Herbstgarten Heuchera: Purpurglöckchen für Kübel und Beet
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Heuchera - auch Purpurglöckchen genannt - gibt es mit vielen unterschiedlichen Blattformen und -farben. Bis September schweben Rispen mit weißen bis purpurfarbenen Glöckchen über den Blättern. Wir geben Tipps, wie Sie die Blattschmuckstaude im eigenen Garten erfolgreich kultivieren können und was Sie dabei beachten sollten. Beraten hat uns unter anderem Pflanzenplaner Daniel Zugwurst vom egapark in Erfurt.

Heuchera werden umgangssprachlich Purpurglöckchen genannt. Die Pflanzen aus der Familie der Steinbrechgewächse bringen Farbe in unsere Gärten. Die hübschen Blüten sind hierbei durch gekonnte Zuchtarbeit längst in den Hintergrund gerückt. Stattdessen gibt es unzählige buntlaubige Sorten dieser immergrünen Stauden. Die Heuchera stammt aus den Laubwäldern Nordamerikas und den Gebirgen Mexikos.
Heimat | Nordamerika, Mexiko |
Pflanzenfamilie | Steinbrechgewächse |
Wuchs | Die Gruppen oder Polster bildende Staude wird bis zu 40 Zentimeter hoch und breit. Daran wachsen herzförmig, gelappte, marmorierte, wintergrüne, teils farbige Blätter. |
Blüte | Die Optik der Blüte variiert in Größe und Form je nach Sorte. Sie gibt es in weiß, rosa bis karminrot; in Glocken- und Rispenform. Blütezeit ist von Mai bis Juli. |
Früchte | nein |
Standort | sonnig bis halbschattig |
Boden | durchlässiger, humoser, lehmiger Boden |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Vermehrung | Teilung, Stecklinge (ggf. Aussaat im Frühjahr) |
Besonderheiten | Hauptsächlich kommt die Staude wegen ihres dekorativen Laubes zum Einsatz. Sie eignet sich aber nicht nur für einen Einsatz im Beet oder Steingarten, sondern auch im Topf oder Kübel. |
Pflanzen
Je nach Wuchs sollten fünf bis sechs Heucheras auf einen Quadratmeter gepflanzt werden. Es empfiehlt sich, nicht zu viele, verschiedene Sorten in einem Garten anzupflanzen, da dies unter Umständen unruhig wirken kann. Hier ist weniger mehr: Durch wenige Sorten in größerer Stückzahl entsteht ein gleichmäßiges Pflanzenbild im Garten.
Aufgrund ihrer Rhizom-Bildung schiebt sich die Pflanze immer weiter aus dem Boden heraus. Deshalb sollte sie immer mal wieder tiefer eingebuddelt werden. Alternativ bietet sich eine Rundumerhöhung an.
Heucheras mögen Halbschatten. Generell gilt die Faustregel: Je dunkler ihre Blätter, desto mehr Sonne vertragen sie. Wenn die Blätter der dunklen Sorten zu wenig Sonne abbekommen, vergrünen sie.
Das Farbspektrum der Heuchera-Blätter reicht von gelb über violett und rot bis fast schwarz, auch mehrfarbige Sorten sind keine Seltenheit. Zwischen April und September schweben Blütenrispen mit kleinen weißen, rosa- oder purpurfarbenen Glöckchen über den Blättern. Die Rispen werden je nach Sorte 40 bis 80 Zentimeter hoch.
Pflege
Generell kann die Purpurglöckchen als pflegeleicht eingestuft werden. Allerdings gilt auch: Zunächst muss der richtige Standort gefunden werden.
Die aus den Wäldern Nordamerikas stammende Staude bevorzugt humosen, wasserdurchlässigen Boden. Sie wächst im Kübel gut, ist aber auch im Topf eine schöne Pflanze zum Kombinieren. Hitze und Trockenstress bekommt den Pflanzen nicht, daher sollten sie im Sommer gegossen werden. Der Wasserbedarf ist bei sonnigem Stand deutlich erhöht. Staunässe sollte aber unbedingt vermieden werden.
Das Purpurglöckchen ist winterhart, seine Blätter sind wintergrün. Mit Laubkompost können die Purpurglöckchen zusätzliche Nährstoffe erhalten. In milden Wintern halten Purpurglöckchen sogar ihr Laub, durch die Ausbringung von Rindenmulch lässt sich die Winterhärte der Blätter erhöhen.
Ansonsten bedarf die Staude im Winter keiner speziellen Pflegemaßnahmen und gehört zu den mehrjährigen Pflanzen. Wenn das Purpurglöckchen verblüht ist, sollten allerdings die Blütenstände ausgeputzt werden.
Vermehrung
Die Vermehrung des Purpurglöckchens ist sehr einfach durch Teilung möglich. Hierbei wird die Staude ausgegraben und per Hand oder Spaten in mehrere Teile mit Blättern und Wurzeln aufgespalten und wieder eingesetzt. Die Vermehrung durch Samen ist nur bei den natürlichen Arten, nicht aber bei den Zuchtformen möglich, da diese meist unfruchtbar sind oder völlig anders aussehende Pflanzen entstehen würden.
Schädlinge und Krankheiten
Bei den älteren Sorten gab es öfter Probleme mit Würmern (Nematoden). Durch gekonnte Züchtung ließ sich dieser Schädling immer weiter verdrängen. Bei den modernen Sorten gibt es nur noch Probleme mit Mehltau. Der kann immer dann auftreten, wenn es bei schöner Witterung zu Tauablagerungen auf den Blättern kommt. Pilzliche Erkrankungen lassen sich jedoch vermeiden, indem man die Pflanzen nicht zu tief in die Erde einsetzt, sie nicht zu spät am Abend gießt und die Blätter nicht benässt.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. Oktober 2018 | 08:30 Uhr