News aus der Wissenschaft Versuchsanlage in Freiberg soll 380.000 Liter E-Fuel produzieren

Die Themen im Überblick: Versuchsanlage in Freiberg soll in drei Jahren 380.000 Liter E-Fuel produzieren | Zimmerpflanzen entfernen krebserregende Benzin-Giftstoffe aus der Luft | Engpass bei Diabetes-Mittel "Ozempic" wegen Nutzung als Abnehmhilfe | Früher Typ-2-Diabetes erhöht Demenz-Risiko im Alter | Starke Trinker riskieren Muskelabbau | Diese und weitere Themen in den MDR WISSEN News.

Martin Gräbner (l), Professor an der TU Bergakademie Freiberg und Tilo Peissig stehen in der Groߟversuchsanlage für E-Fuels der TU in Freiberg.
Die Benzinsynthese-Großversuchsanlage der TU Bergakademie Freiberg soll bis 2026 380.000 Liter E-Fuel produzieren. Bildrechte: dpa

26.05.2023 18:45 Uhr | Versuchsanlage in Freiberg soll 380.000 Liter E-Fuel produzieren

In einer Demonstrationsanlage an der TU Bergakademie Freiberg will ein Konsortium aus Forschung und Industrie in den kommenden Jahren 380.000 Liter E-Fuel herstellen. Wie die Hochschule mitteilte, wird der synthetische Kraftstoff aus biogenem oder regenerativ gewonnenem Methanol erzeugt. Die ersten 15.000 Liter des synthetischen Benzins wurden am Donnerstag (25. Mai) im Beisein von Bundesverkehrsminister Volker Wssing (FDP) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Freiberg abgeholt.

Wie die TU Bergakademie weiter mitteilte, wird das Teilprojekt in enger Zusammenarbeit mit dem Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH (CAC) realisiert. Nach ihrer erfolgreichen Versuchsfahrt soll die Benzinsynthese-Großversuchsanlage mit einer optimierten Produktaufbereitung ausgerüstet werden, die nach Angaben von Projektleiter Prof. Martin Gräbner eine weitere Verbesserung der Benzinqualität ermöglicht. Danach solle in monatelangen Versuchen die Dauerbetriebsfähigkeit des Produktionsverfahrens bestätigt werden. Zudem sollen in Freiberg verschiedene Qualitäten regenerativ hergestellten Methanols getestet werden.

Die bis 2026 in Freiberg zu produzierenden 380.000 Liter E-Fuel-Benzin sollen den Projektpartnern für Kraftstoffuntersuchungen sowie umfangreiche Kfz-Tests zur Verfügung gestellt werden. Die Großversuchsanlage für synthetisches Benzin wurde 2009 als bundesweit erste und größte ihrer Art von der Chemnitzer CAC an der TU Bergakademie Freiberg errichtet. Das Teilprojekt wird insgesamt mit 12,78 Millionen Euro gefördert.

26.05.2023 16:33 Uhr | 12.000 Jahre alte Zähne von Steinzeit-Kind entdeckt

Bei Ausgrabungen in der Blätterhöhle in Hagen in Nordrhein-Westfalen haben Archäologen die rund 12.000 Jahre alten Überreste eines etwa siebenjährigen Kindes aus der Altsteinzeit gefunden. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster mitteilte, entdeckten sie auch ein Unterkieferfragment und einige Zähne. Die Forscher fanden auch einen Zahn eines erwachsenen Homo sapiens, der zur selben Zeit wie das Kind dort gelebt hatte.

Bei Ausgrabungen an der Blätterhöhle in Hagen haben Archäologen menschliche Überreste aus der späten Altsteinzeit entdeckt. Dabei handelt es sich um ein Unterkieferfragment, Zähne und Zahnfragmente eines etwa sieben Jahre alten Kindes sowie den Zahn eines Erwachsenen.
Die Zähne eines Steinzeit-Kindes und eines Erwachsenen aus der Blätterhöhle bei Hagen. Bildrechte: dpa

In der 1983 entdeckten Höhle wurden erstmals 2004 menschliche Überreste aus der Steinzeit gefunden, daher graben Archäologen dort regelmäßig. Die neuen Funde sind nach Angaben des Landschaftsverbands allerdings die bislang ältesten. Zuvor wurden in oder vor der Höhle Knochen von etwa zwölf modernen Menschen entdeckt, die vor etwa 5.000 bis knapp 11.000 Jahren dort lebten. Die Besiedlung Europas durch den modernen Menschen der Gattung Homo sapiens begann nach bisherigen Erkenntnissen vor etwa 45.000 Jahren und erfolgte in mehreren Wellen über einen langen Zeitraum.

AFP

26.05.2023 15:19 Uhr | Weniger Schwalben und Mauersegler gezählt

Bei der Zählaktion "Stunde der Gartenvögel" sind in diesem Jahr weniger Schwalben und Mauersegler, dafür aber mehr Meisen und Finken gezählt worden. Das haben der Naturschutzbund Deutschland Nabu und der bayerische Naturschutzverband LBV bei der Präsentation der Zählergebnisse mitgeteilt.

Wie Nabu-Geschäftsführer Leif Miller sagte, geht der "starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst" weiter. Es seien weniger Mauersegler und Mehlschwalben gemeldet worden als im Vorjahr. Ein Grund sei die "große Wohnungsnot". Die Gebäudebrüter bräuchten dringend Brutmöglichkeiten durch vogelfreundliche Gebäudesanierungen. Deutlich häufiger wurden dafür Finken- und Meisenarten gezählt. Laut Miller könnte das vergangene "Mastjahr" mit vielen Baumfrüchten der Grund sein. Dadurch hätten mehr Meisen und Finken als sonst den Winter überlebt.

Deutschlandweit haben sich fast 59.000 Menschen an der "Stunde der Gartenvögel" beteiligt. Sie meldeten rund 1,3 Millionen Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks. Die Aktion lief vom 12. bis 14. Mai. Die Teilnehmer zählten dafür eine Stunde lang Vögel im Garten, am Balkon oder im Park.

26.05.2023 14:25 Uhr | ChatGPT Expedia Teil 2: Verreisen mit ChatGPT

ChatGPT hat Plugins erhalten. Mit ihnen kann der KI-Bot auf Daten vieler externer Anbieter zugreifen. Toll? Unser KI-Tester Kilian Irrgang hat sich die Plugins vorgenommen und geht heute damit auf Reisen. Mehr dazu im folgenden Artikel.

