Ein Mann liegt krank auf einem Sofa
Der Krankenstand lag im vergangenen Jahr bei 5,5 Prozent. Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Auswertung Krankenheitsausfälle verbleiben auf Höchststand

19. Januar 2024, 11:43 Uhr

Der Krankenstand in Deutschland hat das zweite Jahr in Folge auf Rekordniveau gelegen. Das geht aus einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor. Hauptauslöser der vielen Fehltage sind Atemwegserkrankungen.

Die krankheitsbedingten Ausfälle von Beschäftigten haben das zweite Jahr in Folge auf einem Höchststand gelegen. Nach Auswertungen der Krankenkasse DAK-Gesundheit sind Beschäftigte im vergangenen Jahr im Durchschnitt auf 20 Fehltage pro Kopf gekommen. Der Krankenstand habe damit wie schon 2022 bei einem Höchstwert von 5,5 % gelegen. Somit seien an jedem Tag 55 von 1.000 Arbeitnehmern krankgeschrieben gewesen. Insgesamt hätten im vergangenen Jahr knapp zwei Drittel aller Beschäftigten mindestens eine Krankschreibung eingereicht. Lediglich 35,5 Prozent seien 2023 gar nicht krankgeschrieben gewesen.

Kassenchef Storm fordert Offensive für betriebliches Gesundheitsmanagement

DAK-Chef Andreas Storm sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Auch wenn das Ergebnis nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend kommt, ist es für die Wirtschaft alarmierend." Arbeitsabläufe würden durch die zahlreichen Ausfälle in vielen Unternehmen beeinträchtigt, besonders wenn die Personaldecke durch Fachkräftemangel immer dünner werde. Besonders Problematisch seien dabei Langzeitausfälle. "Wir brauchen in Deutschland eine Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement", forderte Storm.

Atemwegserkrankungen verursachen die meisten Ausfälle

Hauptgrund für die Ausfälle waren den Daten zufolge Atemwegserkrankungen. Hierzu zählen Erkältungen, Bronchitis oder auch die Grippe. Sie verursachten 415 Fehltage je 100 Versicherte. Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen führten zu 373 Fehltagen je 100 Versicherten und psychische Erkrankungen wie Depressionen zu 323 Fehltagen. Der DAK zufolge hat es damit einen deutlichen Anstieg von 7,4 % im Bereich der psychischen Krankheiten gegeben.

Viele Ausfälle in Altenpflege und Kitas

Die Auswertung der DAK zeigt weiterhin erheblich Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. So ist der Krankenstand in der Alterspflege (Sieben Prozent) sowie bei Kita-Beschäftigten (Sieben Prozent) besonders hoch. Die niedrigsten Werte gab es in der Informatik und Kommunikationstechnologie. Hier lag der Wert bei 3,7 Prozent.

dpa (mbe)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. Januar 2024 | 10:00 Uhr

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