Pflanzenlampe mit roten und blauen LED-Lichtern
Im Februar und März reicht das Tageslicht in Wohnräumen in der Regel nicht für die Anzucht aus. Daher empfiehlt es sich, eine spezielle Pflanzenlampe anzuschaffen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Anzucht im Februar und März Welches Gemüse Sie im Frühjahr aussäen und vorziehen können

31. Januar 2024, 11:51 Uhr

Bei vielen Obst- und Gemüsearten, die Wärme mögen, zahlt sich eine geschützte Anzucht im Februar oder März aus. Beispiele sind Tomaten, Chili, Paprika und Physalis. Was bei der Aussaat und Vorkultur zu beachten ist, erfahren Sie hier.

  • Chili, Paprika und Physalis werden ab Februar vorgezogen. Achten Sie bei dieser zeitigen Anzucht auf die passende Keimtemperatur, die Sie in unserer Tabelle finden.
  • Die Jungpflanzen dürfen nicht zu schnell wachsen: Die richtige Anzuchterde, die Wärme und die Menge an Licht spielen für die gesunde Entwicklung eine wichtige Rolle.
  • Paprika und Chili werden zwar sehr früh vorgezogen, Tomaten aber erst sechs Wochen vor dem Auspflanzen.

Aussaatkalender: Anzuchtzeit und -temperaturen bei Gemüse

Art Vorziehen in Töpfen ab… Faustregel für Anzucht Anmerkungen
Chili Anfang Februar 12 Wochen vor d. Auspflanzen Keimtemperatur: 22 bis 28 Grad
Paprika Mitte Februar 10 Wochen vor d. Auspflanzen Keimtemperatur: 22 bis 28 Grad
Physalis (Andenbeere) Mitte Februar   Ernte erst 7 bis 10 Wochen nach der Blüte; Vermehrung auch aus Stecklingen und Samen gekaufter Früchte möglich;

Aussaattemperatur: 19 bis 25 Grad
Kohlrabi Mitte bis Ende Februar   ideale Keimtemperatur liegt bei 18 bis 20 Grad; Aussaat im Freiland ab März möglich, leichter Frostschutz empfohlen
Auberginen Anfang März   Aussaattemperatur: 21 Grad
Tomaten Mitte bis Ende März 6 - 8 Wochen vor d. Auspflanzen Keimtemperatur: 20 bis 25 Grad
Gurken Anfang April   Direktsaat ab Mitte Mai möglich
Zucchini Anfang Mai   Nur kurze Anzucht nötig, wenn überhaupt

Aussaaterde und Anzuchttöpfe verwenden

Entscheidend bei der Vorkultur ist, die Samen nur in nährstoffarmes und keimfreies Substrat zu geben. Gut geeignet ist spezielle Anzuchterde, die Sie auch selbst mischen können. Normale Blumenerde - auch die schon verwendete aus dem Vorjahr - enthält zu viel Dünger, der den zarten Wurzeln der Keimlinge schaden kann.

Licht und Wärme für die Anzucht

Benötigen einige Samen eine höhere Keimtemperatur als andere, kann mithilfe von Klarsichtfolie oder Kunststoffhauben ein feuchtwarmes Klima geschaffen werden. Zusätzlich gibt es Wärmeplatten, die speziell für die Pflanzenanzucht geeignet sind.

Sobald die Keimlinge herausschauen, werden sie so hell wie möglich gestellt. Nach der Keimung müssen es die jungen Pflanzen auch nicht mehr so warm haben. Wenn Sie die Keimblätter erkennen können, sollten die Pflänzchen daher an einen kühleren Ort gebracht werden. Auch für Hobby-Gemüsegärtner kann sich die Anschaffung einer Lampe lohnen, die den jungen Pflanzen bei der Anzucht Licht spendet. Damit sie gedeihen, sind mindestens 1.000 Lux nötig. Im Februar und März reicht das Tageslicht in Wohnräumen in der Regel nicht aus. In manchen Häusern sind Fenster eingebaut, die kein rotes oder blaues Licht durchlassen. Gerade diese Anteile des Licht-Spektrums sind jedoch für Pflanzen wichtig.

Eine Lampe mit roten und blauen LED-Lichtern, die Sie schon ab 20 Euro im Internet kaufen können, bringt um die 700 Lux. Deshalb sollten Sie die jungen Pflanzen auf jeden Fall an einen hellen Ort in Ihrem Haus stellen und zusätzlich die Lampe anbringen. Das energiereiche rote und blaue Licht lässt die Pflanzen besser gedeihen. Hängen Sie die Lampe in einer Höhe von 20 bis 30 Zentimetern über den Pflanzgefäßen auf. Der Abstand sollte höchstens 50 Zentimeter betragen.

Bildergalerie Pflanzenlampen für Anzucht und Zimmerpflanzen - darauf kommt es an

Pflanzenlampen unterstützen junge Pflänzchen und Zimmerpflanzen beim Wachsen. Sie senden Licht in einem speziellen Spektrum, das für die Pflanzen wichtig ist. Diese Fakten sollten Sie beim Kauf der Leuchten beachten.

