Eine Person mit Schutzhandschuhen hält eine Spritze neben einem Babybauch
Immer mehr Studien zeigen, wie wichtig eine Impfung gegen Covid-19 für Schwangere ist, um sich und die Babys zu schützen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Covid-19 Ungeimpfte Schwangere: Frühgeburten auch bei milden Corona-Infektionen – Entwarnung für Stillende Mütter

20. März 2024, 15:58 Uhr

Auch eine milde Covid-19 ist für Schwangere und ihre ungeborenen Kinder hochriskant, wenn die Mütter nicht geimpft sind. Infizierte Stillende dagegen geben das Virus wahrscheinlich nicht über ihre Milch weiter.

In den Zulassungsstudien der Covid-19-Impfstoffe waren Schwangere nicht untersucht worden – hauptsächlich, weil die Hersteller rechtliche Probleme bei der Haftung für die Mutter und ihre ungeborenen Kinder vermeiden wollten. Deshalb dauerte es lange, bis die Impfstoffe auch für Schwangere zugelassen und empfohlen wurden – und das, obwohl Frauenmediziner früh gewarnt hatten, dass eine Schwangerschaft für Frauen ein hohes Risiko darstellt, schwer an Covid-19 zu erkranken und dabei womöglich sogar das Kind zu verlieren.

Wie viel größer dieses Risiko für ungeimpfte im Vergleich zu geimpften Schwangeren ist, zeigten Daten aus Schottland. US-Forscher stellen nun fest, dass auch milde Covid-19-Verläufe diese Risiken bergen. Ein wenig Anlass zur Beruhigung für stillende, mit Sars-CoV-2 infizierte Mütter, gibt eine weitere Untersuchung. Demnach scheinen die Mütter das Virus zumindest nicht über die Muttermilch weiterzugeben.

Schwangerschaftskomplikationen auch bei milden Corona Verläufen

Eine Auswertung von Daten aus den USA zeigt, dass auch milde Krankheitsverläufe von Covid-19 bei ungeimpften Schwangeren das Risiko von Früh- und Totgeburten deutlich erhöhen. Die Forschenden hatten dazu Schwangerschaftskomplikationen bei 882 Ungeimpften mit denen von 882 demografisch passenden Schwangeren verglichen.

Die Krankheitsschwere war dabei nicht entscheidend für die Menge an Komplikationen. Allerdings hatte der Zeitpunkt der Infektionen einen Einfluss auf die Art. Je früher in ihrer Schwangerschaft eine werdende Mutter erkrankte, desto eher sei es zu Frühgeburten gekommen, so das Team um Samantha Piekos im Fachjournal The Lancet Digital Health [1].

Stillende Mütter geben Virus nicht über die Brustmilch weiter

Beruhigendere Nachrichten kommen indes von einem Team von Ärzten von kalifornischen Universitäten um Paul Krogstat. Die Mediziner hatten in ihren Laboren die Muttermilch von 110 stillenden Müttern mit bestätigter oder wahrscheinlicher Sars-CoV-2 Infektion genau untersucht. Dabei fanden sie zwar in der Milch von sieben Müttern genetisches Material der Viren. Dieses sei allerdings nicht infektiös gewesen. Zugleich gab es keine Anzeichen einer Ansteckung der Kinder.

Im Fachjournal Pediatric Research [2] räumen die Autoren zwar ein, dass es nur eine kleine Studie gewesen sei. Zugleich sei es aber bislang die größte, die systematisch die Muttermilch auf die Möglichkeit untersucht habe, das Virus weiterzugeben. Dass das wahrscheinlich nicht der Fall sei, bestätigt frühere Studien, die bereits gezeigt hatten, dass Mütter über die Milch Antikörper gegen das Virus an ihre Neugeborenen weitergeben, nicht aber das Virus selbst.

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