26.05.2023 14:12 Uhr | Pflanzen entfernen krebserregende Benzin-Giftstoffe aus der Luft

Eine Studie aus Australien hat gezeigt, dass Pflanzen giftige Benzindämpfe, einschließlich krebserregender Verbindungen wie Benzol, effizient aus der Raumluft entfernen können. Forscher der University of Technology Sydney (UTS) wiesen nach, wie eine kleine grüne Wand aus Zimmerpflanzen schädliche, krebserregende Schadstoffe hochwirksam beseitigte. Dabei wurden 97 Prozent der giftigsten Verbindungen in nur acht Stunden aus der Umgebungsluft entfernt.

Eine Frau mit Zimmerpflanzen
Eine kleine Wand von Zimmerpflanzen kann in kurzer Zeit fast alle Benzin-Giftstoffe aus der Raumluft entfernen. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Die Studie ist die erste, die die Fähigkeit von Pflanzen beweist, auch Benzindämpfe zu reinigen. Diese sind die größte Quelle für giftige Verbindungen in Gebäuden weltweit. Da Büros und Mehrfamilienhäuser oft direkt mit Parkhäusern verbunden sind, dringen schädliche benzinhaltige Verbindungen häufig in Arbeits- und Wohnbereiche ein. Das gleiche gilt für Gebäude an nahe gelegenen Straßen.

Das Einatmen von Benzindämpfen kann zu Lungenreizungen, Kopfschmerzen und Übelkeit führen und wurde mit einem erhöhten Risiko für Krebs, Asthma und andere chronische Krankheiten in Verbindung gebracht. Schlechte Luftqualität in Innenräumen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit für 6,7 Millionen vorzeitige Todesfälle verantwortlich.

26.05.2023 13:28 Uhr | Musks Neuralink darf Hirn-Computer-Schnittstelle am Mensch testen

Elon Musks Hirnimplantat-Firma Neuralink hat nach eigenen Angaben eine Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für klinische Studien am Menschen erhalten. Das hat das kalifornische Unternehmen via Twitter mitgeteilt. Ziel ist es, das menschliche Gehirn mit einem Computer zu vernetzen. Die FDA äußerte sich bislang selbst nicht dazu.

Die 2016 gegründete Forschungseinrichtung Neuralink entwickelt Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern mithilfe von Hirnimplantaten. Die sogenannten Brain-Computer-Interfaces (BCI) sollen menschliche Gedanken mithilfe technischer Schaltkreise lesen, verarbeiten und in Bewegungen oder Sprache übersetzen. Auf diese Weise könnten Gelähmte über die Verbindung ihrer Neuronen mit dem Computer das eigene Smartphone oder ein Exoskelett steuern. Auch könnten Menschen mit einem Locked-In-Syndrom über ein BCI mit ihrer Außenwelt kommunizieren.

Für den Einsatz des Neuralink-Implantats ist laut dem US-Sender CNBC eine Operation am Hirn notwendig, wobei der Link im Kopf über feine Leitungen direkt mit dem menschlichen Gewebe verbunden wird. Externe Geräte sollen dann kabellos angesteuert werden können.

dpa

26.05.2023 13:00 Uhr | China erwartet Corona-Sommerwelle mit bis zu 65 Millionen Infektionen pro Woche

In China hat eine neue massive Welle von Corona-Infektionen begonnen. Experten rechnen nun mit bis zu 65 Millionen neuen Ansteckungen pro Woche. Derweil ist Covid-19 in Deutschland aktuell kein Thema mehr. mehr dazu im folgenden Artikel.

26.05.2023 12:50 Uhr | Klima-Update: 40 Prozent der Weltbevölkerung 2070 außerhalb der Klimanische

Eine Erwärmung von 2,7 Grad Celsius würde dazu führen, dass die Klimabedingungen in einigen der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde sehr schwierig werden. Über diese und andere Themen rund ums Klima informiert sie das aktuelle MDR Klima-Update.

26.05.2023 12:12 Uhr | Private Mondlandung an Fehler bei Höhenberechnung gescheitert

Eine fehlerhafte Höhenberechnung war der Grund für das kürzliche Scheitern der ersten privaten Mondlandung durch die japanische Raumfahrtfirma ispace. Das hat das Unternehmen nach der Auswertung der Flugdaten für die "Hakuto-R-Mission 1" bekannt gegeben: "Der wahrscheinlichste Grund für die falsche Höhenschätzung des Landers war, dass die Software nicht wie erwartet funktionierte."

Ispace hatte im vergangenen Monat kurz nach der anvisierten Landezeit keine Daten mehr vom Landegerät empfangen. Die Firma teilte mit, dass "Hakuto-R" nach Erreichen der geplanten Landezeit seinen Sinkflug mit geringer Geschwindigkeit fortgesetzt hatte, bis dem Antriebssystem der Treibstoff ausgegangen sei. Man gehe davon aus, dass der Lander im freien Fall auf die Mondoberfläche stürzte. Bei Erfolg wäre die "Hakuto-R"-Mission weltweit die erste private Mondlandung gewesen. Ispace kündigte an, für die 2024 und 2025 geplante zweite und dritte Mission Verbesserungen vornehmen zu wollen.

dpa

26.05.2023 11:08 Uhr | Fraunhofer-Präsident hört nach Spesenvorwürfen auf

Der nach Spesenvorwürfen in die Kritik geratene Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Reimund Neugebauer legt nach elf Jahren sein Amt nieder. Wie die Fraunhofer-Gesellschaft in München mitteilte, übernimmt der derzeitige Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Holger Hanselka, die Nachfolge Neugebauers.