Petersilie wird durch eine Pflanzenlampe beleuchtet.
Gute Pflanzenleuchten spenden die roten, langwelligen und die blauen, kurzwelligen Anteile des Lichtspektrums. Nur mit Hilfe des Lichts können die Pflanzen Photosynthese betreiben, wachsen und blühen. Bildrechte: MDR
Petersilie wird durch eine Pflanzenlampe beleuchtet.
Gute Pflanzenleuchten spenden die roten, langwelligen und die blauen, kurzwelligen Anteile des Lichtspektrums. Nur mit Hilfe des Lichts können die Pflanzen Photosynthese betreiben, wachsen und blühen. Bildrechte: MDR
Jungpflanze mit langem Stiel.
Diese jungen Pflänzchen haben lange Hälse gebildet. Ein Zeichen dafür, dass sie zu dunkel stehen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Pflanzenlampe beleuchtet junge Keimlinge
Im Handel werden ganz verschiedene Lampen angeboten, auch solche, die wie ganz normale Lampen aussehen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Pflanzenlampe mit Tablett als Fuß
Für kleine Töpfe und Kräuter sind Leuchten ideal, die gleich einen Untersetzer haben. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Höhenverstellbare Pflanzenlampe mit Tablett voller Kräuter
Auch der Abstand der Lichtquelle zur Pflanze ist wichtig. Viele Pflanzenlampen sind höhenverstellbar. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Pflanzenlampe mit mehreren Armen und bunten Lichtern
Bei dieser Leuchte sind die Arme beweglich, sie können also einfach in die richtige Position gebracht werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Höhenverstellbare Pflanzenlampe steckt in Blumentopf mit Pflanze
Manche Modelle kann man in den Topf stecken. Optimal ist es, wenn die Lampen zwölf bis 15 Stunden lang Licht spenden. Es gibt Leuchten mit eingebauter Zeitschaltuhr. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Pflanzenlampe strahlt rotes und blaues Licht auf junge Gemüsepflanzen
Diese LED-Panels sind praktisch und können gleich mehrere Pflanzen mit Licht versorgen. Man braucht aber auch ausreichend Platz. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 21. Januar 2023 | 08:30 Uhr

Paprika und Chili aussäen und vorziehen

Paprika-Samen können zwei Tage in Wasser quellen, bevor sie in die Erde gebracht werden. Es ist ratsam, schon im Februar mit dem Vorziehen der Paprika-Pflanzen zu beginnen. Bei einigen Chili-Sorten kann damit sogar im Januar begonnen werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Paprika-Saatkörnern sollte mindestens zwei Zentimeter betragen. Alternativ kann auch je ein Saatkorn in ein Pflanzgefäß gegeben werden. Wer die Keimung von Paprika beschleunigen möchte, kann einen Trick nutzen - und die Spitze der Samen vorsichtig kappen.

Sämlinge vereinzeln und umtopfen
Sind die Keimlinge groß genug, werden sie vereinzelt. Pikieren wird dieser Vorgang genannt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Die Paprika-Pflanzen sollten es warm haben - Temperaturen von 25 bis 28 Grad sind ideal, die Gefäße können also auf der Heizung stehen. Sobald sich die ersten grünen Spitzen zeigen, sollten die Pflanzen an einen hellen Standort gebracht werden oder sogar Licht von einer Pflanzenlampe bekommen. Auch im Sommer schätzen Paprika und Chili Wärme und Helligkeit, weshalb sie vor allem im Gewächshaus oder an einer warmen Hauswand gedeihen.

An einer Bleistiftspitze klebt ein Samen der in einen Topf gesteckt wird. 1 min
Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
1 min

Wer Pflanzen vorziehen möchte braucht Fingerspitzengefühl, um die Samen zu fassen. Mit diesem Bleistift-Trick geht es schnell und einfach.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Fr 12.02.2021 10:00Uhr 00:26 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/aussaat/samen-saen-leicht-gemacht-trick-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Tomaten vorziehen

Tomaten säen Sie am besten Mitte bis Ende März in Gefäßen auf der Fensterbank aus. Als Faustregel gilt: Sechs Wochen vor dem Auspflanzen sollten Sie mit dem Vorziehen beginnen.

Die Samen keimen schneller, wenn sie über einer Heizung bei Temperaturen um 22 Grad stehen. Im Anschluss müssen Sie die jungen Pflanzen aber so zügig wie möglich an einen kühleren Ort stellen. Hilfreich ist es auch, die Tomaten eine bis zwei Wochen nach dem Keimen zu pikieren. Danach setzen Sie die Pflanzen tiefer - und zwar bis zum Keimblatt, dies kürzen Sie dann ebenfalls ein und sorgen so später für kräftigere Pflanzen. Halten Sie die jungen Tomaten nicht zu feucht. Ein weiterer Hinweis: Düngen Sie die Pflanzen nicht, um die zarten Wurzeln nicht mit zu vielen Nährstoffen zu überfordern. An warmen Tagen können Sie die Tomaten schon ins Freie bringen, aber vermeiden Sie einen Sonnenbrand!

Junge Tomatenpflanzen mit Pikierstab vereinzeln 6 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
6 min

Wer Tomaten aus Samen ziehen möchte, sollte im März mit der Aussaat loslegen. Gärtnerin Brigitte Goss hat Tipps, wie kräftige, junge Pflanzen aus Saatgut heranwachsen. Wir haben uns die Anzucht bei Brigitte angeschaut.

Do 12.03.2020 10:21Uhr 06:16 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/aussaat/tomaten-gemuese-saeen-pikieren-anzucht-vorziehen-100.html

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Februar 2024 | 08:30 Uhr