Blattschwanzgecko Uroplatus garamaso
Blattschwanzgeckos sind nachtaktiv und verbringen den Tag meist gut getarnt auf Bäumen. Im Norden Madagaskars wurde die neue Art Uroplatus garamaso entdeckt. Bildrechte: Jörn Köhler

Wissen-News Neue Tierart: Blattschwanzgecko "Uroplatus garamaso" entdeckt und beschrieben

17. August 2023, 14:03 Uhr

Blattschwanzgeckos gibt es nur auf Madagaskar und seinen vorgelagerten Inseln. Ein internationales Forscherteam um den deutschen Zoologen Frank Glaw hat dort eine neue Art dieser Gattung entdeckt.

Blattschwanzgeckos werden manchmal auch Plattschwanzgeckos genannt. Beides hat seine Berechtigung, denn ihre Schwänze haben die Form eines Blattes, sind aber eben auch platt. Die große Stärke der nachtaktiven Tiere ist die Tarnung, wenn sie den Tag auf Bäumen liegend verbringen. Von Fressfeinden werden sie nur selten entdeckt. Und auch Forscher brauchten bei einer bestimmten Art dieser Echsen eine ganze Weile - erst für die Entdeckung, die im Jahr 2000 gemacht wurde, und dann für den wissenschaftlichen Nachweis, dass es sich wirklich um eine eigene Art handelt.

"Es hat viele Jahre gedauert, bis wir genug Informationen gesammelt hatten, um sie sicher als neue Art zu identifizieren", sagt Frank Glaw, Kurator für Reptilien und Amphibien an der Zoologischen Staatssammlung München und Erstautor der Studie, die im Journal Salamandra erschienen ist. Auf mehreren Expeditionen in den Norden Madagaskars sammelte das Team umfassende Details zur Genetik, Morphologie und der Verbreitung der Tiere.

Eine Herausforderung bestand darin, dass der neue Gecko Uroplatus garamaso einer anderen Art, Uroplatus henkeli, bemerkenswert ähnlich ist. Er ist allerdings etwas kleiner, hat einen schmaleren Schwanz, und seine Zungenspitze ist nicht schwärzlich, sondern rosa. "Die verschiedenen Farbmerkmale in ihren Mündern, die so nützlich für die Identifizierung der verschiedenen Arten sind, haben womöglich eine uns völlig unbekannte Funktion", sagt Mark D. Scherz, Kurator für Herpetologie am Natural History Museum of Denmark. "Es gibt viel, das wir noch nicht über diese Geckos wissen und was es zu erforschen gilt."

Ein Glasfrosch im Bergregenwald Ecuadors. Mit 1.155 verschiedenen Arten beherbergen die Tropischen Anden die bei weitem größte Amphibiendiversität der Welt. 1.088 Arten davon sind Frösche. mit Video
Ein Glasfrosch im Bergregenwald Ecuadors. Mit 1.155 verschiedenen Arten beherbergen die Tropischen Anden die bei weitem größte Amphibiendiversität der Welt. 1.088 Arten davon sind Frösche. Bildrechte: MDR/WDR/Light & Shadow GmbH

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