Reimund Neugebauer
Prof. Dr. Reimund Neugebauer hört als Fraunhofer-Präsident auf. Bildrechte: dpa

Der Bundesrechnungshof hatte der Fraunhofer-Spitze unangemessen hohe Spesenrechnungen und weitere Verfehlungen vorgeworfen. In einem Bericht vom Februar hieß es: "Insgesamt zeigte sich ein unangemessener Umgang mit Steuermitteln durch überhöhte Reise-, Dienstfahrzeug- und Repräsentationskosten." Schwerpunkt der Fraunhofer-Gesellschaft mit ihren über 30.000 Mitarbeitern ist die auf praktische Anwendung konzentrierte Forschung. In Neugebauers Amtszeit ist der Etat von 1,9 Milliarden Euro auf rund 3 Milliarden Euro im Jahr gestiegen, die Zahl der Institute von 64 auf 76 gewachsen.

dpa

26.05.2023 10:42 Uhr | Engpass bei Diabetes-Mittel wegen Nutzung als Abnehmhilfe

Weil das verschreibungspflichtige Diabetes-Medikament Semaglutid vermehrt als Abnehmhilfe genutzt wird, besteht aktuell ein Lieferengpass für das Präparat. Nach Angaben von David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, wird Semaglutid gehypt, weil man gemerkt habe, dass man es auch zum Abnehmen nutzen könne. Deshalb habe man plötzlich "einen Off-Label-Use für das Medikament, der auch die Nachfrage treiben kann".

Diabetes-Medikament Ozempic
Das Diabetes-Medikament Ozempic wird entgegen seiner offiziellen Zulassung zunehmend als Abnehmhilfe verschrieben. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press

Bei einem "Off-Label-Use" - also einer anderen Verwendung als auf dem Etikett angezeigt - wird ein Arzneimittel gegen eine Krankheit eingesetzt, für die es gar nicht zugelassen ist. Semaglutid ist in Europa seit 2018 als Diabetes-Medikament "Ozempic" zugelassen, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Anfang 2022 wurde Semaglutid in der EU unter dem Markennamen "Wegovy" auch als Mittel zur Gewichtsreduktion bei Menschen mit Adipositas und Übergewicht zugelassen. In Deutschland ist "Wegovy" allerdings gar nicht erhältlich, weswegen Ärzte Abnehmwilligen das Diabetes-Medikament "Ozempic" verschreiben.

Semaglutid wurde in den vergangenen Monaten in sozialen Netzwerken gehypt, weil Prominente wie Elon Musk so abgenommen haben sollen. Seither stieg die Nachfrage nach dem Medikament stark an. In einer im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie verloren Patienten, die begleitend zu Änderungen in der Ernährung eine Dosis Semaglutid pro Woche erhielten, im Schnitt nach 68 Wochen etwa 15 Prozent Gewicht. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnte Ende 2022 jedoch vor Risiken und Nebenwirkungen einer "nicht freigegebenen, unkontrollierten Anwendung". Experten kritisierten das Verschreiben eines Anti-Diabetikums für Abnehmwillige als Unding und appellierten an die Verantwortung der Ärzte.

dpa

26.05.2023 09:18 Uhr | Staaten regeln globale Überwachung von Treibhausgasen

Die weltweite Beobachtung von Treibhausgasen soll mit einer neuen internationalen Initiative verbessert werden. Wie die Weltwetterorganisation (WMO) am Mittwoch mitteilte, beschlossen ihre 193 Mitgliedstaaten in Genf ein System, um bestehende Messungen auf der Erde und mittels Satelliten unter ein Dach zu bringen. Der bisherige Datenaustausch auf internationaler Ebene erfolge noch kaum automatisch. Außerdem sei das Wissen über den Fluss von CO2 zwischen der Atmosphäre und natürlichen Reservoirs wie Meeren, Wäldern und Permafrostböden noch lückenhaft.

Mit der Initiative "Global Greenhouse Gas Watch" (Globale Treibhausgas-Überwachung) sollen künftig CO2, Methan und Lachgas weltumspannend beobachtet werden. Monatliche Berichte zu den Gas-Flüssen mit einer Auflösung von 100 mal 100 Kilometern sollen erstellt werden. Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre liegt laut WMO auf dem höchsten Stand der vergangenen 800.000 Jahre. Von Menschen verursachte Emissionen solcher Chemikalien sind für den Klimawandel verantwortlich.

dpa

25.05.2023 18:25 Uhr | Früher Typ-2-Diabetes erhöht Demenz-Risiko

Je früher eine Person an Typ-2-Diabetes (T2D) erkrankt, desto höher ist die Gefahr, im späteren Leben eine Demenz zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Studie aus den USA, die in der Zeitschrift Diabetologia veröffentlicht wurde. Dabei zeigten die Autoren auch, dass das frühe Erkennen eines Prädiabetes und dessen verhindertes Fortschreiten zu Typ-2-Diabetes Demenzfälle erheblich verringern kann.

Ein junges Mädchen zeigt den Bildschirm eines Blutzuckermessgeräts mit den Ergebnissen eines Bluttests auf Diabetes in die Kamera.
Junges Mädchen mit Blutzucker-Messgerät: Je früher jemand an Typ-2-Diabetes erkrankt, desto höher ist das Risiko einer Altersdemenz. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Prädiabetes ist ein Zwischenstadium eines hohen Blutzuckers, bei dem die Schwelle für Typ-2-Diabetes jedoch noch nicht überschritten ist. Die meisten Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkranken, durchlaufen dieses "Fenster" des Prädiabetes. Bei erwachsenen US-Amerikanern mittleren Alters mit Prädiabetes entwickeln jährlich 5 bis 10 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Insgesamt 70 Prozent der Prädiabetes-Patienten in den USA erkranken im Laufe ihres Lebens an diesem Diabetes-Typ.

Von 12.000 Teilnehmern der US-Studie hatten 20 Prozent Prädiabetes. Einen signifikanten Zusammenhang zwischen Prädiabetes und Demenz stellten die Forscher zwar nicht fest. Jedoch fanden sie heraus, dass Diabetes, der in jungen Jahren auftritt, am stärksten mit Demenz zusammenhängt. So hatten Prädiabetiker, die vor dem 2. Lebensjahr an Typ-2-Diabetes erkrankten ein dreifaches Demenzrisiko im Alter. Bei bis zum 60. Lebensjahr Erkrankten war das Demenzrisiko um 73 und bei den bis 70-Jährigen um 23 Prozent gestiegen. Erst im Alter von 80 Plus war die Entwicklung von Typ-2-Diabetes nicht mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden.

25.05.2023 17:35 Uhr | Wie und wo das Leben auf der Erde entstand

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? Und vor allem wo? Kommt das Leben aus dem Weltall? Ist es durch rauchende Schlote am Meeresboden entstanden? Verdanken wir Vulkanen die Formung erster Moleküle? Oder müssen wir in Spalten am Meeresboden nach den passenden Antworten suchen? Eine Reise zum Ursprung des Lebens unternehmen Sie hier.

