Zentrale Region der dunklen Molekülwolke Chamäleon I James Webb-Weltraumteleskop
Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop können Astronomen auch Regionen mit nur schwer sichtbaren Gas- und Staubwolken beobachten. Bildrechte: NASA, ESA, CSA, and M. Zamani (ESA/Webb)

Astronomie Webb-Teleskop macht Netzwerk aus Gas und Staub naher Galaxien sichtbar

21. Februar 2023, 11:37 Uhr

Forschende werten den reichen Datenschatz der ersten Beobachtungsrunden des James Webb-Weltraumteleskops weiter aus. Dadurch können sie zeigen: In den Spiralarmen der Milchstraße entstehen mehr Sterne als gedacht.

Ein internationales Forscherteam arbeitet derzeit an einem Projekt, das einige der verbleibenden Geheimnisse der Sternentstehung in Galaxien lüften soll. Dabei sollen die ersten Bilder, die das Ende 2021 gestartete James Webb Space Telescope (JWST) geschossen hat, noch genauer analysiert werden. Erste Ergebnisse der insgesamt 21 Studien wurden nun veröffentlicht.

Untersucht wurden 19 Galaxien in der Nähe der Milchstraße, die wir von oben bzw. unten sehen. Die Bilder von ihnen zeigen interessante und nie zuvor gesehene Strukturen, wie etwa im Zentrum der Galaxie NGC 628, die wir bisher nicht erklären können, etwa Netzwerke aus Gas und Staub. "Die neue Perspektive, die uns JWST auf die Zentren von Galaxien gibt, trägt grundlegend zu unserem Verständnis der Entwicklung von Sternhaufen und Galaxien bei", erklärt der an der Untersuchung beteiligte Forscher Nils Hoyer vom Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg.

Die ersten Ergebnisse haben wie erwartet gezeigt, dass die Sternentstehungsrate in den Spiralarmen der Galaxien höher ist. Die Effizienz, mit der Gas in Sterne umgewandelt wird, scheint jedoch in der gesamten galaktischen Scheibe konstant zu sein. Sogar massereiche Sternhaufen können sich außerhalb der Spiralarme bilden, was bislang heftig diskutiert wurde.

(mdrwissen)

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Das James Webb Weltraumteleskop 5 min
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 12. Juli 2023 | 21:30 Uhr

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