Fußball | 3. Liga Zwei Handelfmeter - Zwickau verliert dramatisches Spiel in Osnabrück
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34. Spieltag
30. April 2023, 15:12 Uhr
Wie bitter! Der FSV Zwickau hat in letzter Minute bei Aufstiegskandidat Osnabrück verloren, bleibt Letzter und hat vier Spieltage vor Schluss sieben Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.
Diese Mission wird schier unmöglich! Der FSV Zwickau hat ein dramatisches Spiel beim VfL Osnabrück mit 3:4 verloren und muss endgültig für die Regionalliga planen. Auch wenn der Klassenerhalt theoretisch noch möglich ist, praktisch ist das Ding durch. Ärgerlich: Zwickau machte ein starkes Spiel, führte zwischenzeitlich 2:1 und kassierte vier Standardtore - davon zwei vom Elfmeterpunkt.
Beide Handelfmeter waren extrem umstritten. "Für mich waren es keine Elfmeter", sagte FSV-Torschütze Yannik Möker frustriert. In einer packenden Schlussphase hatte Joker Raphael Assibey-Mensah in der Nachspielzeit das 3:3 erzielt, doch Ba-Muaka Simkala verwandelte Sekunden vor dem Abpfiff seinen zweiten Elfmeter zum Sieg. Osnabrück bleibt damit weiter im Aufstiegsrennen und zieht nach Punkten gleich mit Dynamo Dresden.
FSV ohne fünf Stammspieler
Die personellen Vorzeichen waren mies. Mit Johan Gomez (5. Gelbe Karte), Nils Butzen (Rotsperre), Patrick Göbel (Hand-OP), Jan Löhmannsröben (Knieprobleme) und Robin Ziegele (Wadenverletzung) fehlten gleich Stammspieler. Und das war gegen die Heißsporne aus Osnabrück, die hinter Liga-Primus Elversberg mit den meisten erzielten Toren glänzen.
Umstrittene Handelfmeter
Osnabrück, zuletzt mit zwei Siegen, begann flott und jubelte früh. Ba-Muaka Simakala verwandelte einen Handelfmeter, der sehr fragwürdig war. Selbst die Zeitlupe brachte keine richtige Auflösung und zeigte den angelegten Arm von Carrera, trotzdem zögerte Tom Bauer keine Sekunde. Zwickau lief einem frühen Rückstand hinterher und brauchte einige Minuten, um sich zu sammeln.
Von Schrötter und Möker drehen Spiel
Dann aber drehte der FSV auf und bestrafte die dilettantische Defensivarbeit der Gastgeber. Leonhard von Schrötter, für Göbel ins Team gerutscht, stand nach einer abgewehrten Ecke frei und traf aus dem Hinterhalt zum 1:1 (22.). Jetzt drehte der FSV auf und legte durch Möker, der einen lehrbuchreifen Angriff über die rechte Seite aus 14 Metern platziert zum 2:1 einschob, nach. Dominic Baumann (Kopfball in die Arme von Keeper Philipp Kühn) und Möker (frei aus 5 Metern vorbei) vergaben Topchancen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit verhinderte Kühn mit einer Glanztat gegen Adam Susac das 3:1.
Unfassbare Schlussphase
Der Chancenwucher sollte sich noch rächen. Nach der Pause nutzte Osnabrück erneut einen Standard zum 2:2 (55.). Robert Tesche stand nach einer Ecke frei am langen Pfosten und schoss mühelos ein. In Hälfte eins hatte Zwickau stark auf den Rückstand reagiert. Und diesmal? Klappte das nicht. Zwickau kam nur noch zu einigen Fernschüssen. Die besseren Chancen hatten die Gastgeber, doch Torjäger Simakala hatte erst keine Handlungsschnelligkeit und dann kein Glück, als Davy Frick auf der Linie rettete (79.). In der 87. Minute kassierte Zwickau nach einer Ecke dann doch das 3:2, hatte aber noch eine Antwort parat: Assibey-Mensah glich mit seiner ersten Ballberührung aus. Den Schlusspunkt setzte Simakala, der sein drittes Tor erzielte. Frick soll den Ball zuvor mit der Hand gespielt haben. Strittig. So wie viele Situation gegen die Westsachsen in dieser Saison.
Sportgericht-Entscheidung noch offen
Der letzte Strohhalm heißt jetzt DFB-Sportgericht. Die Entscheidung nach dem Spielabbruch gegen Essen soll kommende Wochen fallen. Dass Zwickau die Punkte verlieren und zudem eine saftige Geldstrafe erhalten wird, ist mit Blick auf die Statuten klar. Doch solange es der FSV nicht schwarz auf weiß hat, besteht Hoffnung.
Stimmen zum Spiel
Ronny Thielemann (FSV Zwickau): "Es ist fast an der Tagesordnung, dass wir uns für gute Leistungen nicht belohnen. Wir haben durch vier Standardtore verloren. Das ärgert mich. Es geht darum, das Tor mit allem was ich habe, zu verteidigen. Es war immer ein zweiter Ball. Das müssen wir anders verteidigen. Das war nicht gut. Nach der ersten Halbzeit muss es 3:1, 4:1 für uns stehen. Die Jungs sind niedergeschlagen, haben sich aber selber in diese Lage gebracht und müssen sich selber wieder rausziehen. Die Situation ist so wie sie ist. Die müssen wir nicht schön reden."
Tobias Schweinsteiger (VfL Osnabrück): "So ein Spiel brauchen wir nicht allzu oft. Wir haben gut angefangen und hatte gute Chancen auf das 2:0. Danach haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Das war ärgerlich. Zwickau hat es allerdings auch gut gemacht. Sie war viel aktiver auf zweite Bälle und haben uns ausgekontert. In der Halbzeit wurde es einige Minuten richtig laut. Ich hab den richtigen Ton getroffen und dann haben wir ein richtig gutes Fußballspiel gesehen."
Sanny Stephan
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 30. April 2023 | 16:00 Uhr
Maza vor 51 Wochen
Wenn du den Elfer als Handspiel siehst, würde ich dir dringenst einen Augenarzt empfehlen!!!!!!
Und ich gebe auch keine Kommentare ohne Not ab. Das ich mich zu den Elferentscheidungen geäußert habe, hat auch was mit Rechtsbefinden zu tun.
Achso,um noch mal auf die "Kommentare ohne Not" zurück zu kommen.... Ich denke mal, da bist DU einsamer Spitzenreiter!!!!!!! Und das in JEDEM Forum !!!!!
MikeS vor 51 Wochen
Ich meine auch, 2 klare Elfer-Fehlentscheidungen. Aber was hier so an Verschwörungstheorien aufgerufen wird, ist schon abenteuerlich. Selbst Erich M. muss wieder gradestehen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man in Aue und Zwickau sich kaum selbst hinterfragt ...
AufmerksamerBeobachter vor 51 Wochen
Unterarm muss Oberarm heißen, aber sonst alles tadellos.
Noch Etwas; Ich bin immer offen für sachliche Diskussionen, dazu gehört aber auch der formal-höfliche Umgang, daher rede ich mir unbekannte Diskussionspartner grundsätzlich mit 'Sie' an, auch wenn sie mir unsympathisch sind.
Danke.