Fußball | Sachsen-Anhalt Veruntreuung beim Fußballverband Sachsen-Anhalt

07. Dezember 2020, 10:28 Uhr

Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) hat am Montag den Verdacht der Veruntreuung in den eigenen Reihen bestätigt. Demnach habe eine Person im Zeitraum von Januar 2015 bis November 2020 Gelder unterschlagen. Der Verband kündigte eine unverzügliche Aufarbeitung an.

Der Fußballverband in Sachsen-Anhalt hat mit Veruntreuung in den eigenen Reihen zu kämpfen. Wie der FSA am Montag (7. Dezember) in einer Pressemitteilung bekannt gab, hat sich "nach intensiven, internen Prüfungen in der Geschäftsstelle […] ein anfänglicher Verdacht der Veruntreuung von Finanzen des FSA bestätigt". Demnach wurden zwischen Januar 2015 bis einschließlich November 2020 "Gelder in noch nicht genau bezifferbarer Höhe unterschlagen."

"Trotz der satzungsmäßigen Mechanismen zum Controlling im Verband durch Kassenprüfer und Steuerbüro, der Neuaufstellung der Finanz- und Wirtschaftsordnung und interner Überprüfungen vom Vizepräsidenten Finanzen konnten, für das FSA-Präsidium bis Freitag vergangener Woche unerklärlich, diese kriminellen Taten ausgeführt werden", schrieb der Verband.

FSA ergreift Maßnahmen und erstattet Selbstanzeige

Der FSA hat umgehende Maßnahmen in Form einer Kündigung des Arbeitsvertrages sowie einer Strafanzeige gegen die entsprechende Person eingeleitet. Zudem wurde eine Selbstanzeige des Präsidiums beim Finanzamt eingereicht. "Aus den Ergebnissen des derzeit stattfindenden, internen Aufklärungsprozesses werden Handlungen abgeleitet, die darauf ausgerichtet sein werden, dass eine derartige Situation nicht wieder eintreten wird", teilte der FSA weiter mit.

Zugleich zeigte sich das Präsidium von den Geschehnissen "tief enttäuscht und fassungslos wie sich diese Person das Geld, dass auch den Mitgliedsvereinen und den Kreis- und Stadtverbänden gehört, zu eigen gemacht hat".

Spielbetrieb nicht in Gefahr - Treffen am Donnerstag

Obwohl die interne Tiefenprüfung noch nicht abgeschlossen ist, sei die Arbeit des Verbandes nicht in Gefahr. So erklärte Haiko Hopf, Vizepräsident Finanzen FSA, auf MDR-Nachfrage, dass der Verband wirtschaftlich in einer guten Lage stehe, der Spielbetrieb weiterhin aufrechterhalten werden könne und die Gehälter für die Mitarbeiter der Geschäftsstelle gezahlt werden.

Um künftig derartige Veruntreuungen auszuschließen, will sich der Vorstand des Verbandes am Donnerstag zusammenfinden. "Intern werden wir verschiedene Vorgänge neu vorschlagen und diese neu strukturieren, dass so etwas wahrscheinlich nicht mehr vorkommen kann, aber gegen Betrug - muss man ehrlicherweise sagen – wo kriminelle Energie vorhanden ist, ist man kaum gefeit, und die Möglichkeiten da Einfluss zu nehmen, sind aus unserer Sicht relativ wenig. Aber dass, was wir machen können, werden wir auf jeden Fall ausschöpfen", erklärte Hopf.

red/pm

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sportblock | 07. Dezember 2020 | 11:40 Uhr

3 Kommentare

FCMfox am 07.12.2020

Tut mir leid aber diese Meinungsäußerung verstehe ich nicht, wenn der FSA eine Pressemitteilung über Veruntreuung von Finanzen, also Mitgliederbeitraegen und Foerdermitteln (Steuermitteln) dann soll der regionale Sender in seinem Sportteil nicht darüber berichten. Der MDR ist geradezu verpflichtet seine Infomationspflicht zu erfüllen, und bis zu einem gewissen Zeitpunkt ist auch die Anonymität zu waren.

Gernot am 07.12.2020

Lieber MDR, mir fallen aus dem Stand sofort 10 Themen ein , welche die User hier wirklich interessieren. Statt dessen stürzt ihr euch auf eine ziemlich unausgegorene Provinzstory. Ich bin der Meinung, ihr tut damit weder euch noch dem FSA einen wirklichen Gefallen. Ihr bereitet damit lediglich den Boden für Spekulationen, Spott und Häme.

FussballfreundMD am 07.12.2020

Vielleicht, weil man diese Person nicht einer Vorverurteilung ausliefern möchte? Viele interessiert doch heutzutage gar nicht, ob derjenige dann schuldig ist oder nicht. Auch wenn in der Realität unüblich, gilt immer noch eine Unschuldsvermutung. Die Sau wird noch früh genug durchs Dorf getrieben werden.

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