25.05.2023 16:50 Uhr | Südkorea bringt kommerziellen Satelliten mit eigener Rakete ins All

Südkorea hat eigenen Angaben zufolge mit einer selbst entwickelten Trägerrakete erstmals einen Satelliten für die kommerzielle Anwendung erfolgreich ins All gebracht. Wie das Wissenschaftsministerium in Seoul mitteilte, hob die dreistufige Weltraumrakete Nuri (KSLV-2) planmäßig vom Naro-Raumfahrtzentrum im Süden des Landes ab. Etwa 40 Minuten später habe der Kleinsatellit NEXTSat 2 das erste Signal an eine Forschungsstation in der Antarktis gesendet. Der Satellit soll unter anderem die kosmische Strahlung in einer erdnahen Umlaufbahn beobachten. Südkorea will im Rahmen seines Raumfahrtprogramms im Geschäft um die Beförderung von Satelliten mitmischen. Es war bereits der dritte Start einer KSLV-2-Rakete.

25.05.2023 15:25 Uhr | Menschen am Meer sind gesünder

Menschen, die in der Nähe des Meeres wohnen oder sich am Meer aufhalten, geben an, gesünder zu sein. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Leitung von Umweltpsychologen der Universität Wien, bei der Menschen in 15 Ländern befragt wurden. Das Gesundheitsempfinden der Meeresanwohner war dabei unabhängig von Land und eigenem Einkommen positiv.

Wie die Erstautorin der in der Fachzeitschrift Communications Earth & Environment veröffentlichten Studie, die Wiener Umweltpsychologin Sandra Geiger, sagte, scheint jeder Mensch von der Nähe zum Meer zu profitieren, also nicht nur die Wohlhabenden. Das Leben in Küstennähe und der Besuch der Küste könne deshalb positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung haben.

An der Studie nahmen 15.000 Personen aus den europäischen Ländern Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Vereinigtes Königreich, Tschechien sowie aus Australien teil.

25.05.2023 14:22 Uhr | Bayern untersucht Methan-Ausstoß von Milchkühen

In Bayern untersucht die Landesanstalt für Landwirtschaft die Methanemissionen von Milchkühen in Ställen. Ziel des Projekts "Methacow" ist es, Milchbauern die Berechnung der Methanemissionen ihrer Tiere zu erleichtern und diese durch angepasste Fütterung zu senken. Auf dem Staatsgut Achselschwang in Oberbayern erfassen dafür Sensoren an 30 Trögen Atemluft, Fressverhalten, Aktivität, Wiederkäuen und Tiergesundheit. Auch die Milchmenge wird täglich gemessen, zudem werden wöchentlich Milchproben im Labor untersucht.

Methan ist neben CO2 eines der Treibhausgase, deren Konzentration in der Atmosphäre in den vergangenen 200 Jahren stark gestiegen ist. Schätzungen zufolge sind etwa 50 bis 60 Prozent der weltweiten Methan-Emissionen auf menschliche Aktivität zurückzuführen. Dazu gehört auch die Rinderhaltung. Kühe produzieren Methan beim Wiederkäuen, wenn sie das Futter aus dem Pansen zurück ins Maul befördern. Biologisch ist dieses "Rülpsen" notwendig, da Kühe so die in Gras, Stroh und Heu enthaltene Zellulose verdauen können.

dpa

25.05.2023 13:30 Uhr | Anomalie im Gehirn kann Ursache für plötzlichen Kindstod sein

Der plötzliche Kindstod – auch als Sudden Infant Death Syndrome, kurz SIDS bezeichnet – ist ein unerwarteter Tod, der bei gesunden Babys vor dem ersten Lebensjahr auftritt, meist ohne erkennbare Ursachen und im Schlaf. Für viele Eltern ist das ein bedrohliches Szenario. Die Forschung versucht seit Jahren, die Ursache zu finden – und hat jetzt eine Anomalie im Gehirn entdeckt. Mehr dazu im folgenden Artikel.

15.05.2023 13:19 Uhr | Elektrische Synapsen ermöglichen den Insektenflug

Ein miniaturisierter Schaltkreis aus nur wenigen Nervenzellen, die untereinander lediglich über elektrische Synapsen verschaltet sind, ermöglicht die extreme Flügelschlagsequenz von Insekten. Das haben Neurobiologen der Humboldt-Universität Berlin und der Uni Mainz in einer Studie mit Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) herausgefunden.

Fruchtfliege Drosophila melanogaster in Nahaufnahme von oben
Fruchtfliegen schaffen 200 Flügelschläge pro Minute dank elektrischer Synapsen. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Um die hohe Zahl von 200 Flügelschlägen pro Sekunde bei Fruchtfliegen zu erzeugen, aktivieren sich Flügelsenker- und Flügelhebermuskeln durch Streckung gegenseitig. Da die Nervenzellen jedoch nicht mit dem Tempo der Flügel mithalten können, sendet jede Nervenzelle nur etwa jeden zwanzigsten Flügelschlag einen elektrischen Puls an die Flugmuskeln. Bislang wurde angenommen, dass Botenstoffe Nervenzellen daran hindern, zeitgleich (synchron) Pulse auszusenden, die den Hochsequenzflug der Fruchtfliege sabotieren würden. Das Forscherteam fand jedoch heraus, dass eine elektrische Verschaltung der Nervenzellen die Flugmuskulatur asynchron arbeiten lässt, was Voraussetzung für die gleichmäßige Kraft beim Insektenflug ist.

Nach Ansicht des Mainz-Berliner Teams dürften auch die über 600.000 Insektenarten, von denen es einige sogar auf 1.000 Schläge pro Minute bringen, über einen solchen neuronalen Schaltkreis wie die Fruchtfliege verfügen. Zudem könnte die Informationsverarbeitung mittels elektrischer Synapsen nicht nur bei Insekten, sondern auch im menschlichen Gehirn zum Einsatz kommen, vermuten die Neurobiologen.

Mehrere Fruchtfliegen 1 min
Bildrechte: IMAGO / agefotostock
1 min

Di 14.03.2023 14:49Uhr 00:17 min

https://www.mdr.de/wissen/umweltverschmutzung-ozon-verwirrt-fliegen-paarung100.html

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25.05.2023 11:50 Uhr | Künstliche Intelligenz: ChatGPT hat jetzt Plugins

ChatGPT hat Plugins erhalten. Mit ihnen kann der KI-Bot auf Daten vieler externer Anbieter zugreifen. ChatGPT wird dadurch mächtiger, aber auch unübersichtlicher. Mehr zum Thema im folgenden Artikel.

