Hauptsitz des Robert Koch-Instituts (RKI) im Berliner Stadtteil Wedding.
Robert Koch-Institut legt Studie vor Bildrechte: picture alliance / Daniel Kalker | Daniel Kalker

Pandemie RKI-Bericht: Corona-Maßnahmen waren wirksam

20. Juli 2023, 17:09 Uhr

Nach einer Studie des Robert Koch-Instituts haben Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen wesentlich zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beigetragen. Vor allem die Kombination der Maßnahmen sei ausschlaggebend gewesen.

  • Für die Studie wurden mehr als 20 Maßnahmen bewertet.
  • Als Indikator für die Wirksamkeit wurde der R-Wert genommen.
  • FDP-Gesundheitspolitiker fordert Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie-Politik.

Maßnahmen wie Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen haben nach einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) wesentlich zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beigetragen. Vor allem die Kombination der verschiedenen Vorkehrungen sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass eine mit dem Erreger Sars-Cov-2 infizierte Person deutlich weniger Menschen angesteckt habe als andernfalls, heißt es in dem Bericht.

Einer RKI-Expertin zufolge hatten die Maßnahmen einzeln betrachtet eine deutlich schwächere Wirkung. Damit habe eine infizierte Person deutlich weniger Menschen angesteckt als ohne die Vorkehrungen.

Mehr als 20 Maßnahmen bewertet

Auf einem ICE der Deutschen Bahn prangt der Hinweis, dass die Mitfahrt nur mit Mund-Nase-Bedeckung erlaubt sei.
Maskenpflicht als Maßnahme Bildrechte: IMAGO / Future Image

Das RKI hatte während der Pandemie regelmäßig Risikobewertungen und Empfehlungen zum Infektionsschutz abgegeben. Für die "StopptCOVID-Studie" berücksichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 20 nicht-pharmazeutische Maßnahmen, die zwischen März 2020 und August 2021 verordnet wurden. Dazu zählen etwa die Maskenpflicht, Schulschließungen und Abstandsregelungen.

R-Wert als Indikator für Wirksamkeit

Gläubige feiern am Karfreitag einen Gottesdienst in der Marktkirche.
Kontaktbeschränkungen in einer Kirche Bildrechte: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Auswirkungen der Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen wurden anhand der Entwicklung des R-Werts berechnet. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.

Einen besonders starken Rückgang der Ansteckungsquote stellten die Autoren für Kontakt- und Versammlungsbeschränkungen für Privatpersonen im öffentlichen Raum fest: Dadurch sei der R-Wert um etwa 20 bis 30 Prozent gesunken, schätzen sie. Allgemein gelte: Je schärfer die Maßnahmen waren, desto mehr sei der R-Wert zurückgegangen.

Enquete-Kommission zur Aufarbeitung gefordert

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Andrew Ullmann, foderte erneut eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie-Politik. Ullmann sagte MDR AKTUELL, die Kommission sei notwendig, um Schlüsse aus dem zu ziehen, was passiert sei – aus Fehlern ebenso wie aus dem, was richtig gelaufen sei.

Quellen: dpa (isc)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 20. Juli 2023 | 15:00 Uhr

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