Martina Voss-Tecklenburg
Die Zeit als Bundestrainerin ist für Martina Voss-Tecklenburg vorbei. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Fußball | DFB DFB trennt sich von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg

04. November 2023, 13:06 Uhr

Nach dem WM-Debakel und etlichen Unruhen im Nachgang ist die Zeit von Martina Voss-Tecklenburg als Nationaltrainerin vorbei. Das haben der DFB und die Ex-Jena-Trainerin am Freitag beschlossen. Wie es weiter geht, ist derweil unklar.

Martina Voss-Tecklenburg ist 13 Wochen nach dem WM-Debakel nicht mehr Bundestrainerin. Das Ende der monatelangen Hängepartie gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Samstag (04.11.2023) bekannt. Das Frauen-Nationalteam wird in der Olympia-Qualifikation bereits interimsweise von Horst Hrubesch betreut, die weitere Zukunft ist offen.

DFB-Präsident Neuendorf bedankt sich bei Voss-Tecklenburg

Die Trennung sei das Ergebnis eines gemeinsamen Treffens am Freitag, teilte der DFB mit. Präsident Bernd Neuendorf: "Ich bedanke mich im Namen des DFB und auch ganz persönlich bei Martina Voss-Tecklenburg für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. In dieser Zeit wurden im Bereich des Frauenfußballs wichtige Impulse gesetzt. Der Finaleinzug der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2022 in England hat dem Frauen- und Mädchenfußball einen enormen Schub verliehen. Dieser Erfolg ist und bleibt mit Martina Voss-Tecklenburg verbunden. Wir wünschen Martina Voss-Tecklenburg persönlich und sportlich alles erdenklich Gute."

Voss-Tecklenburgs Weg über Jena zum DFB

Unter der Leitung von Voss-Tecklenburg war der zweimalige Weltmeister bei der WM im Sommer in Australien erstmals in der Gruppenphase gescheitert. Während der folgenden Turnier-Analyse erkrankte Voss-Tecklenburg, anschließend genehmigte ihr der Verband einen Erholungsurlaub. In diesem sorgte die 55-Jährige mit Vorträgen auf Tagungen und einem Statement auf ihrem Instagram-Kanal für Aufsehen.

Martina Voss-Tecklenburg, 2011
Ein halbes Jahr hat die ehemalige Bundestrainerin Voss-Tecklenburg den USV Jena gecoacht. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Die 125-malige Nationalspielerin hatte den Posten Ende 2018 übernommen. Zuvor war sie unter anderem ab Sommer 2011 ein halbes Jahr Übungsleiterin beim FF USV Jena, der 2019 mit dem FC Carl Zeiss fusionierte. Bereits im Januar 2012 kündigte sie ihren Vertrag an den Kernbergen auf.

Ihre Bilanz als Bundestrainierin war durchwachsen: Bei der WM 2019 folgte das Aus im Viertelfinale, 2022 gelang der Einzug ins EM-Finale gegen England (1:2 n.V.). Ihr Vertrag war im Frühjahr bis zur EM 2025 verlängert worden.

sid/red

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 04. November 2023 | 16:00 Uhr

7 Kommentare

nasowasaberauch vor 27 Wochen

Klartext Hrubesch lieferte als Trainer die besten Spiele der Frauen ab und MVT hat eine intakte Mannschaft von ihm übernommen, aber es reichte der Kredit nur bis zur EM.
Der DFB verlängerte ohne Not vor Turnieren mit Flick und MVT, in diesem Verein zählt offensichtlich nicht das Leistungsprinzip.

Stealer vor 27 Wochen

Sie war auch in Jena keine herausragende Trainerin. Kann sein, dass sie kurz danach in der Schweiz Erfolg hatte, aber zur Nationaltrainerin des DFB hätte ich sie nie und nimmer berufen - der nächste Reinfall nach Steffi Jones.

Andy Krisst vor 27 Wochen

Die einzig richtige Entscheidung...auch nach den Kapriolen um ihre Vorträge.
Die Spielerinnen hatte sie schon lange nicht mehr erreicht. Viel Glück Horst!

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