25.05.2023 10:54 Uhr | Starke Trinker riskieren Muskelabbau

Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum riskieren im späteren Lebensalter einen stärkeren Muskelabbau und Gebrechlichkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie mit fast 200.000 Teilnehmern aus Großbritannien. Die Forscher der Norvich Medical School fanden heraus, dass insbesondere Menschen zwischen 50 und 60, die viel Alkohol tranken, im Vergleich zu Menschen, die weniger Alkohol tranken, eine geringere Masse an Skelettmuskulatur hatten.

Zwei Senioren beim Biertrinken
Ein Bier am Tag ist kein Problem. Doch starker Alkoholkonsum fördert den Muskelabbau in späteren Lebensjahren. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Die Wissenschaftler stellten fest, dass es "wirklich zum Problem" wurde, wenn die Leute täglich 10 Alkohol-Einheiten konsumierten, was in etwa einer Flasche Wein oder zwei bis drei Litern Bier entspricht. Bei Männern gleichen Alters lag der Muskelmasse-Unterschied zwischen Nichttrinkern und starken Trinkern größenbereinigt bei bis zu 4,9 und bei Frauen bei bis zu 6,1 Prozent.

Die Studie bestätigte, dass Alkohol die Gesundheit und die Masse der Skelettmuskulatur während des Alterns schädigen kann. Dieser Umstand wiederum erhöht das Risiko für Gebrechlichkeit und Stürze. Zudem wird der "Teufelskreis" der Sarkopenie begünstigt: der Körper baut Muskeln ab, das Bewegen fällt schwerer, man bewegt sich weniger und verliert noch mehr Muskelmasse. Die britischen Forscher raten deshalb vor allem Menschen in den 50ern und 60ern, ihren Alkoholkonsum einzuschränken.

24.05.2023 17:25 Uhr | Dresdner Forscher untersuchen im Labor Sternenmaterie unter extremen Druck

Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Universität Rostock hat erstmals unter Laborbedingungen untersucht, wie sich Materie unter dem extremen Druck im Inneren von großen Planeten und Sternen verhält. Die Wissenschaftler erzeugten mithilfe des leistungsstärksten Lasers der Welt, des National Ignition Facility (NIF) im kalifornischen Livermore, im Zentrum einer zwei Millimeter kleinen Beryllium-Hohlkugel Temperaturen von bis zu zwei Millionen Grad Celsius und Drücke von bis zu drei Milliarden Atmosphären.

Illustration des XRAY-Experiments zur Untersuchung des Verhaltens von Sternmaterie im Labor
Illustration des XRAY-Experiments zur Untersuchung des Verhaltens von Sternmaterie im Labor. Bildrechte: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

Die Beryllium-Probe wurde dabei auf das bis zu 30-fache ihrer ursprünglichen Festkörperdichte komprimiert. Damit entstand für Sekundenbruchteile ein winziges Stück Materie, das es sonst nur in Zwergsternen gibt. Die anschließende Untersuchung auf Dichte, Temperatur und elektronische Struktur ergab, dass nach starker Erhitzung und Kompression mindestens drei von vier Elektronen im Beryllium in leitende Zustände übergingen. Zudem wurde eine schwache elastische Streuung der Röntgenstrahlung identifiziert, was auf eine geringere Bindung des verbleibenden Elektrons an den Atomkern hinweist.

Dr. Dominik Kraus leitet am HZDR-Institut für Strahlenphysik die Helmholtz-Nachwuchsgruppe "Dynamic Warm Dense Matter Research with HIBEF".
HZDR-Gruppenleiter Prof. Dr. Dominik Kraus war zu Beginn des Projektes in Kalifornien tätig. Bildrechte: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

Auch die Materie im Inneren von Riesenplaneten und kleinen Sternen wird derart stark komprimiert, dass kein Platz mehr für gebundene Elektronen bleibt. Nur durch diese hohe Dichte kann ein vollständig ionisiertes Plasma aus Atomkernen und freien Elektronen entstehen. Der Grad der Ionisation von Atomen im Inneren von Sternen ist wiederum entscheidend für den Energietransport durch Strahlung vom Zentrum nach außen, erklärt HZDR-Gruppenleiter Prof. Dominik Kraus. Bei einem zu stark eingeschränkten Energietransport werde es in dem Himmelskörper turbulent wie in einem Kochtopf. Leben, wie wir es kennen, könnte dadurch in der nahen Umlaufbahn um kleine Sterne nicht möglich sein.

24.05.2023 15:23 Uhr | Massensterben von Seeigeln bedroht Korallenriffe

Ein Massensterben von Seeigeln im Mittelmeer und im Roten Meer bedroht auch die Korallenriffe der Region. Wie die Universität Tel Aviv mitteilt, ist auch das Riffsystem nahe der israelischen Küstenstadt Eilat am Golf von Akaba betroffen. Dort sei die gesamte Population Gewöhnlicher Diadem-Seeigel (Diadema setosumbinnen) innerhalb weniger Monate ausgelöscht worden.

Frische fressen einen toten Seeigel im Mittelmeer
Fische fressen einen toten Seeigel im Mittelmeer. Bildrechte: dpa

Seeigel sind wichtig für die Gesundheit von Korallenriffen. Sie fressen Algen, die sonst die Korallen überwuchern und abtöten. Als wahrscheinlicher Auslöser der Seeigel-Epidemie im Mittelmeer und Roten Meer werden bestimmte Wimperntierchen genannt. Wimpertierchen bestehen aus nur einer Zelle und haben kleine Härchen auf ihrer Oberfläche, mit denen sie sich bewegen können. Sie kommen häufig im Wasser vor und sind oft harmlos.

