Ein Adventskranz aus Grünschnitt und trockenen Gräsern. Darauf vier große Stumpenkerzen.
Ohne Kerzen kein Adventskranz - aber was gilt es bei der Auswahl der Kerzen zu beachten? Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Licht im Advent Die richtige Kerze für den Adventskranz

17. November 2023, 09:59 Uhr

Ein Adventskranz braucht natürlich Kerzen. Aber da fangen die Probleme schon an: Welche Kerze passt zu meinem Kranz? Wie lange brennt sie und vor allem: Wie wird die Kerze sicher am Grün befestigt?

"Advent, Advent ein Lichtlein brennt" - nicht nur Kinderaugen beginnen zu leuchten, wenn zur Adventszeit Sonntag für Sonntag eine weitere Kerze angezündet wird. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts zelebrieren wir diese Tradition, mit der damals der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern den Kindern in einem Waisenhaus die Zeit bis Weihnachten veranschaulichen und verkürzen wollte. Damals zierten den Adventskranz 24 Kerzen: für die Werktage 20 kleine und vier große für die Sonntage.


Die richtige Kerze finden

Ganz gleich wie viele Lichter Sie auf Ihrem Kranz drapieren wollen, bei der Auswahl der Kerzen gibt es einiges zu beachten: Aus rein ästhetischen Gesichtspunkten sollte sich die Kerze der Farbgebung und Größe des Kranzes anpassen. Im Idealfall führt die Kerze den farblichen Hauptakzent fort. Falls Sie keine Kerze finden, die den gleichen Rot- oder Blauton trifft, sind weiße Kerzen ein guter Kompromiss.

Die Höhe der Kerzen sollte etwa das Anderthalbfache der Kranzhöhe bemessen. Ist Ihr Kranz also zehn Zentimeter hoch, können die Kerzen gut und gern 15 Zentimeter hoch sein. In der Regel werden Stab- oder Stumpenkerzen für einen Kranz verwendet, wobei letztere etwas sicherer stehen. Kugelkerzen fehlt es in der Regel an der nötigen Höhe.


Brenndauer einer Kerze

Das Wachs spielt für die Brenndauer eine wichtige Rolle. Brennt eine Paraffinkerze beispielsweise zehn Stunden lang, hält eine gleichgroße Kerze aus Stearin etwa 12 Stunden, während eine vergleichbare Bienenwachskerze sogar 20 Stunden Licht spendet. Wer es für seine Kerze berechnen will, findet dafür im Internet praktische Rechentools. Wie lang eine Kerze brennt, hängt dabei auch mit der Dochtgröße zusammen, denn ein großer Docht bringt auch eine große Flamme hervor und verbrennt dementsprechend schneller das Wachs. Empfohlen wird eine Dochtlänge von 1,5 Zentimetern. Übrigens brennen durchgefärbte Kerzen tendenziell etwas länger, da der Farbstoff die Flamme hemmt. Dafür ist das Licht etwas weniger hell. Das gleiche gilt übrigens auch für Duftkerzen.

Zwei weiße Stumpenkerzen vor Pampasgräsern auf einem Holztisch.
Umso mehr Wachs, desto länger die Brenndauer – viele schwören beim Adventskranz deshalb auf Stumpenkerzen. In vielen Familien brennen sie nicht selten den ganzen Dezember hindurch. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Sicherheit: Standfeste Kerzen

Beim Thema Sicherheit gilt vor allem: Lassen Sie einen angezündeten Adventskranz nicht unbeaufsichtigt. Darüber hinaus sollten Ihre Kerzen auf einem Kerzenteller stehen, um die Brandgefahr zu verringern. Es gibt aber auch selbstlöschende Kerzen, bei denen der Docht kurz vor dem Boden aufhört oder auf einem Metallplättchen endet, und die Flamme frühzeitig erlischt. Eine andere Möglichkeit sind Gläser, die Sie auf dem Kranz befestigen können und die sich hervorragend für Teelichter und andere kleinere Kerzen eignen. Egal ob Teller oder Glas: Achten Sie beim Befestigen darauf, dass das jeweilige Element am besten mit einem dreibeinigen Pikser im Kranz befestigt ist. Dadurch bekommt es optimalen Halt. Sollten Sie Stabkerzen verwenden, können Sie die Kerze mit etwas geträufeltem Wachs in die Halterung kleben oder auf Floristen-Knete zurückgreifen. Nach kurzem Erwärmen klebt die Knete und lässt sich später rückstandslos entfernen.

Ein dreibeiniger Kerzenteller für Stumpenkerzen. Aus dem Teller ragen zwei Nadeln hervor.
Ein dreibeiniger Kerzenteller für Stumpenkerzen. Die Kerze wird durch zwei weitere Pikser auf dem Teller gehalten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Kerzenpflege

Damit Sie möglichst lange etwas von Ihren Kerzen haben, sollten Sie diese mit Bedacht entzünden. Gerade Stumpenkerzen brauchen eine gewisse Zeit bis sie zum Rand durchgebrannt sind. Erst dann verbrennen sie das Wachs gleichmäßig und halten somit am längsten. Auch wenn wir alle die Kerzen gerne auspusten, ist das Löschen per Hand sinnvoller. Tauchen Sie den Docht dabei ins flüssige Wachs, damit die Flamme erstickt und richten ihn anschließend wieder auf. Der mit Wachs getränkte Docht verbrennt beim erneuten Anzünden nämlich dann nicht die Fasern, sondern erst einmal das Wachs.

Ein Adventskranz mit Dekor um Kerzengläser drapiert. In den Gläsern stehen weiße Stumpenkerzen.
Eine zusätzliche Sicherheit bieten Steckgläser, in denen die Kerzen auch windgeschützt sind. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Quelle: Martin Neumann, MDR Garten-Florist 2020

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Dezember 2022 | 08:30 Uhr