China Zero-Covid
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Wissen-News Ende der Zero-Covid-Politik hat in China offenbar zu 1,8 Millionen zusätzlichen Todesfällen geführt

30. August 2023, 12:18 Uhr

Im Dezember 2022 wurden die strengen Null-Covid-Beschränkungen in China aufgehoben. Eine Studie hat nun ermittelt, dass sich dies stark auf die Sterblichkeit im Land ausgewirkt haben könnte: Bis zu 1,8 Millionen Menschen seien demnach zusätzlich in den ersten zwei Monaten nach der Öffnung gestorben.

Für die Untersuchung analysierte ein internationales Forscherteam die Sterbedaten von drei chinesischen Universitäten (zwei in Peking und eine in der Provinz Heilongjiang) sowie Daten aus der chinesischen Suchmaschine Baidu aus der Zeit vom 1. January 2016 bis zum 31. January 2023. Hintergrund ist eine starke Korrelation zwischen bestimmten Suchwörtern, die mit der Sterberate zu tun haben und tatsächlichen Sterberaten. Die Daten aus den drei Unis wurden über bestimmte mathematische Modelle auf ganz China (ohne Hongkong) hochgerechnet

Im Ergebnis zeigte sich, dass in den ersten zwei Monaten nach dem Ende der Zero-Covid-Politik im Dezember 2022 in China 1,87 Millionen zusätzliche Todesfälle unter Erwachsenen über 30 Jahren auftraten. Besonders betroffen waren davon ältere Menschen. Der Effekt zeigte sich dabei in allen chinesischen Provinzen bis auf Tibet. Die chinesische Regierung selbst hatte nur die Zahl von 60.000 zusätzlichen Toten für diesen Zeitraum angegeben.

Die Autoren schlussfolgern, dass das abrupte Ende der Zero-Covid-Politik mit ein Grund für die stark steigende Sterberate im Dezember 2022 und Januar 2023 war. Daraus könnten sich auch Erkenntnisse für die Zukunft für anderen Regierungen ergeben, dass solche Öffnungen möglichst gut vorbereitet und nicht so rasch wie im Fall Chinas vonstatten gehen sollten. Dabei muss allerdings mitbedacht werden, dass es sich nur um Hochrechnungen handelt, da keine verlässlichen offiziellen Daten zum Thema veröffentlicht werden.

(cdi)

1 Kommentar

mattotaupa vor 34 Wochen

"Institute of Economic Affairs" das marktliberale ding ohne medizinsichen bezug, was absolut intransparent hinsichtlich der finanzierung ist? welche interessen wird eine "denkfabrik" wohl vertreten, deren aufgabe lt. eigenr homepage niedrige steuern, freie wirtschaft, freies (sprich privatisiertes) gesundheitswesen und wohlfahrt sind? was gelder von tabakindustire nahm/nimmt und "zufällig" die anti-tabak-politik der who angriff, die auch den klimawandel bezweifeln und den brexit toll finden? ja, klar, die sind vertrauenswürdig, völlig egal, daß die als geisterfahrer auf der dichtbefahrenen autobahn der wissenschaft unterwegs sind.