Allerdings wurden Verwandte der nun gefundenen Wimpertierchen bereits für Massensterben bei anderen Meerestieren wie Haien verantwortlich gemacht. Ein auf Wimperntierchen zurückgehendes Massensterben von Diadem-Seeigeln war zunächst im Januar 2022 auf den US-amerikanischen Virgin Islands aufgefallen. Seither hatte sich die Epidemie in rasantem Tempo ausgebreitet. Nach Angaben der israelischen Wissenschaftler kann ein infizierter Seeigel innerhalb von nur zwei Tagen zu einem Skelett ohne Gewebe werden.

dpa

24.05.2023 14:55 Uhr | Mitmachprojekt zur Insektenrettung in Sachsen

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) hat in der Dresdner Heide ein sachsenweites Mitmachprojekt zur Rettung von Insekten gestartet. Ziel von iNUVERSUMM - Raum und Zeit für Insekten ist nach Angaben des Umweltministeriums in Dresden, in Siedlungen vielfältige Lebensräume für Insekten zu schaffen, um so eine "Trendumkehr beim Insektenrückgang" zu erreichen. Die Mitmachaktion sei eine Weiterentwicklung des langjährigen sächsischen Schmetterlingswiesenprojektes.

Zum Mitmachen aufgerufen sind Privatpersonen mit Haus- oder Kleingärten, Kommunen, Friedhofsmeistereien, Unternehmen, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, Kirchen, Genossenschaften und Vereine. Sie sollen neue Insektenlebensräume in ihren Gärten, an und auf Gebäuden oder an und in Gewässern schaffen.

epd

24.05.2023 14:14 Uhr | Lange oder kurze Menstruationszyklen erhöhen Herz-Kreislauf-Risiko

Frauen mit einem kurzen oder langen Menstruationszyklus haben ein höheres Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Vorhofflimmern zu erleiden. Das ist das Ergebnis einer Studie mit 58.000 Frauen in der britischen Biobank im Zeitraum von zwölf Jahren, die im Journal of the American Heart Association erschienen ist.

Dem Studienergebnis zufolge hatten Frauen mit einem kurzen (weniger als 21 Tage) oder langen Menstruationszyklus (mehr als 35 Tage) ein 19 Prozent höheres Risiko für Herzerkrankungen als Frauen mit einem als regelmäßig definierten Menstruationszyklus zwischen 22 und 34 Tagen. Das Risiko für Vorhofflimmern war bei einem kurzen oder langen Menstruationszyklus sogar um die 40 Prozent höher als bei Frauen mit einem normalen Zyklus.

Die regelmäßige Länge des Menstruationszyklus zwischen 22 und 34 Tagen während des gesamten Fortpflanzungslebens einer Frau spiegelt die normale Funktion der verbundenen Hormonsysteme zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Eierstöcken wider und ist ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit. Unregelmäßige Menstruationszyklen sind eine häufige endokrine Störung.

24.05.2023 13:21 Uhr | Neue Molekül-Substanz tötet Hirntumore

Forscher aus Schweden und Frankreich haben eine Methode zur Abtötung des aggressiven Hirntumors Glioblastom entwickelt. Sie schufen ein spezielles Molekül, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. In die Krebszellen im Gehirn eingeschleust, blockiert das Molekül einen von gesunden Zellen gekaperten Anpassungsmechanismus der Krebszellen. Nur mithilfe dieses Mechanismus können die Krebszellen die Proteinproduktion und -verarbeitung regulieren. Durch das eingeschleuste Molekül wird die Funktion blockiert und die Krebszellen zu Tode gestresst.

Studien mit der neuen Methode zeigten, dass eine kombinierte Behandlung mit der neuen Molekül-Substanz und einer Chemotherapie ausreichte, um die Tumore vollständig abzutöten und einen Rückfall zu verhindern. Da die Tumore zu Tode gestresst wurden, verschwanden alle Krebszellen. In Tierversuchen mit Mäusen gab es nach 200 Tagen keinen Krebsrückfall. In Vergleichsexperimenten mit reiner Chemotherapie traten die Hirntumore nach 100 Tagen wieder auf und wuchsen schnell.

Nebenwirkungen wurden bei der neuen Methode nicht festgestellt. Das Verfahren funktioniert allerdings nur bei Glioblastomen, nicht bei anderen Hirntumorarten. Es soll jedoch geprüft werden, ob sich die Molekül-Substanz auch zur Behandlung anderer aggressiver Tumorformen wie etwa Bauchspeicheldrüsenkrebs eignet.

24.05.2023 12:03 Uhr | Elmshorn-Meteorit ist 4,5 Milliarden Jahre alt

Der Meteorit, der Ende April über dem schleswig-holsteinischen Elmshorn niedergegangen ist, stammt aus der Urzeit des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren. Das haben Planetologen der Universität Münster in einer Untersuchung festgestellt. Wie die Hochschule mitteilte, gehört das Himmelsgestein zur Gruppe der gewöhnlichen Chondriten des Typen H, einer Gruppe von Meteoriten, die einen besonders hohen Anteil an Metall besitzen.

Wilfried Labusch, Hausbesitzer, hält vor seinem Haus einen kleinen Meteoriten, der niedergegangen ist.
Hausbesitzer Wilfried Labusch aus Elmshorn mit einem Meteoritenstück, das zuvor das Dach seines Hauses durchschlagen hat. Bildrechte: dpa

Zudem weist der Elmshorn-Meteorit den Angaben zufolge eine intensive sogenannte Brekziierung auf. Das bedeutet, dass das Gestein aus verschiedenen Bestandteilen wie etwa sehr ursprünglichem und unverändertem sowie stark erhitztem Material besteht. Nach Angaben des Münsteraner Planetologen Markus Patzek entstand die Brekziierung durch vorherige Kollisionen des Meteoriten-Mutterkörpers im frühen Sonnensystem sowie im sogenannten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Am 25. April hatte gegen 14 Uhr eine Feuerkugel über Schleswig-Holstein aufgeleuchtet. Kurz darauf entdeckten Einwohner der Stadt Elmshorn Einschläge auf Dächern und in Gärten. Sie fanden Meteoritenstücke von einigen Hundert Gramm bis mehreren Kilogramm Gewicht. Einige der Fundstücke stellten sie Wissenschaftlern zur Untersuchung zur Verfügung.

dpa

24.05.2023 10:58 Uhr | Mountainbiking beeinträchtigt Tier- und Pflanzenwelt

Mountainbiking bzw. Mountainbiken hat zahlreiche direkte und kurzfristige negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Böden. Das ist das Ergebnis einer Review-Studie von Sportökologen der Universität Bayreuth auf der Grundlage zahlreicher Fachstudien. Besonders gravierend sind die Folgen demnach, wenn naturnahe Flächen erstmals durch Mountainbiker genutzt werden. Durch das Anlegen neuer Wege und Querfeldeinfahrten würden Wildtiere ihr Verhalten ändern. Zudem werde die Vegetation sichtbar beeinträchtigt und die Bodenerosion gesteigert.

