Nach Europameisterschaft Scholz will gleiche Bezahlung von Frauen und Männern im Fußball

01. August 2022, 17:43 Uhr

Bundeskanzler Scholz und Bundesinnenministerin Faeser fordern den Deutschen Fußball-Bund zur gleichen Bezahlung von Männern und Frauen im Fußball auf. Dies soll Thema eines vereinbarten Treffens in der DFB-Zentrale sein.

Alexander Budweg
Bildrechte: Tanja Schnitzler/ARD Hauptstadtstudio

Bundeskanzler Olaf Scholz will mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) über eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Fußball sprechen. Wie ein Regierungssprecher bestätigte, hat der SPD-Politiker mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Rande des Finales der Fußball-Europameisterschaft der Frauen am Sonntagabend in London ein entsprechendes Treffen in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main vereinbart.

Scholz und seine Frau hatten das Spiel live im Londoner Wembley-Stadion verfolgt. Die Engländerinnen gewannen die Partie glücklich in der Verlängerung mit 2:1. Der Kanzler hatte den DFB-Spielerinnen anschließend in der Kabine zu ihrer großartigen Turnierleistung gratuliert.

Scholz verweist auf Spanien

Scholz hatte sich bereits während des EM-Turniers in England für eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Sport ausgesprochen. Noch vor dem Vorrunden-Spiel gegen Spanien am 12. Juli hatte der Bundeskanzler auf Twitter geschrieben: "Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden. Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften."

Spanien habe da die "Nase vorn". Der Spanische Fußballverband RFEF hatte schon vor der EM beschlossen, dass Männer und Frauen künftig bei Bonuszahlungen und TV-Prämien gleichbehandelt werden sollen.

Von einer Regelung wie in Spanien ist der DFB allerdings noch weit entfernt. Vom Deutschen Fußball-Bund erhält jede Nationalspielerin für den Einzug ins EM-Finale eine Prämie von 30.000 Euro. Bei einem Turniersieg wären es 60.000 Euro gewesen. Das ist zwar fast eine Verdoppelung gegenüber der EM 2017. Aber im Vergleich zu den Männern ist das immer noch deutlich weniger. Diese hätten im vergangenen Jahr als Europameister 400.000 Euro pro Nase bekommen.

Auch Faeser für bessere Bezahlung

Neben Bundeskanzler Scholz will sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser beim DFB für eine bessere Bezahlung von Frauen im Fußball stark machen. Ein Ministeriumssprecher sagte dazu in Berlin, die Ministerin sei angetan gewesen "von der Atmosphäre vor Ort und wird jetzt auch als Sportministerin daran arbeiten, dass der Frauenfußball in seiner Bedeutung gestärkt wird". Auch die SPD-Politikerin hatte das EM-Finale live im Stadion in Wembley miterlebt und danach angekündigt, künftig häufiger Spiele der Frauen-Bundesliga besuchen zu wollen.

MDR (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 01. August 2022 | 17:00 Uhr

47 Kommentare

Klarheit am 03.08.2022

zwei Gestalten , Scholz und Feaser , ohne jegliche Ahnung von der Materie geben Ihren Senf zu allen ab .......
wie wäre es denn wenn sich der Herr Scholz mal für bessere Renten stark machen würde oder für Frieden ....

steka am 02.08.2022

Bin für eine Gleichbehandlung wie Freizeitsportvereine. Kein Sold, nur Aufwandsentschädigung, Söldner(innen) in in die Fremdenlegion und nicht auf den Fußballplatz !

lulu2020 am 02.08.2022

Ich bin so froh, dass unser Kanzler mit seiner Frau nach London zum Fußballspiel gereist ist um 65 Jahre nach Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes und 30 Jahre nach der Wiedervereinung festzustellen, dass es immer noch eine ungleiche Bezahlung gibt. (Ich hoffe doch, er denkt nicht, die gibt es nur beim Profifußball🤔)
Nicht, dass ich den Fußballerinnen eine Gehaltserhöhung nicht gönne aber gerade jetzt, wo viele "normale" hart arbeitende Bürger, um ihre Existenz bangen ,sollte man andere Prioritäten haben.

Mehr aus Panorama

Mehr aus Deutschland