Frauenkörper in Unterwäsche – Frau drückt beide Hände auf den Unterleib
Endometriose - 10 bis 15 Prozent aller Frauen leider darunter Bildrechte: imago/agefotostock

Medizin Hilfe für Endometriose-Patientinnen: Zellatlas kann neue Therapien ermöglichen

12. Januar 2023, 11:31 Uhr

Neue Hoffnung für Millionen Frauen: Forschende am kalifornischen Cedars-Sinai Medical Center haben eine neue Technologie entwickelt, mit der sich ein Profil der verschiedenen Zelltypen erstellen lässt, die zu Endometriose beitragen.

Zelluläre Daten waren für diese gynäkologische Erkrankung bisher nur begrenzt vorhanden, was die Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden eingeschränkt hat.

Bei Endometriose und ihren verschiedenen Untertypen kommt Gewebe ähnlich der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vor. Die Erkrankung ist chronisch und oft schmerzhaft, sie tritt bei etwa zehn Prozent aller Frauen auf. "Die Identifizierung dieser zellulären Unterschiede auf einer so detaillierten Ebene sollte es uns ermöglichen, die Entstehung, den natürlichen Verlauf und potenzielle therapeutische Ziele für die Behandlung besser zu verstehen", so Matthew Siedhoff, Mitautor der Studie. Bisher sei man auf Hormontherapie oder chirurgische Entfernung der Gebärmutter beschränkt, mit unterschiedlichem Erfolg.

Die Frage sei, warum sich die Krankheit oftmals wie Krebs verhalte, aber selten zu Krebs werde, erklärt Studienautorin Kate Lawrenson – auch darauf erhofft sich die Medizinerin Antworten. "Groß angelegte Sequenzierungsprojekte der nächsten Generation haben sich als äußerst hilfreich erwiesen, um die Funktionsweise von Krebs zu verstehen und gezielte Therapeutika zu entwickeln." Die Forschenden gehen davon aus, dass dies auch für Endometriose möglich sei. Das Team hat bereits damit begonnen, den neuen Zellatlas zu nutzen, um therapeutische Ziele in einem Mausmodell der Krankheit zu testen.

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