Mountainbiker fährt querfeldein eine Almwiese in den Alpen hinunter.
Ein Mountainbiker querfeldein in den Alpen: Die kurzfristigen negativen Folgen für die Natur sind nachgewiesen. Bildrechte: imago images/Westend61

Die ökologischen Folgen seien umso auffälliger, als insbesondere Gebiete mit ausgeprägter landschaftlicher Vielfalt für Outdoor-Sportarten wie das Mountainbiken attraktiv seien, so die Bayreuther Sportökologen. In einer der von ihnen ausgewerteten Studien wurde beispielsweise eine Verringerung der mikrobiellen Biomasse in den Böden auf einem Geländestreifen von bis zu 20 Metern neben den Wegen nachgewiesen. Dadurch werde die Nährstoffversorgung der Pflanzen beeinträchtigt und die Bodenerosion im Bereich der unbefestigten Wege zusätzlich verstärkt. Das Verlassen der vorgegebenen Wege verursache zudem weitere Schäden.

Auch auf die Tierwelt hat das Mountainbiken direkte Auswirkungen. Häufig reagieren Wildtiere auf Mountainbiker, indem sie die Nähe zu deren Wegen meiden. Nicht selten verkürzt das Auftauchen der Radsportler die Ruhezeiten der Tiere und stört sie bei der Nahrungsaufnahme. Einige Arten ändern deshalb sowohl ihre Lebensräume als auch ihren Tagesrhythmus. Die Autoren verweisen allerdings darauf, dass anhand der vorliegenden Erkenntnisse bislang nur kurzfristige ökologische Folgen des Mountainbikens aufgezeigt werden können. Einschätzungen langfristiger Folgen blieben wegen der Komplexität von Ökosystemen und ihrer jeweiligen Eigendynamik jedoch schwierig.

23.05.2023 18:15 Uhr | Über 840 Millionen Menschen leiden 2050 an Rückenschmerzen

Rückenschmerzen haben nach der Auswertung von Daten in den zurückliegenden 30 Jahren stark zugenommen. Nach einer in der Fachzeitschrift The Lancet Rheumatology veröffentlichten internationalen Studie litten 2018 weltweit etwa 500 Millionen und 2020 bereits 619 Millionen Menschen unter Schmerzen im unteren Rücken. Neuste Modellrechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2050 sogar 843 Millionen Menschen auf der Welt von Rückenschmerzen betroffen sein werden.

Eine Junge Frau mit Rückenschmerzen.
Weltweit leiden mehr Frauen an Rückenschmerzen als Männer. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Den Schätzungen für 204 Länder zufolge traten Rückenschmerzen im Zeitraum 1990 bis 2020 "altersstandardisiert" am häufigsten in Ungarn und Tschechien auf, am seltensten auf den Malediven und in Myanmar. Unabhängig von Ländern und Regionen waren in allen Altersgruppen mehr Frauen als Männer betroffen, wobei die Unterschiede zwischen den Geschlechtern ab 75 Jahren deutlicher ausfielen. Insgesamt traten die Rückenschmerzen am häufigsten bei Menschen im Alter von 85 Jahren auf. Für Deutschland hatte übrigens eine Stichprobe des Robert Koch-Instituts (RKI) 2021 aufgezeigt, dass mehr als zwei Drittel der Befragten von Rückenschmerzen betroffen waren, die meisten im unteren Wirbelsäulenbereich.

Schmerzen im unteren Rücken sind den Berechnungen zufolge global die häufigste Ursache für "Lebensjahre in schlechterer Gesundheit": 69 Millionen solche Lebensjahre gingen demnach im Jahr 2020 auf das Konto von Rückenschmerzen. Zwei Fünftel seien auf die Risikofaktoren einer schlechten Arbeitsplatz-Ergonomie (häufiges Heben schwerer Lasten, langes Stehen oder ungünstige Sitzpositionen), von Übergewicht und Rauchen zurückzuführen gewesen. Vermutet wird, dass die blutgefäßverengende Wirkung von Nikotin Arteriosklerose und damit eine schlechtere Versorgung von Knochen, Bandscheiben und Rückenmuskulatur begünstigt.

dpa

23.05.2023 17:00 Uhr | Gibt es einen Zusammenhang zwischen Covid-19 und Diabetes Typ 1?

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit, deren Entstehung bislang kaum geklärt ist. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass es während der Corona-Pandemie in Bayern bei Kindern und Jugendlichen deutlich mehr Fälle gab und dass diesen Fällen überdurchschnittlich häufig eine Corona-Infektion vorausging. Forscher hatten schon länger einen Zusammenhang zwischen Viruserkrankungen wie der Grippe und Diabetes Typ 1 vermutet. Mehr dazu im folgenden Artikel.

23.05.2023 16:45 Uhr | Plastikreise: Wo Mikroplastik in der Nordsee festhängt

Mit aufwendigen Experimenten und Modellen haben Forscher untersucht, wie sich größere Plastikteile in der Nordsee verteilen. Problematisch sind vor allem Zonen, wo sich Süßwasser aus Flüssen mit dem Meer mischt. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

23.05.2023 15:24 Uhr | Mit Äpfeln und Brombeeren Gebrechlichkeit vorbeugen

Lebensmittel, die besonders viele Flavonole enthalten, können die Wahrscheinlichkeit verringern, im Alter an chronischem Belastbarkeits- und Kraftverlust, sprich an Gebrechlichkeit, zu erkranken. Vor allem Lebensmittel wie Äpfel oder Brombeeren, die das Flavonol Quercetin enthalten, sind in dieser Hinsicht besonders wertvoll. Das ist das Ergebnis einer Beobachtungsstudie von Forschern aus den USA und aus Israel.

Äpfel und Brombeeren samt Laub liegen auf einer Bastmatte
Äpfel und Brombeeren sind besonders geeignet, um einer Gebrechlichkeit im Alter vorzubeugen. Bildrechte: Imago/PantherMedia / Rui Vale de Sousa

Die Autoren fanden heraus, dass bereits die Erhöhung der täglichen Flavonol-Aufnahme um 10 Milligramm die Wahrscheinlichkeit einer Gebrechlichkeit um 20 Prozent verringert. Einzelpersonen könnten leicht 10 Milligramm Flavonole pro Tag zu sich nehmen, da ein mittelgroßer Apfel etwa diese Menge enthalte.

