4.000 Jahre alte Felsmalerei aus den Drakensbergen in Südafrika
Die Felsmalerei aus den Drakensbergen in Südafrika zeigt jagende Menschen vor 4.000 Jahren. Bildrechte: IMAGO / Markus Matzel

Wissen-News Super-Vulkanausbruch vor 74.000 Jahren ließ Menschen aus Afrika auswandern

21. März 2024, 16:08 Uhr

Der Ausbruch eines Super-Vulkans vor 74.000 Jahren könnte den Auszug des modernen Menschen aus Afrika befördert haben. Einer neuen Studie zufolge könnte ihr Weg auf der Suche nach Nahrung in Trockenzeiten entlang "blauer Autobahnen" aus saisonalen Wasserläufen und Wasserlöchern geführt haben.

Ein Super-Vulkanausbruch könnte die Ausbreitung des frühen modernen Menschen über Afrika hinaus befördert haben. Das geht aus einer in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie hervor. Demnach fanden US-Forscher im Nordwesten Äthiopiens Hinweise, dass die Menschen vor 74.000 Jahren nicht nur den Ausbruch des Toba, eines der größten Supervulkane der Geschichte, überlebten, sondern sich auch erfolgreich an die mit der Super-Eruption einhergehenden Umweltveränderungen anpassten. Diese Anpassungsfähigkeit, so die Forscher, könnte auch die spätere Ausbreitung des modernen Menschen aus Afrika und über den Rest der Welt erleichtert haben.

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Bildrechte: MDR/Karsten Möbius

Die bisherige Hypothese zum Auszug moderner Menschen aus Afrika ging davon aus, dass dieser auf "grüne Korridore" in Feuchtzeiten beschränkt war. Dort habe Nahrung im Überfluss dafür gesorgt, dass sich menschliche Populationen gut ausbreiten konnten. Die neue Studie deutet jedoch darauf hin, dass sich auch Menschen in trockenen Intervallen entlang "blauer Autobahnen" ausgebreitet haben könnten, die von saisonalen Flüssen geschaffen wurden. Demnach jagten die Menschen in Trockenperioden zunächst Tiere an Wasserlöchern. Als diese immer kleiner wurden, gingen sie zum Fischfang über.

Das Schrumpfen der Wasserlöcher in Trockenzeiten könnte nach Ansicht der Forscher aber auch dazu geführt haben, dass die Menschen auf der Suche nach Nahrung immer weiter wanderten. War die Nahrung an einem Wasserloch aufgebraucht, waren sie gezwungen, zum nächsten Wasserloch weiterzuziehen. Den Studienautoren zufolge fungierten die in Feuchtzeiten vorhandenen saisonalen Flüsse als eine Art "Pumpen", die die Populationen entlang der Kanäle von einem Wasserloch zum anderen "absaugten", was möglicherweise die jüngste Ausbreitung des modernen Menschen über Afrika hinaus vorantrieb.

(dn)

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