Dienstag, 02.08.2022: Veränderungen

Während die Schüler und Schülerinnen schon längst Sommerferien haben, büffeln die Studierenden noch fleißig für ihre Prüfungen. Bis August läuft die Klausurenphase, dann ist erst einmal Sommerpause. Die nutzen wir in der Evangelischen Studierendengemeinde, um bei uns im Haus zu renovieren. Eine neue Teeküche soll eingebaut werden. Man sah der alten Küche schon die Jahre an, die sie auf dem Buckel hatte: Ein Griff war abgefallen und durch einen Sektkorken ersetzt worden. Die Arbeitsplatte hatte schon einige Macken. Und das Abwaschen am viel zu niedrigen Spülbecken war mühsam. Vor allem für den einen Studenten, der über zwei Meter groß ist. Der Vorschlag, eine neue Küche einzubauen, stieß jedoch nicht nur auf Begeisterung. "Brauchen wir das wirklich?!" "Da hängen so viele Erinnerungen dran!" "Die kann man doch noch nehmen!" Ich gebe zu: Ich war überrascht. Soweit ich weiß, stammt diese Küche aus den 1990er Jahren. Inzwischen ist sie selbst schon ein Stück Geschichte.

Eine junge Frau lächelt in die Kamera 2 min
Bildrechte: Steffen Giersch
2 min

gesprochen von Pfarrerin Karin Großmann

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 02.08.2022 05:45Uhr 02:25 min

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In der Bibel heißt es: "Alles hat seine Zeit." Das Leben besteht aus stetigem Wechsel, aus Höhen und Tiefen, aus Anfangen und Loslassen. Veränderungen aber sind anstrengend. Wer sie meidet, zahlt aber einen hohen Preis. Manchmal kann man genau das verlieren, was man bewahren möchte, wenn man nicht bereit ist, sich auf Veränderungen einzulassen. Jemand hat einmal sinngemäß gesagt: "Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Bewahrung des Feuers."

An unserem Beispiel heißt das doch: Eine Teeküche ist dafür da, um dort Tee und Kaffee zu kochen und um den Abwasch zu machen. Na klar. Und gleichzeitig ist sie genau deshalb ein Ort, um ein Stück Leben miteinander zu teilen. Was hier schon für Gespräche geführt wurden! Was für Tränen sind hier geflossen! Wie oft wurde hier gelacht! Und das geht einfach viel besser in einem Raum, dem man ansieht, dass man sich darum kümmert. Die Küche verschwindet ja nicht. Sie bewahrt weiterhin das Feuer – in neuem Gewand. Und ich bin zum Glück nicht die einzige, die sich darauf freut.

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