Montag, 26.09.2022: Love is all you need
Im morgendlichen Gewusel aus Brotdosen befüllen, Frühstück, Haus verlassen, gibt es einen Streit zwischen unseren zwei kleinen Kindern. Ich höre Sätze wie "Du bist blöd" und "Das war gemein". Am Tisch stellt sich heraus "Ich will das Brot aber anders geschnitten haben". Und ich seufze tief. Das fängt ja gut an zum Montagmorgen.
In diesem Moment schaut mich meine Dreijährige fragend an: "Mama, wie sieht die Liebe aus? Welche Farbe hat die Liebe?" Mit einem gestressten Blick auf die Uhr überlege ich kurz. Ja, wie sieht Liebe aus? Ich setze mich mit ihr zusammen aufs Sofa und suche nach Worten der Erklärung.
"Liebe kann man nicht sehen. Aber spüren kannst du sie. Zum Beispiel wenn wir uns nicht streiten. Wenn wir vorsichtig jemanden streicheln und nicht um uns schlagen. Dann spürst du Liebe." Prompt erfahre ich darauf eine sehr herzliche und feste Umarmung. Und es folgt die kindliche Ergänzung: "Davon hat der Pfarrer gestern auch erzählt."
Wow, so viel Aufmerksamkeit hatte ich im letzten Gottesdienst gar nicht wahrgenommen bei meinen Kindern. Aber scheinbar kam das Wesentliche an. Und sie erinnern mich daran: mein Glaube und Gottes Liebe sind nicht nur am Sonntag wichtig. Das, was ich aus der Bibel gehört habe und von Gottes Liebe erfahre, begleitet mich in der neuen Woche.
Wie liebe ich die Menschen um mich herum? Auch die, die mich nerven oder mich verletzen? Wie kann ich zueinander Brücken bauen statt Mauern? Wo ist Vergebung nötig, wann ein Wort der Ermutigung? Eine Herausforderung für kleine Menschen, genauso wie große. Während unser Gespräch sich wieder den Brotdosen widmet, kommt mir ein Lied in den Kopf.
"All you need ist love" sangen die Beatles. Und das wünsche ich mir an jedem Tag dieser Woche. Liebe zu erfahren. Love is all you need.