Flavonole sind eine Untergruppe der Flavonoide, einer Gruppe pflanzlicher Naturstoffe, die bei vielen Obst- und Gemüsesorten für die rote, blaue, hellgelbe und violette Farbe verantwortlich sind. Flavonoide besitzen allgemein eine antioxidative und gesundheitsfördernde Wirkung.

23.05.2023 14:12 Uhr | Sachsen gibt Maori-Überreste an Neuseeland zurück

Die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen haben menschliche Überreste nach Neuseeland zurückgegeben. Wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mitteilten, wurden die Knochen und Haarproben von insgesamt 64 Maori aus Neuseeland bzw. Moriori von den Chatham-Inseln in einer feierlichen Zeremonie in Leipzig rückübereignet. An der Zeremonie nahmen auch offizielle Vertreter Neuseelands teil.

Maori in Wairoa vor Totempfahl um 1880
Maori in Wairoa auf der Nordinsel Neuseelands vor einem Totempfahl, um 1880 (Themenbild). Bildrechte: IMAGO / KHARBINE-TAPABOR

Zurückgegeben wurden auch Gipsabgüsse von acht Maori, die von ihrer Herkunftsgemeinschaft als Ahnen verstanden werden. Ferner wurde eine Grabbeigabe repatriiert. Dabei handelt es sich um eine hölzerne Keule, die zusammen mit drei Individuen einem Grab entnommen worden war. Die Gebeine stammen den Angaben zufolge aus Grabplünderungen sowie von Opfern gewaltsamer Auseinandersetzungen. Sie gelangten zwischen 1870 und 1905 als Kauf oder Schenkung nach Dresden. Die Rückgabe ist Teil einer deutschlandweiten Reihe von Repatriierungen nach Neuseeland, an denen auch Museen aus Stuttgart, Hildesheim, Mannheim und Göttingen beteiligt sind.

epd

23.05.2023 13:26 Uhr | Hocheffizienter Minikocher für Afrika made in Leipzig

Wissenschaftler des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig haben einen besonders kleinen, sauberen, effizienten und günstigen Minikocher entwickelt, der an die speziellen Verhältnisse im westafrikanischen Togo angepasst ist. Die Neuentwicklung benötigt nicht nur deutlich weniger Brennstoff als traditionelle Kocher, sondern erzeugt auch viel weniger Emissionen.

Minikocher Apeli auf einer Handfläche
Der speziall für Afrika entwickelte Minikocher "Apeli" des DBFZ Leipzig. Bildrechte: Dr. Dennis Krüger

Der neue Minikocher "Apeli" arbeitet in einem mehrstufigen Verbrennungsprozess, der die komplette thermische Nutzung der Brennstoffe (Holzpellets, Bambus, Palmkernschale) ermöglicht. Brennkammerbasis ist eine handelsübliche Konservendose, die Hülle besteht aus gegossener Keramik. Dazu gehört ein äußeres Gestell als Topfhalter. Der geschätzte Verkaufspreis von "Apeli" in Togo wird bei einer Massenproduktion etwa 10 US-Dollar betragen. Er ist damit für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich.

Bei monatelangen Tests in Togo zeigte sich, dass der Minikocher aus Leipzig geringere Kochzeiten aufwies, deutlich weniger Brennstoff benötigte und praktisch rauch- und geruchlos arbeitete. Bei Nutzung von Holzpellets benötigte "Apeli" fünfmal weniger Holz als ein Kochfeuer und zwanzigmal weniger Holz als ein Holzkohlekocher. In Togo wird bislang 80 Prozent des Energiebedarfs durch Holz aus dem Wald gedeckt, was wesentlich zur rasanten Entwaldung beiträgt.

Ein Satellit im All 1 min
Bildrechte: ESA, ATG mediala
1 min

Wir haben es schon oft gehört, dass die Fläche der Regenwälder schrumpft. Hier sieht man die Abholzung im Zeitraffer.

Fr 16.04.2021 14:24Uhr 00:40 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/regenwald-abholzung-zeitraffer-brasilien-amazonas100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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23.05.2023 12:25 Uhr | Solarpanele über Agrarflächen sorgen für geringere Verdunstung

Photovoltaik-Zellen über Feldern können bei Dürren ein Vorteil für Pflanzen sein. Eine Metastudie zeigt: Bei extremer Trockenheit überwiegt der Vorteil geringerer Verdunstung den Nachteil des geringeren Lichts. Mehr zum Thema im folgenden Artikel.

23.05.2023 11:35 Uhr | 380 neue Tier- und Pflanzenarten am Mekong entdeckt

In der südostasiatischen Mekong-Region haben Wissenschaftler in nur zwei Jahren 380 Tier- und Pflanzenarten entdeckt, die zuvor noch nie beschrieben wurden. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Umweltstiftung WWF hervor. Die meisten neuen Spezies seien in Vietnam und Thailand dokumentiert worden, gefolgt von Myanmar, Laos und Kambodscha.

Eine türkis-gelbe Echse sitzt senkrecht und kopfüber auf einem Baumstamm.
Eine der Neuentdeckungen: Die Blaukopf-Schönechse (Calotes goetzi) aus Kambodscha Bildrechte: dpa

Zu den bislang unbekannten Arten gehören die Blaukopf-Schönechse (Calotes goetzi) aus Kambodscha, die zur Verteidigung ihre Farbe wechselt, sowie eine Froschart (Theloderma khoii) aus dem Norden Vietnams, die sich mit einer Moos-ähnlichen Hautstruktur tarnt. Zudem konnte eine äußerst giftige Schlange (Bungarus suzhenae) dokumentiert werden, die nach einer Schlangengöttin aus einer chinesischen Legende benannt wurde. Einziges Säugetier auf der Liste ist eine Mausohrfledermaus (Myotis Hayesi) aus Kambodscha.

Auch zahlreiche wunderschöne Blumen wie die leuchtend rosa-gelbe Mini-Orchidee Dendrobium fuscifaucium (Laos) sowie neue Arten von Begonien und Rhododendren sind unter den neu entdeckten Arten. Seit 1997 sind dem WWF-Bericht zufolge im Gebiet des gewaltigen Mekong-Flusses 3.389 zuvor unbekannte Pflanzen, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere dokumentiert worden.

dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 19. Mai 2023 | 21:00 Uhr

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