalb der Bibel immer hoch. Worte und Geschichten sind Teil einer weltumspannenden Weisheit. Sie sind ein Austausch über Sinn und Werte des Lebens. Unverzichtbar. Und im Staunen und Entdecken der Welten zwischen zwei Buchdeckeln kann sich auch göttliche Weisheit erschließen. Im biblischen Buch der Sprüche wird die Weisheit einmal wie eine Person dargestellt, die schon von Anfang an bei Gott war, noch ehe die Erde und Kosmos gegründet wurden. Wie ein Kind spielt sie vor den Augen Gottes und beobachtet genau, was Gott bei der Schöpfung der Welt tut.

Ich glaube, auch im geistigen Erbe von Schriftstellern und Autorinnen jeder Zeit liegen Schätze verborgen, die uns auch heute noch mit der ewigen Weisheit in Verbindung bringen. Deshalb ist ein Buch noch immer ein sehr gutes Geschenk.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Elisabeth Schwope
Bildrechte: Elisabeth Schwope

Kurzbiografie Elisabeth Schwope

Elisabeth Schwope

geboren 02.08.1990 in Löbau /Sachsen | 2010-13 Studium der Religionspädagogik in Freiburg/Breisgau | 2013-14 Berufspraktisches Jahr in Zwickau | seit 2014 Schulseelsorgerin am Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum in Leipzig | 2014-16 Gemeindeassistentin in Leipzig-Grünau | seit 2016 Gemeindereferentin in Leipzig Nord | seit Herbst 2017 in Elternzeit | wohnhaft in Dresden, verheiratet, zwei Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.