Duftende Anmut Maiglöckchen pflanzen, pflegen und vermehren
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Botanischer Name: Convallaria majalis
03. Mai 2024, 11:09 Uhr
Maiglöckchen bezaubern mit ihren intensiv duftenden, anmutigen Blüten. Wir zeigen, wie die genügsame Blume im Garten gedeiht und vermehrt wird. Wer nicht bis zum Mai darauf warten möchte, kann versuchen, sie auf der Fensterbank vorzutreiben.
Maiglöckchen im Garten pflegen
Maiglöckchen sind genügsam. Als Waldbewohner brauchen sie keine spezielle Aufmerksamkeit, sofern die Standortbedingungen stimmen. Pralle Sonne ist nichts für die Pflanzen. Insbesondere junge oder frisch gepflanzte Maiglöckchen vertragen keine länger anhaltende Trockenheit, daher kann es nach einem niederschlagsarmen Winter oder in einem sehr trockenen Frühjahr sinnvoll sein, sie zu gießen.
Die Frühblüher mögen einen humosen Boden. Man kann Maiglöckchen Ende März bis Anfang April oder bereits im Herbst mit einer Lage Lauberde oder reifem Kompost stärken.
Der richtige Standort für Maiglöckchen
In der Natur fühlt sich das Maiglöckchen in Buchen- und Laubmischwäldern wohl. Sein Standort im Garten sollte deshalb halbschattig bis schattig sein. So eignen sich Maiglöckchen sehr gut als Unterpflanzung von Sträuchern und Gehölzen. Auch unter Laub- und Obstbäumen fühlt es sich wohl. Ist es jedoch zu schattig, kann es passieren, dass die Staude nicht blüht und nur Blätter treibt.
Aufgrund seiner Waldheimat liebt das Maiglöckchen einen lockeren, humusreichen Boden. Sand und Lehm können gerne enthalten sein. Ideal ist es, wenn der Boden einen leicht sauren pH-Wert zwischen 4,5 und 6 hat. Der Boden sollte eher feucht und nicht zu trocken sein, Staunässe mag die Pflanze jedoch gar nicht.
So werden Maiglöckchen vermehrt
Wenn die Blätter im Herbst einziehen, werden die Wurzeln ab Mitte Oktober vorsichtig mit der Grabegabel ausgehoben. Die Rhizome lassen sich einfach teilen, indem man sie in Stücke schneidet. Allerdings sollten mindestens ein bis zwei Knospen pro Wurzelstück erhalten bleiben. Danach werden die Stücke an anderer Stelle wieder eingegraben - günstig ist eine Beigabe von Laubkompost - und in den ersten Wochen regelmäßig mit Feuchtigkeit versorgt.
Fühlen sich Maiglöckchen an einem Standort wohl, neigen sie über ihre unterirdischen Rhizome zur Ausbreitung und können dann auch andere Arten verdrängen. Wer seine Maiglöckchen im Zaum halten möchte, sollte entweder eine Wurzelsperre einbauen oder sie gleich im Topf beziehungsweise Kübel kultivieren.
Maiglöckchen für den Frühling im Haus vortreiben
Wer schon im zeitigen Frühjahr einen duftenden Frühlingsgruß zu Hause haben möchte, kann Maiglöckchen auf der Fensterbank vortreiben. Dazu gräbt man vom Spätherbst bis Anfang Dezember einige Rhizomstücke aus. Um Blüten- von Blattkeimen zu unterscheiden, braucht es ein geübtes Auge.
Blütenkeime sind unten dicker und laufen nach oben hin spitz zu. Anschließend wird das Wurzelgeflecht in einen Blumentopf eingesetzt, der eine Mischung aus Garten- und Blumenerde enthält. Nun werden die Töpfe wieder in die Erde versenkt und die Stelle im Beet markiert, damit man sie wiederfindet.
An einem frostfreien Februartag nimmt man die Töpfe aus dem Boden heraus und stellt sie auf eine helle Fensterbank in der Wohnung. Sie müssen regelmäßig feucht gehalten werden. Nach etwa 20 Tagen kommen die Blüten zum Vorschein. Sind die Maiglöckchen im Topf verblüht, können sie im Frühjahr wieder in den Garten ausgepflanzt werden.
Besondere Maiglöckchen-Sorten
Wer Maiglöckchen jenseits der weißblühenden Wildform ausprobieren möchte, kann auf einige Zuchtsorten zurückgreifen. So blüht die bekannte Sorte 'Rosea' in zarten Rosatönen. Mit rosa-weiß gefüllten Blüten schmückt sich die Sorte 'Plena'. Und mit großen, stark duftenden Blüten macht 'Grandiflora' auf sich aufmerksam.
Dann gibt es auch noch Sorten, die weniger durch ihre Blüten als durch ihre Blätter auffallen, zum Beispiel 'Silberconfolis' (grüne Blätter mit silbrigem Blattrand) oder 'Lineata' (grüne Blätter mit gelben Längsstreifen).
Achtung, Maiglöckchen sind giftig! Alle Teile der Maiglöckchen sind für Menschen giftig und dürfen nicht verzehrt werden. Hat man sich mit Maiglöckchen befasst, sollten also die Hände gewaschen werden. Besondere Vorsicht ist bei kleinen Kindern und Haustieren geboten, die auf die Idee kommen könnten, die Pflanzen anzuknabbern oder das Wasser aus der Blumenvase zu trinken. Außerdem besteht Verwechslungsgefahr zum essbaren Bärlauch, dessen Blätter dem Maiglöckchen sehr ähneln. Also genau hingucken!
Heimat | Europa |
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Pflanzenfamilie | Spargelgewächse (Asparagaceae) |
Wuchs | zwischen 10 und 30 cm hoch |
Blüte | weiße Blütenglöckchen |
Früchte | rote Beeren |
Standort | halbschattig bis schattig |
Boden | humusreich, leicht sauer, ähnlich wie Laubwaldboden |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Duftpflanze steht unter Naturschutz Alle Pflanzenteile sind giftig! Verwechslungsgefahr mit essbarem Bärlauch. |
Verwendung | Zierpflanze, Bodendecker, früher Heilpflanze (nicht zur Selbstmedikamentation!) |
Quelle: Dr. Günter Haberland, Maiblumenexperte aus Wittenberg
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. November 2020 | 08:30 Uhr