34 Milliarden Sonnenmassen Forscher entdecken riesiges Schwarzes Loch im Universum

22. Februar 2021, 11:51 Uhr

Astronomen haben das am schnellsten wachsende Schwarze Loch des Universums entdeckt: Es wiegt 34 Milliarden Sonnenmassen und verschlingt pro Tag etwa die Masse einer ganzen Sonne.

Künstlerische Darstellung eines supermassiven Schwarzen Lochs mit einer Akkretionscheibe und Jets mit fortgeschleuderter Strahlung über den Polen des Lochs
Künstlerische Darstellung eines supermassiven Schwarzen Lochs mit einer Akkretionscheibe und Jets mit fortgeschleuderter Strahlung über den Polen des Lochs Bildrechte: NASA's Goddard Space Flight Center

Das größte Schwarze Loch in unserer nächsten Nähe ist Sagittarius A*. Mit das Masse von 4 Millionen Sonnen liegt es in der Mitte unserer Milchstraße. Doch es ist nur ein harmloser Winzling im Vergleich zu J2157. Dieses enorme Schwarze Loch ist 8.000 mal größer, wie Astronomen der Australischen Nationaluniversität und der Universität von Arizona jetzt durch spektroskopische Messungen herausgefunden haben. Es gehört damit zu den größten, bekannten Schwarzen Löchern.

Sagittarius A* müsste zwei Drittel der Milchstraße verschlingen

J2157 sitzt in der Mitte des extrem hellen Quasars SMSS J2157. Dabei handelt es sich um ein Objekt aus der Frühzeit des Universums, etwa 1,2 Milliarden Jahre nach dem Urknall (heute ist es 13,8 Milliarden Jahre alt). Erst neue Untersuchungen im infraroten Lichtbereich machen diese frühen Sternansammlungen sichtbar. J2157 wurde 2018 gefunden. Ein Team um Christopher Onken hat jetzt anhand der Daten die Größe des Schwarzen Lochs berechnet und die Ergebnisse im Journal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht.

Schwarzes Loch 1 min
Bildrechte: NASA/ESA and G. Bacon (STScI)
1 min

Diese Animation der ESA ziegt, wie ein schwarzes Loch in einem fernen Sternehaufen aussehen könnte.

Mi 01.04.2020 12:12Uhr 00:28 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/aktuell/schwarzes-loch-animation-100.html

Rechte: NASA, ESA, and M. Kornmesser

Video

Demnach fällt täglich Materie von etwa der Masse unserer Sonne in das Loch, schreiben die Forscher. Damit ist es das bislang am schnellsten wachsende Schwarze Loch, das bekanntr ist. Das sei der Grund dafür, dass der Quasar so extrem hell leuchte. "Wenn Sagittarius A* die Größe von J2157 erreichen wollte, müsste es zwei Drittel der Sterne unserer Galaxie verschlingen", sagt der Astronom Onken.

Forscher nutzten das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte

Für ihre Studie haben die Forscher das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile genutzt. Woher das Schwarze Loch diese enorme Masse hat, ist noch ungeklärt, ebenso, wie groß die Galaxie in seiner Umgebung ist. Das sollen weitere Untersuchungen zeigen.

(ens)

UPDATE: Danke für den Leserhinweis: In einer früheren Version hieß es fälschlicherweise, dass J2157 das bislang größte bekannte Schwarze Loch sei. Es ist aber nur das am schnellsten wachsende. TON 681 ist mit 66 Milliarden Sonnenmassen nahezu doppelt so schwer.
Danke auch für den Hinweis auf einen Tippfehler: Sgt A* ist etwa 4 Millionen Sonnenmassen schwer, nicht 40 Millionen.

4 Kommentare

MDR-Team am 20.02.2021

@chriiis schuuur,
vielen Dank für den Hinweis. Wir haben die zuständigen Kollegen informiert. Möglicherweise handelt es sich hier um einen Tippfehler, der eher menschlich statt lächerlich wäre.
Wie Sie dem Artikel entnehmen können, geht es beim "Verschlingen der Milchstraße" um eine Hypothese, die lediglich das Größenverhältnis zwischen Sagittarius A* und J2157 verdeutlichen soll: "Wenn Sagittarius A* die Größe von J2157 erreichen wollte, müsste es zwei Drittel der Sterne unserer Galaxie verschlingen", sagt der Astronom Onken.

chriiis schuuur am 19.02.2021

Sowas tut echt weh.
Sagittarius A* besitzt nicht 40 Millionen sonnenmassen.
Wenn sagittarius 2/3 der Milchstraße "verschlingt" wäre es mit Abstand das schwerste überhaupt. Das weiß man sogar ohne recherchieren, die Sonne ist nur wesentlich schwerer als der durchscnittsstern. Wir haben geschätzt 200 bis 400 Mrd Sterne in der Milchstraße. Alleine bei 200mrd Sternen wäre sagittarius 132mrd SM schwer. Ohne irgendwas zu recherchieren posaunt ihr einfach falschinformationen heraus. Ich würde mich schämen solch einen "artikel" zu veröffentlichen. Und dann noch das mit ton618. Hat die Person die den Artikel geschrieben hat eigentlich nur ansatzweise n bisschen Wissen auf diesem Gebiet? No hate, aber euer Artikel ist lächerlich

MDR-Team am 02.07.2020

Lieben Dank für den Hinweis. :)