Bad Langensalza Mauer abgerissen: 4.000 Euro Bußgeld für früheren Bürgermeister

21. Juli 2020, 18:11 Uhr

Weil er 2018 eine denkmalgeschützte Mauer in Bad Langensalza ohne Erlaubnis hat abreißen lassen, muss der frühere Bürgermeister Bernhard Schönau (FDP) ein Bußgeld von 4.000 Euro zahlen. Das hat das Amtsgericht Mühlhausen am Dienstag entschieden. Schönau trägt auch die Kosten des Verfahrens.

Teil der abgerissenen Garnisonsmauer in Bad Langensalza
Von der Garnisonsmauer blieb nur ein Sockel. Bildrechte: MDR/Isabelle Fleck

Das Gericht blieb damit deutlich unter dem ursprünglich geforderten Bußgeld von 15.000 Euro. Gegen diesen Bescheid hatte Schönau Einspruch eingelegt. Das Amtsgericht sah es als nicht auszuschließen an, dass in dem Streit "persönliche Animositäten" eine Rolle gespielt hatten und bezeichnete das frühere Bußgeld als "zu hoch angesetzt". Schönaus Anwalt hatte von einer "aberwitzigen" Summe gesprochen.

Wiederaufbau würde 100.000 Euro kosten

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Streit um den Abriss der Garnisonsmauer an der Thamsbrücker Straße in Bad Langensalza. Schönau hatte ein großes Stück der Mauer abreißen lassen mit der Begründung, dass sie baufällig gewesen sei. Das hatte die Denkmalschutzbehörde anders gesehen. Ein originalgetreuer Wiederaufbau würde nach ersten Schätzungen mindestens 100.000 Euro kosten.

Quelle: MDR THÜRINGEN/dvs

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 21. Juli 2020 | 19:00 Uhr

8 Kommentare

Kelte vom Oechsenberg am 22.07.2020

Das Bußgeld versteh ich so richtig nicht. Er hat eventuell soviel auf dem Giro Konto, daß er dies ohne Schmerzen bezahlen kann. Sinnvoller wäre eventuell, daß der Bürgermeister die Mauer eigenhändig wieder aufmauern sollten.

Lothar Thomas am 21.07.2020

@Frank_von...
Klasse, wie schon so oft und egal welche Regierung, für Denkmalschutz gibt es kein Geld, dafür bauen wir in Berlin mit Millionenaufwand eine neue Vertretung.

OH, OH, OH, das tut weh.

Das sind alles Gelder, die unsere Kinder und Enkel noch abbezahlen müssen.

Würden die "Entscheider" auch SO mit ihren Privatvermögen umgehen???

Lothar Thomas am 21.07.2020

Wie schön, da wurde wieder einmal ein denkmalgeschütztes Bauwerk von einem Bürgermeister einfach "Kraft seiner Wassersuppe" abgerissen.

Wenn die Mauer wirklich "einsturzgefährdet" war, dann vermisse ich doch eine vorherige Abstimmung mit dem Denkmalschutz.

Wurde über eine Sanierung beraten?

Was war der Hinderungsgrund, dass eine Sanierung nicht in Frage kam?

Meine Gedanken laufen ja darauf hinaus, hat der Bürgermeister Kontakte oder Beziehungen zu einer Baufirma, die am Schluss den Auftrag zur Wiederherstellung der Mauer bekommt?

Warum sollte die Mauer nicht wieder errichtet werden?

In Berlin wurde ja auch auf Kosten der Steuerzahler das alte Stadtschloss neu errichtet.

...und was ist schon dabei???

In Erfurt wurde auch einfach kurzerhand das alte denkmalgeschützte Turmstellwerk abgerissen.

In DE ist schließlich alles möglich.

Wenn eine Wiedererrichtung der Mauer erfolgen sollte, dann jedoch bitte auf Kosten des Bürgermeisters, aus seiner Privatschatulle.

Wie nun weiter???

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