Dienstag, 12.05.2020: Rätselhafte Flüssigkeit

Unser Wasser - gerade zum Duschen, Zähneputzen oder für den Kaffee genutzt - steckt voller Rätsel. Während die meisten Flüssigkeiten sich zusammenziehen, wenn es kälter wird, macht Wasser das nur bis vier Grad. Darunter dehnt es sich plötzlich wieder aus. Warmes Wasser gefriert manchmal schneller als kaltes. Und für Eis braucht es nicht unbedingt Frost, sondern nur genügend Druck. Das heißt dann kristallines Eis, von dem Wissenschaftler bislang 19 verschiedene Formen entdeckt haben. Bei einer Variante ist es teils fest, teils flüssig und so schwarz, dass kein Licht hindurchkommt. Forscher vermuten, dass solch sogenanntes superionisches Eis auch im Inneren von Planeten vorkommt, weil es dort heiß ist und immenser Druck herrscht. Vielleicht kam das Wasser vor Milliarden von Jahren aus dem Kosmos zu uns auf die Erde. Und nach den letzten trockenen Wochen im Frühjahr ist Regen auch jetzt wieder ein Geschenk des Himmels.

Dieses Lebensbejahende, Lebensnotwendige, was wir mit dem Wasser verbinden, steckt auch in der Taufe. Bevor in unserer kleinen Kirche im Stadtteil der Pfarrer einen Menschen tauft, sagt er: „Wir wollen nicht, dass du mit allen Wassern gewaschen wirst, sondern mit dem Wasser der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit, der Liebe und des Friedens rein gewaschen. Wir wollen, dass du mit dem Wasser des Lebendigen gewaschen, übergossen, belebt und getauft wirst. Die Wasser sollen nicht über dir zusammenschlagen, sondern dich tragen.“ Jedes Mal wieder bin ich berührt von diesen Worten. Sie zeigen dem Täufling, seiner Familie, der ganzen Gemeinde: Du bist gewollt. Auch von Gott. Vielleicht bist du vielem ausgeliefert. Aber Gott soll dich tragen, sein Geist dich beleben. Dein Inneres soll geprägt sein von Gutem, so dass Du selbst mutig, hoffnungs- und friedvoll in der Welt wirken kannst.

Wasser ist ein Geschenk des Himmels, quirlig, lebendig und alles Leben fördernd. In der christlichen Taufe finde ich das wieder und bin dankbar, dass ich selbst getauft bin.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Katrin Hutzschenreuter

Katrin Hutzschenreuter

geb. 1971 | Berufsausbildung als Metallurge mit Abitur | Ausbildung zur Krankenschwester | tätig bei der Diakonie - Sozialstation Freiberg | Mitglied der Domgemeinde zu Freiberg und Leiterin des Kirchenvorstands

Kurzvita Mira Körlin

Mira Körlin

Geboren am 01.10.1976 in Dresden | 1995 Abitur | 1995-1996 freiwilliges Soziales Jahr in Zwickau | 1996-2002 Studium der Germanistik, Literaturwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Ev. Theologie an der TU Dresden | 2002-2003 Pressereferentin in der Sächsischen Staatskanzlei | seit 2003 Referentin für Öffentlichkeitsarbeit für die beiden Dresdner Kirchenbezirke | verheiratet, zwei Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.