Donnerstag, 22.04.2021: Mutterboden

Erde ist nicht gleich Erde. Die oberen 20 Zentimeter des Bodens sind Muttererde. Mutterboden ist teuer. Zu Recht. Denn nur diese Erdschicht ist fruchtbar. In der Zeit der gepflasterten Straßen und versiegelten Flächen, müssen wir mit dem Mutterboden behutsam umgehen. Das fordert sogar der Gesetzgeber. Wenn das Haus gebaut ist, den Mutterboden neben der Baustelle wieder dick über die verwundete Erde aufbringen, damit Wiese wachsen und Blumen blühen können. Vielleicht ist sogar etwas Platz für einen Gemüsegarten und ein paar Brachflächen, damit viele verschiedene Pflanzen und Tiere in unserer unmittelbaren Nachbarschaft Raum finden.

Es ist nachgewiesen, dass die Vielfalt an Lebewesen auch der Gesundheit des Menschen dient. Einheitskulturen oder sterile Betonwüsten begünstigen die rasante Ausbreitung von Krankheitserregern. Die Vielfalt sorgt für den natürlichen Ausgleich von lebensschädlichen und lebensdienlichen Kräften in der Natur. Mutter Erde ist ein stabiles Ökosystem, was wir in seinen vielfachen Verflechtungen nur Ansätzen verstehen. Deshalb ist es gut, pfleglich mit ihr umzugehen.

Der 22. April ist der Mutter-Erde-Tag. Die Vereinten Nationen erinnern daran, dass der Schutz unseres Planeten mit seiner Vielfalt an Lebewesen eine weltweite, gemeinsame Aufgabe ist. Wie eng wir Menschen mit dem Erdboden verbunden und von ihm abhängig sind, das bringt die Bibel in der Erzählung von der Schöpfung mythologisch sehr unmittelbar zum Ausdruck. Als Gott den Menschen erschafft, nimmt er Erde, formt den Menschen und bläst ihm den Atem des Lebens ein. Von Erde bist du genommen und zu Erde wirst du wieder werden, heißt es.

Und Gott nennt den Prototypen des Menschen Adam. Das heißt übersetzt Erdling. Wenn dieser Mensch dann den Auftrag bekommt, die Erde zu bebauen und zu bewahren, ist damit ein stellvertretender Regierungsauftrag verbunden. Der Mensch soll seine Weisheit dazu nutzen, seine Scholle zu beackern, zugleich aber die Erde als Ganzes zu bewahren. Er soll sie nicht ausbeuten, sondern sich immer bewusst bleiben, dass er selbst Teil von Mutter Erde bleibt.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Elisabeth Schwope
Bildrechte: Elisabeth Schwope

Kurzbiografie Elisabeth Schwope

Elisabeth Schwope

geboren 02.08.1990 in Löbau /Sachsen | 2010-13 Studium der Religionspädagogik in Freiburg/Breisgau | 2013-14 Berufspraktisches Jahr in Zwickau | seit 2014 Schulseelsorgerin am Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum in Leipzig | 2014-16 Gemeindeassistentin in Leipzig-Grünau | seit 2016 Gemeindereferentin in Leipzig Nord | seit Herbst 2017 in Elternzeit | wohnhaft in Dresden, verheiratet, zwei Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.