Zimmerpflanzenklassiker Den Gummibaum richtig pflegen und vermehren

bot. Ficus elastica

07. Dezember 2023, 11:17 Uhr

Der Gummibaum ist ein treuer und pflegeleichter Begleiter in der Wohnung und im Büro. Eine gute Pflanze für Menschen, die ihren grünen Daumen erst mal testen wollen. Wir geben Pflegetipps und stellen die große Verwandtschaft des Gummibaums vor.

Auf einen Blick
Heimat Süd- und Südostasien
Pflanzenfamilie Maulbeergewächse (Moraceae)
Wuchs in der Natur 20 bis 40 Meter
Blüte ja (am natürlichen Standort)
Früchte ja (ungenießbar, entwickeln sich nur am natürlichen Standort)
Standort hell, aber ohne direkte Sonne
Boden Zimmerpflanzenerde
Winterhart nein
Mehrjährig ja
Lebensdauer Bei guter Pflege fünfzehn Jahre und älter.
Besonderheiten Manche Menschen reagieren allergisch auf den weißen Milchsaft (Latex). Kleinkinder und Haustiere sollten damit nicht in Berührung kommen.

Das Image des Gummibaums ist so angestaubt wie oftmals seine Blätter. Eigentlich zu Unrecht, denn die aus den Tropen stammende Pflanze ist langlebig und genügsam. Und wem die klassisch-grünen Blätter zu langweilig sind, kann auch zu panaschierten Varianten greifen.

Gummibaum Ficus elastica 'Belize'
Dieser Ficus elastica 'Belize' besticht mit seinen schön panachierten Blättern. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Gummibaum - die richtige Erde und der perfekte Standort

Gummibäume stammen aus den Tropen, diese Herkunft sollte man bei ihrer Pflege im Blick haben. So ist der Boden dort oft mager, daher reicht es, wenn Sie normale Zimmerpflanzenerde verwenden. Sie muss nicht speziell aufgedüngt sein. Während der Wachstumsperiode von März bis August können sie die Pflanze ab und zu mit einem Flüssigdünger versorgen.

Gummibäume stehen gern hell, aber nicht in der prallen Sonne. Sie benötigen Temperaturen ab 18 Grad Celsius und höher. Vermeiden Sie Zugluft. Wenn sich Staub auf den großen Blättern ansammelt, sollte man ihn abwischen oder die ganze Pflanze abduschen, sofern das bei möglich ist.

 staubbedecktes Blatt eines Gummibaums (Ficus elastica)
Da es in Wohnungen nun mal nicht regnet, lagert sich auf den Blättern des Gummibaums mit der Zeit Staub ab. Die Pflanze freut sich, wenn sie davon befreit wird. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Den Gummibaum gießen und schneiden

Lieber etwas weniger gießen als zuviel, ist die Devise beim Gummibaum. Mit Trockenzeiten während Abwesenheiten kommt er besser zurecht als mit Staunässe, die er gar nicht verträgt. Fügen Sie daher unten in den Topf am besten eine Drainageschicht aus Kies, Blähton, Tonscherben oder ähnlichem ein. Tontöpfe sorgen zudem für ein besseres Wurzelklima als solche aus Kunststoff.

Gummibäume können problemlos geschnitten werden, damit sie nicht zu groß werden und sich schön verzweigen. Je stärker der Rückschnitt, desto kräftiger der folgende Austrieb. Der beim Schneiden austretende dickflüssige Milchsaft kann bei empfindlichen Personen die Haut reizen und außerdem unschöne Flecken an Kleidung und Mobiliar verursachen. Tupfen Sie die Schnittstellen am besten mit einem Tuch oder einer Papierserviette ab.

Krankheiten und Schädlinge am Gummibaum

Woll-und Schildläuse können Gummibäumen zusetzen. Sie sind leider hartnäckig. Separieren Sie erkrankte Pflanzen von anderen, damit sie sich nicht anstecken. Wenn Sie nicht auf im Handel erhältliche Mittel zurückgreifen wollen, können Sie die Läuse versuchen abzuwaschen oder abzubürsten.

Blatt eines Gummibaums (Ficus elastica) mit Wolläusen
Wollläuse sind hartnäckige Begleiter. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Den Gummibaum vermehren

Einen Gummibaum zu vermehren ist kinderleicht: Sie können einfach Stecklinge abschneiden, die sie dann entweder in Wasser oder gleich in Erde bewurzeln lassen. Bei letzterer Variante sollte der Steckling gleichmäßig feucht gehalten werden.

