Schülerinnen und Schüler einer Grundschule tragen einen reflektierenden Sicherheitsüberwurf.
Für junge Schülerinnen und Schüler bieten Schulen teilweise ehrenamtliche Helfer an, die sie auf dem Weg begleiten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Balk

Unfälle Mehr Kinder verunglücken auf dem Schulweg - ADAC warnt vor Elterntaxis

15. August 2023, 10:17 Uhr

Nach der Pandemie sind wieder mehr Kinder im Straßenverkehr verunglückt. Laut dem Statistischen Bundesamt ist dabei besonders der Schulweg gefährlich. Auch "Elterntaxis" stellen dabei eine Gefahr für die Kinder dar, warnt der ADAC.

Im letzten Jahr ist die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder wieder gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, kamen im Jahr 2022 rund 25.800 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden. Das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahr, das noch von Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie geprägt war.

Insgesamt 51 Kinder seien bei Verkehrsunfällen gestorben. Im Schnitt sei 2022 alle 20 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet worden.

Besonders häufig verunglückten Kinder auf dem Schulweg. Die meisten fuhren dabei mit dem Fahrrad (36 Prozent) oder saßen in einem Auto (34 Prozent). Weitere 22 Prozent waren zum Unfallzeitpunkt zu Fuß unterwegs.

Betrachtet man die verschiedenen Altersgruppen, ergibt sich ein differenzierteres Bild: Unter 6-Jährige sind oft im Auto mit betreuenden Erwachsenen unterwegs, dem zufolge verunglücken sie hier am häufigsten (58 Prozent). Bei älteren Schulkindern steigt der Anteil von Radfahrenden: Am häufigsten verunglückten sie auf dem Fahrrad (42 Prozent).

ADAC warnt vor gefährlichen Fahrmanövern der "Elterntaxis"

Der ADAC rät Eltern von Schulanfängern, gemeinsam mit den Kindern einen sicheren Schulweg auszuwählen und regelmäßig zu üben. Auch nach Beginn der Schule sei die Begleitung durch ein Elternteil noch wichtig. Hätten die Schulanfänger nach einer gewissen Zeit aber Routine, sollten sie allein gehen. Nur so könnten sie lernen, sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen.

Das "Elterntaxi" sollte dabei nach Ansicht des ADAC tabu sein. Oft komme es gerade durch die "Elterntaxis" vor den Schulen zu Problemen – zum Beispiel wegen gefährlicher Fahr- oder Wendemanöver. Der ADAC appelliert an die Eltern, die eigenen Kinder früh an den Straßenverkehr heranzuführen und den Schulweg selbstständig absolvieren zu lassen.Die Elterntaxis sind seit Jahren ein umstrittenes Thema: Sie seien gefährlich, umweltschädlich und nähmen Kindern ihre Selbstständigkeit.

dpa/epd (jst)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. Juni 2023 | 15:41 Uhr

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