Ficus - zu der Pflanzengattung gehören fast 1.000 Arten

Ficus ist lateinisch und bedeutet auf Deutsch "Feige". Und tatsächlich sind die Gummibäume in unseren Wohnungen auch mit der Echten Feige (Ficus carica) verwandt. Korrekter wäre es daher von Feigenbäumen statt Gummibäumen zu sprechen. Umgangssprachlich werden verschiedene Vertreter der großen Gattung Ficus als "Gummibaum" bezeichnet, zum Beispiel die Geigenfeige (Ficus lyrata) oder die Birkenfeige (Ficus benjamina).

Feigen So vielfältig sind Gummibäume

Wussten Sie, dass Echte Feigen und Gummibäume verwandt sind? Beide gehören zur großen Gattung der Feigen - auf lateinisch Ficus. Sie umfasst weltweit etwa 750 bis 1.000 Arten. Wir geben einen kleinen Einblick.

Gummibaum (Ficus elastica)
Der Gummibaum schlechthin: Ficus elastica. Richtiges Baumformat erreicht er in unseren Wohnungen allerdings nicht. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Gummibaum (Ficus elastica)
Der Gummibaum schlechthin: Ficus elastica. Richtiges Baumformat erreicht er in unseren Wohnungen allerdings nicht. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Gummibaum Ficus elastica 'Belize'
Der klassische Gummibaum kann auch bunt, wie dieser Ficus elastica der Sorte 'Belize' mit seinen schön panachierten Blättern beweist. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs
geigenblättriger Gummibaum, Geigenfeige (Ficus lyrata)
Der geigenblättrige Gummibaum oder auch Geigenfeige (Ficus lyrata) hat seinen Namen von seinen großen, geigenförmigen Blätter. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Nahaufnahme geigenblättriger Gummbaum (Ficus lyrata)
Die ledrigen Blätter der Geigenfeige (Ficus lyrata) können durchaus 40 Zentimeter lang werden. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Feigenbäumchen im Kübel in einem Gewächshaus
Auch Feigen (Ficus carica) gehören zur großen Gattung Ficus. Durch den Klimawandel gedeihen sie zunehmend in Mitteleuropa. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Früchte an einem Feigenbäumchen
Die Echte Feige bildet auch bei uns unter günstigen Bedingungen Früchte aus. Das tun ihre Ficus-Verwandten hingegen nur in ihrer natürlichen Umgebung - oder in großen Tropenhäusern. Außerdem sind die Früchte der Zier-Ficus-Arten meist nicht geniessbar. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Gummibaum, Kletterfeige (Ficus pumila)
Die Kletterfeige (Ficus pumila) bewächst in den Tropen ganze Wände. Bei uns kennt man sie als Zimmerpflanze. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Würgefeige
So groß können Ficus-Bäume in natura werden, wie diese Würgefeige im Botanischen Garten von Puerto de la Cruz auf der Kanareninsel Teneriffa beweist. Bildrechte: MDR/Michael Wenkel
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. Dezember 2023 | 08:30 Uhr

Ursprünglich hat sich der Name "Gummibaum" etabliert, weil die Pflanze bei Verletzungen einen dicklichen Milchsaft absondert, aus dem Naturkautschuk hergestellt werden kann. Zum kommerziellen Anbau für die Kautschukgewinnung verwendet man jedoch den ertragreicheren Kautschukbaum (Hevea brasiliensis), der nicht mit der Ficus-Gattung verwandt ist.

In den Tropen erreichen die Ficus-Arten die Ausmaße von Bäumen. Dort blühen sie auch und tragen Früchte. In hiesigen Breiten kann man ausgewachsene Gummibäume allenfalls in Tropenhallen sehen, wie beispielsweise dem Gondwanaland im Leipziger Zoo.

Tropenhaus Gondwanaland im Leipziger Zoo 3 min
Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
3 min

Viele Zimmerpflanzen stammen aus den Tropen. In der Wohnung allerdings erreichen sie längst nicht ihre natürliche Größe. Im Gondwanaland Leipzig ist das anders. Zoogärtner Christian Ludwig erklärt, woran das liegt.

MDR Garten So 12.02.2023 08:30Uhr 02:34 min

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Quelle: MDR Garten (dgr)

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